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Teamchef Aki Ajo: Miller und Hanika sind hungrig!

Von Sharleena Wirsing
2014 wartet das Team Red Bull KTM Ajo mit dem erfahrenen Jack Miller und Super-Rookie Karel Hanika auf. Teamchef Aki Ajo verriet nun, was seinen Fahrer in der Saison 2014 zutraut.

Das KTM-Werksteam konnte sich mit Jack Miller und Karel Hanika bei den bisherigen Testfahrten der Vorsaison stets unter den Schnellsten der Moto3-Klasse platzieren. Beim Jerez-Test legte Miller die Bestzeit vor, während sich Rookie Hanika auf Rang 4 einreihte. Zusätzlich betreut Teamchef Aki Ajo Danny Kent (Red Bull Husqvarna), Niklas Ajo (Avant Husqvarna) und Hafiq Azmi (SIC-Ajo KTM). Nun analysierte der Finne die Testleistung seiner Fahrer und deren Chancen in der Saison 2014, die am 23. März mit dem ersten Rennen in Katar startet.

Wie ist dein Gefühl für die Saison 2014 nach den Testfahrten in Almeria, Valencia und Jerez?

Ich glaube, dass wir die ersten drei Wochen der Saisonvorbereitung 2014 mit einer sehr guten Leistung abgeschlossen haben. Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit, die KTM im Winter geleistet hat. Sie haben großartige Fortschritte erzielt und dafür sind wir ihnen dankbar. Wir haben von den KTM-Ingenieuren sehr viele Testteile erhalten und der Test-Plan war perfekt. Durch diese Zusammenarbeit haben wir in Almeria und Valencia sehr gute Resultate erzielt, auf denen wir in Jerez aufbauen konnten. Wir müssen in diesem Jahr sehr zufrieden sein, denn wir hatten Glück mit dem Wetter. In den letzten Jahren gab es Winter, in denen man nicht drei Tage bei angemessenen Bedingungen testen konnte.

Ist das neue Moto3-Bike von KTM eine Weiterentwicklung der letztjährigen Maschine oder sprechen wir über ein völlig neues Motorrad?

Ja, die KTM ist ein neues Bike, obwohl der Unterschied nicht so groß ist wie zwischen den Maschinen von 2012 und 2013. Am Anfang schien es nicht viele Unterschiede im Vergleich zum letzten Jahr zu geben. Doch es sind viele Veränderungen vorhanden, die man nicht auf den ersten Blick sieht und das sind umfangreiche Verbesserungen, vor allem was das Chassis betrifft.

Beim letzten Test in Jerez fuhr Jack Miller die Bestzeit und Karel Hanika erreichte Platz 4. Hast du mit diesen Ergebnissen gerechnet oder bist du etwas überrascht?

Ich dachte, dass Jack einen großartigen Job abliefern kann, aber ich habe nicht erwartet, dass er bereits auf einem so hohen Level ist. Ich bin mit seinem Verhalten in der Box und auf der Strecke sehr zufrieden. Es ist sehr einfach, mit ihm zu arbeiten und Ergebnisse zu erreichen, denn er ist sehr konstant und immer dazu in der Lage, schnelle Runden zu zeigen. Karel ist ein Rookie und braucht Zeit. Ich mag ihn, weil er ruhig ist und einen guten Job macht. Es ist für Fahrer nicht einfach, ihr Debüt in der Weltmeisterschaft zu geben. Normalerweise interessieren sie sich nur für schnelle Runden. Doch Karel ist sehr konstant, macht Longruns und versucht sein Verhältnis mit seiner Crew zu perfektionieren.

2014 tritt das Team Red Bull KTM Ajo mit zwei neuen Fahrern an. Die Fans kennen Jack Miller vor der Kamera als aufgeschlossenen und freundlichen Fahrer, doch wie verhält er sich in der Box?

Auch in der Box ist Jack ein lustiger Kerl und vermittelt eine gute Stimmung in der ganzen Truppe. Andererseits ist er siegeshungrig und intelligent. Er ist ein Talent mit einer großartigen Zukunft, wenn er seinen Weg auf diese Weise weitergeht.

Der Australier hat bisher keine Siege oder Podestplätze in der Weltmeisterschaft erreicht. Macht dir das vor dem Start in die neue Saison Sorgen?

Nein, das macht mir keine Sorgen. Er arbeitet sehr professionell und zeigt uns jeden Tag, dass er für diese Chance sehr dankbar ist. Er gibt 110 Prozent, um seine Chance zu nutzen. Wir denken nie über Rennsiege oder den WM-Titel nach, sondern denken nur daran, wie wir es besser machen können. Diesen Aspekt meines Jobs liebe ich, denn wir haben in jedem Jahr die Chance, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Das ist einer der besten Teile meines Berufs. Wir haben Vertrauen in Jack, Karel und die anderen Fahrer, die Teil unseres Projekts sind. Ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Jahr haben werden.

Und was kann Millers Teamkollege Karel Hanika erreichen?

Hanika ist ebenfalls ein junges und sehr hungriges Talent. In den letzten Wochen konnte ich eine schnelle Steigerung bei ihm beobachten. Am Anfang des Jahres hat er zu viel Druck auf sich selbst ausgeübt, vielleicht wegen dem, was die Leute über ihn sagten. Der Schritt in die Weltmeisterschaft ist sehr schwer. Ein Fahrer muss viel lernen, aber ich war von ihm sehr überrascht. Er hat sich in wenigen Wochen dramatisch gesteigert. Ich hoffe, dass er sich Zeit lässt und sich nicht zu sehr unter Druck setzt. Ich bin mir sicher, dass er es gut machen wird.

Was sollte sein Ziel für die erste Saison sein?

Er soll nur lernen.

In diesem Jahr stehen pro Fahrer zwei Motoren weniger zur Verfügung und sie werden zufällig unter den Fahrern verteilt. Inwieweit wird dies dein Team in der Weltmeisterschaft beeinflussen?

Ich denke, dass sich insgesamt nicht viel zum letzten Jahr verändert. Die Basis ist dieselbe. Es ist wahr, dass wir zwei Motoren weniger erhalten, aber das macht uns keine Sorgen, denn KTM hat immer gut an den Motoren gearbeitet. Sie haben die Motoren immer weiter verbessert und das nicht nur im Hinblick auf die Leistung, sondern auch was die Verlässlichkeit betrifft.

Auch die anderen Hersteller haben über den Winter große Mühen auf sich genommen. Kann man bereits einschätzen, wie der Stand in der Weltmeisterschaft 2014 sein wird?

Wir brauchen Konkurrenz, denn das ist Teil des Sports und es wird sicher ein umkämpftes Jahr. Unser Job ist es, unser Bestes zu geben und das tun die anderen auch.

Kannst du nach den ersten Tests bereits Voraussagen für die Saison treffen?

Nein, dafür ist es zu früh. Es ist noch ein Monat bis zum ersten Rennen in Katar. Erst nach dem ersten Rennen können wir die Situation analysieren.

In diesem Winter reiste Jack Miller nach Finnland und versuchte sich bei Eisrennen. Wer ist schneller, du oder er?

Ich denke, dass ich etwas besorgt war und mich deshalb nicht mit ihm auf der Strecke duelliert habe. Er ist schnell gefahren, aber er war sicher nicht schnell genug, um mich zu schlagen [grinst verschmitzt].

Die kombinierte Zeitenliste Moto3 vom Jerez-Test

Pos. Fahrer Zeit Diff. Session
1. Jack Miller (AUS/KTM) 1.46,046 Tag 3, S3
2. Jakub Kornfeil (CZ/KTM) 1.46,256 0,210 Tag 3, S2
3. Niccolo Antonelli (I/KTM) 1.46,452 0,406 Tag 3, S3
4. Karel Hanika (CZ/KTM) 1.46,645 0,599 Tag 2, S3
5. Danny Kent (GB/Husqvarna) 1.46,646 0,600 Tag 2, S3
6. Romano Fenati (I/KTM) 1.46,650 0,604 Tag 2, S3
7. Niklas Ajo (FIN/Husqvarna) 1.46,658 0,612 Tag 3, S3
8. Francesco Bagnaia (I/KTM) 1.46,674 0,628 Tag 2, S1
9. Alex Marquez (E/Honda) 1.46,882 0,836 Tag 2, S3
10. Isaac Viñales (E/KTM) 1.46,899 0,853 Tag 2, S3
11. Efren Vazquez (E/Honda) 1.46,899 0,853 Tag 2, S2
12. Livio Loi (B/Kalex-KTM) 1.46,906 0,860 Tag 3, S3
13. Miguel Oliveira (P/Mahindra) 1.46,909 0,863 Tag 3, S1
14. Fabio Quartararo (F/Honda) 1.46,965 0,919 Tag 2, S1
15. Juanfran Guevara (E/Kalex-KTM) 1.47,049 1,003 Tag 2, S3
16. Philipp Öttl (D/Kalex-KTM) 1.47,174 1,128 Tag 2, S3
17. John McPhee (GB/Honda) 1.47,592 1,546 Tag 3, S3
18. Eric Granado (BR/KTM) 1.47,639 1,593 Tag 3, S1
19. Brad Binder (ZA/Mahindra) 1.47,688 1,642 Tag 3, S2
20. Zulfahmi Khairuddin (MAL/Honda) 1.47,777 1,731 Tag 3, S3
21. Arthur Sissis (AUS/Mahindra) 1.47,854 1,808 Tag 3, S2
22. Alessandro Tonucci (I/Mahindra) 1.47,913 1,867 Tag 2, S3
23. Enea Bastianini (I/KTM) 1.47,917 1,871 Tag 3, S2
24. Ana Carrasco (E/Kalex-KTM) 1.48,155 2,109 Tag 2, S2
25. Hafiq Azmi (MAL/KTM) 1.48,551 2,505 Tag 2, S2
26. Scott Deroue (NL/Kalex-KTM) 1.48,725 2,679 Tag 2, S2
27. Matteo Ferrari (I/Mahindra) 1.48,831 2,785 Tag 2, S 2
28. Alexis Masbou (F/Honda) 1.48,873 2,827 Tag 3, S2
29. Bryan Schouten (NL/Mahindra) 1.48,983 2,937 Tag 2, S3
30. Luca Grünwald (D/Kalex-KTM) 1.49,002 2,956 Tag 2, S3
31. Gabriel Ramos (YV/Kalex-KTM) 1.49,234 3,188 Tag 2, S1
32. Jules Danilo (F/Mahindra) 1.49,625 3,579 Tag 1, S3
33. Andrea Locatelli (I/Mahindra) 1.49,748 3,702 Tag 3, S3

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