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Jack Miller (KTM): «Das ist ein grossartiger Sieg»

Von Günther Wiesinger
Sieger Jack Miller gönnt sich einen Energy Drink

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Australien hat einen neuen GP-Sieger: Red Bull-KTM-Werkspilot Jack Miller hat sich nach mühseligen Lehrjahren an die Weltspitze gekämpft.

Es gibt keinen im Fahrerlager, der dem unermüdlichen Kämpfer Jack Miller diesen ersten GP-Triumph nicht gegönnt hätte. Der 19-jährige Australier kämpfte mit den Tränen, als er sich an all die Entbehrungen und Dramen erinnerte, die seine Eltern und er auf sich nehmen mussten als sie nach Europa kamen, als sich Jack in der Spanischen Meisterschaft mit elenden Bikes abmühte, bis er 2011 die IDM 125 gegen Luca Amato gewann und nachher in die WM aufstieg, mit schlechten Mechanikern und nicht konkurrenzfähigem Team.

«Ich habe nie einen Sponsor gehabt bis 2013. Da hatten dann meine Eltern auch kein Geld mehr. Vorher habe ich oft um Teile gebettelt, fast mussten wir sie stehlen», blickte Jack Miller auf den steinigen Beginn seiner Europa-Karriere zurück. «Ich weiss gar nicht, wie viele Schlüsselbeinbrüche ich in Kauf nehmen musste, als ich mit altem Material um vernünftige Resultate kämpfte.» Erst 2013 sass er im Racing Team Germany endlich auf einer brauchbaren Maschine, er wurde als bester FTR-Honda-Fahrer WM-Siebter. Dann übernahm er bei Red Bull-KTM den Platz von Luis Salom.

«In der letzten Runde war es fast ein Schock, als Márquez diesen Fehler gemacht hat. Ich dachte zuerst, er macht das in Turn 4 absichtlich, damit er sich dann auf der Zielgeraden in meinen Windschatten klemmen kann», schilderte Jack, der erste australische GP-Sieger seit Casey Stoner. «Der Abstand von mir bis zur Verfolgergruppe war kleiner geworden... Deshalb habe ich in den restlichen Kurven bis zur Zielgeraden so hart gepusht wie möglich. Ein grossartiges Rennen, ein grossartiges Resultat – für mich und natürlich für das Team.»

Wo sah Miller Vorteile der Honda und der KTM? Miller: «Beim Top-Speed sind wir ebenbürtig. Wir konnten uns auf den Geraden gegenseitig überholen. Im ersten Sektor in den Kurven 4 und 5 konnte ich aber die Linie nicht so gut halten wie Márquez, da nahm er mir Zeit ab. Aber in den Kurven, wo man extrem stark bremsen muss, hatte ich Vorteile, also konnte ich ihn an gewissen allen wieder einholen. Die grösste Rolle spielt ein ordentliches Set-up. Er hatte anscheinend ein besseres Set-up für die Rennreifen... Aber unseres war nicht schlecht. Es ist alles recht ausgeglichen.»

Hatte der WM-Leader für das Finish noch etwas in Reserve? «Wir haben am Anfang ein hohes Tempo vorgelegt, deshalb habe ich zwischendurch versucht, die Reifen etwas zu schonen. Der Hinterreifen hat früh nachgelassen, deshalb habe ich ihn zehn Runden vor Schluss ein bisschen sorgfältiger behandelt. So gut es halt ging. Als fünf Runden vor Schluss Efren Vazquez und die anderen die Lücke zu uns schlossen, dachte ich, es wird alles in der letzten Runde entschieden.»

Alex Márquez verlor das Rennen seiner eigenen Aussage nach durch einen «Anfängerfehler». «Ich habe aus Versehen den Leerlauf reingedrückt, dadurch hat mich Jack überholen können», schilderte der Honda-Werkspilot aus dem Team Estrella Galicia 0,0.

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