WM-Leader Jack Miller: «Muss noch viel lernen»
Jack Miller ist der neue Dominator der Moto3-Weltmeisterschaft. Der 19jährige Australier hat bisher beide Saisonrennen auf der Red Bull KTM gewonnen, er führt in der WM mit 18 Punkten Vorsprung auf Vazquez.
Der Slogan «Honda enters, Honda wins» hat sich auch in Texas nicht bewahrheitet.
«YESSSSS – 2:0», jubelte KTM-Renndirektor Pit Beirer.
KTM feierte einen Doppelsieg und ist in der Moto3-Weltmeisterschaft jetzt seit 26 Rennen hintereinander ungeschlagen, wenn man die Kalex-KTM-Erfolge von Salom und Folger dazurechnet.
Jack, wie schwierig war das Rennen in Austin? Es waren einige Werks-Honda auf der Jagd nach dir?
Ja, ich wusste, dass die Jungs hinter mir waren. Aber mein Rennspeed war gut, das wusste ich. Ich dachte, wenn ich konstant Druck machen kann, dann passt es. Meine Rundenzeiten haben bis zum Schluss nur um 0,4 sec variiert. Aber Ende ist Márquez gestürzt, wir hatten dann sieben Sekunden Vorsprung auf Rins.
Das ist ein gutes Gefühl. Er hat das Rennen hier vor einem Jahr gewonnen. Jetzt ist er klar distanziert worden. Das ist nett...
Das war ein wirklich guter Tag für uns.
Aber wir müssen noch daran arbeiten, dass ich besser aus den engen Kurven auf die langen Geraden herauskomme. Efren hat einen viel besseren «exit speed» als ich. Dadurch kommt dann auch sein überlegener Top-Speed zustande. Aber er strauchelte dann immer bei seinen Bremspunkten. Das ist ein Bereich, wo er sich verbessern muss. Wir müssen dafür schneller rausfahren aus den Ecken. Da müssen wir einen Kompromiss finden.
War die Piste von Texas eine der schwierigsten für KTM?
Ja, sicher. Aber immerhin war es nicht so ein übles «drag race» wie in Katar, wo alle im Windschatten zusammenklebten. Hier wusste ich: Wenn ich als Erster in die letzte Kurve komme, bleibe ich bis zur Ziellinie vorne. In Katar weiss jeder, er braucht nach der Zielkurve einen ordentlichen Windschatten.
In Mugello wirst du auch meistens noch aus dem Windschatten überholt, wenn du aus der Zielkurve als Erster rausdonnerst.
Für mich als Spätbremser war Texas eine gute Piste.
Es sieht so aus, als hättest du insgesamt das beste Paket. Und der beste Fahrer sitzt auf dem besten Motorrad?
Ja, mein erstes Jahr in der WM war ein bisschen schwierig. Jetzt bin ich happy. Das Paket, das ich jetzt im Rücken habe, ist unglaublich. Die Crew, sie ist so ruhig... Sie steuert mich in die richtige Richtung. Und ich lerne jedes Mal dazu, wenn ich das Motorrad fahre. Ich spüre, dass wir noch besser werden, wenn die Saison fortschreitet, Ich bin immer noch jung. Ich muss noch viel lernen. Es ist sehr gut,. eine Crew zu haben, die mir noch etwas beibringen kann.
Aki Ajo, dein Teamchef mit der grossen Nase, war nach dem Rennen in Texas happy?
Ich weiss nicht. Er sieht nie happy aus. Aber ich denke, momentan ist er glücklich.