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Karel Hanika: «Ich muss mich weiter verbessern»

Von Isabella Wiesinger
Der Sprung vom Red Bull-Rookies-Cup in die Moto3-WM ist selbst für ein begnadetes Ausnahmetalent kein Honiglecken. Karel Hanika bezahlte in der WM einiges an Lehrgeld.

Karel Hanika (18) galt im Vorjahr im Red Bull-Rookies-Cup als grösstes Talent, das diese Nachwuchsserie gesehen hat. Der Rookies.-Gesamtsieger fährt er im KTM-Werksteam von Aki Ajo neben Leader Jack Miller in der Moto3-WM und lässt immer wieder sein Können aufblitzen.

Aber ziemlich oft geht der jugendliche Leichtsinn und sein Übermut mit ihm durch.

Deshalb liegt er nach neun Rennen und etlichen Stürzen in der WM mit 16 Punkten an enttäuschender 19. Position.

Karel, mit einem Titelanwärter als Teamkollegen, lernst du von Jack Miller?

Ja, natürlich. Wir kriegen viele Daten von ihm und das nützen wir zu unserem Vorteil. Wenn er vor mir ist, können wir sehen, wo wir Zeit verlieren. Er hilft mir auch persönlich sehr viel, das ist eine Möglichkeit, die ich in der Vergangenheit nie hatte. Jack hat viel Erfahrung – und kämpft jetzt um den Titel in der Moto3. Natürlich lerne ich sehr viel an seiner Seite.

Hast du das Gefühl, dass du mit dem Übergang in die Moto3-Weltmeisterschaft mehr Support von der Tschechischen Republik erhältst?

Von Seiten der Fans her, ja, sehr. Sie unterstützen mich sensationell. Ich bin sehr glücklich. Vielleicht haben sie mehr von mir erwartet, aber die Leute verstehen, dass man nicht einfach in die Weltmeisterschaft einsteigen und immer an der Spitze mitfahren kann. Ich habe eine grossartige Fanbasis, die mich und Jakub Kornfeil sehr unterstützen.

Welches war dein bestes Rennen diese Saison?

Auch wenn es sich vielleicht komisch anhört, glaube ich, dass es Assen war. Ich war sehr kämpferisch aufgelegt. Ich bin lange auf dem zweiten Platz gefahren und ich glaube, dass ich unter den Top 5 hätte über die Ziellinie fahren können, aber ich habe einen Rookie-Fehler gemacht. Ich bin glücklicher über dieses Rennen als über den zehnten Platz in Texas oder in Mugello.

Und das schlechteste Rennen?

Ich würde sagen Argentinien. Ich habe in der vierten Kurve einen grossen Fehler gemacht und bin gestürzt. Es war ein dummer Sturz. Es war ein Rennen, bei dem ich ein gutes Resultat hätte einfahren können. Deshalb ist es eine Schande. Immerhin habe ich mich nicht verletzt.

Was erwartest du von der zweite Hälfte der Saison? Machst du dir Sorgen um dein wallendes Haar?

Wir müssen uns natürlich anstrengen, ich lerne viele Rennstrecken von Plänen her. Ich mache mir keine Sorgen. Wir sind dieselben Fahren und wissen, wie schwer die Rennen sind. Ich habe mehr Erfahrung als vorher in der Saison und das ist gut, weil ich glaube, dass wir somit bessere Resultate erzielen können. Wir müssen und weiterhin steigern und gute Plätze erreichen.

Gibt es ein Rennen, auf das du dich besonders freust?

Ich freue mich sehr auf meinen Heim-Grand-Prix. Ich weiss nicht, wie das Rennen laufen wird, aber wir fahren auf der Rennstrecke in Brünn. Ich bin sehr glücklich, dort in der Weltmeisterschaft fahren zu können. Ich hoffe, dass wir dort ein gutes Wochenende haben, einen guten Startplatz erreichen und ein gutes Rennen zeigen werden. Misano und Aragón kenne ich vom Red-Bull-Rookies-Cup her, aber am meisten aufgeregt bin ich wegen Brünn.

In welcher Hinsicht musst du dich in der zweiten Saisonhälfte verbessern?

In vielen Hinsichten. Am Limit arbeiten, zum Beispiel, um die Probleme lösen zu können, die wir in der erste Hälfte der Weltmeisterschaft hatten. Wir brauchen auch mehr Vertrauen und müssen auf die gleiche Art arbeiten, wie wir es in Assen getan haben – unser bestes Wochenende bisher. Wir brauchen nur ein Rennen an der Spitze. Wir müssen einfach ruhig bleiben. Ich weiss, dass wir den Speed und das Tempo haben, um mit der Spitzengruppe mitzuhalten.

Welche Ziele hast du für den Rest des Jahres?

Unter die Top 5 zu kommen, wäre eine grosse Errungenschaft. Ich sollte nicht zu optimistisch sein, da es nicht einfach ist, wenn man sich den hohen Level der Gegner anschaut, aber auch ein Resultat in den Top 10 würde mich sehr freuen. Das Ziel ist es, immer in der führenden Gruppe mitzufahren und so viele Runden wie möglich mit ihr mitzuhalten.

Wer wird die WM gewinnen?

Ich hoffe Jack. Ich glaube, er verdient es, weil er hervorragende Arbeit leistet. Er versucht immer zu gewinnen und ist nie zufrieden mit dem zweiten Platz. Ich bin auch ein bisschen so. Ich versuche ihm mit meinen Resultaten so viel wie möglich zu helfen, solange es legal bleibt! (Er lacht).

Was hast du während deinen Sommerferien gemacht?

Ich habe ein paar Tage in Spanien verbracht. Ich bin am Trainieren und versuche so gut wie möglich auf Indianapolis vorbereitet zu sein. Ich versuche meine Familie zu sehen, ein paar Tage zu relaxen und die Möglichkeit nutzen, um ein wenig auszugehen, da ich sonst nie dazu komme.
Vielleicht gehe ich mit ein paar Freunden campen und ein wenig Motocross fahren, was ich sehr gerne mache. Gott sei Dank muss ich bis Oktober nicht zur Schule. (Er lacht). Es wird mein letztes Jahr sein!

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