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Jack Miller (KTM): «Man muss wagemutig sein»

Von Isabella Wiesinger
Red-Bull-KTM-Ajo-Fahrer Jack Miller redet über seine Geschichte auf Phillip Island und beschreibt die Charakteristika seines Heim-Grand-Prix.

Jack Miller genießt sein bisher bestes Jahr in der Weltmeisterschaft und kommt als Zweitplatzierter und mit 25 Punkten Rückstand auf Alex Márquez zu seinem Heimrennen – mit der Chance, den Moto3-Titel 2014 noch zu gewinnen. Mit vier Siegen, drei weiteren Podiumsplätzen und sieben Pole-Positions hofft der Red-Bull-KTM-Ajo-Fahrer, dass er beim Rennen in seiner Heimat, auf das er schon die ganze Saison gewartet hat, dem Publikum ein gutes Resultat liefern kann.

Miller behauptet, dass er keinen Druck spürt, wenn er auf der australischen Rennstrecke fährt, auch nicht zu solch einer wichtigen Zeit in der Saison. Er freut sich auf eine seiner Lieblingsstrecken.

Nach den letzten beiden Rennen, mit welchen Gefühlen kommst du zu deinem Heim-Grand-Prix auf Phillip Island?

Es ist wahr, dass die letzten beiden Rennen nicht so gelaufen sind, wie wir es gehofft haben. In Aragón war das Problem, dass ich nach einem Zwischenfall gestürzt bin. In Japan hat uns ein Fehler in der letzten Runde den Sieg gekostet – obwohl ich sagen muss, dass die Arbeit bis Sonntag exzellent war. Seit Aragón haben wir unsere Strategie im Training ein wenig geändert und es hat gut für uns funktioniert. Ich war immer gut aufs Rennen vorbereitet und habe mich auf der KTM sehr wohlgefühlt, die sehr gut läuft.

Was ist deine früheste Erinnerung an Phillip Island?

Das war als Zuschauer 2009. Ich kam mit meinem Teamkollegen aus der Australischen Meisterschaft, der damals eine Wildcard hatte. Das war das erste Mal, dass ich bei einem WM-Lauf dabei war. Seither habe ich immer selbst teilgenommen, außer 2010. Ich habe alle möglichen Erinnerungen an Phillip Island.

An was erinnerst du dich besonders gut von deinem ersten Besuch?

Natürlich, dass ich die Möglichkeit hatte, mich auf Valentinos MotoGP-Maschine zu setzen. Es war nach dem Rennen und damals war es ein Traum für mich. Es war sehr schön und ich habe wunderbare Erinnerungen daran.

Was war dein erstes Rennen als Fahrer auf Phillip Island?

Das war ebenfalls 2009, als ich in der Australischen Meisterschaft fuhr.

Welches Resultat hast du damals erzielt?

Das willst du nicht wissen. Es war wirklich schlecht. Ich bin nicht gestürzt, aber ich war sehr, sehr langsam. Es war das erste Mal, dass ich auf so einer langen Strecke gefahren bin. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich habe vollkommen den Überblick über die Rennstrecke verloren.

Warst du der Letzte, der über die Ziellinie gefahren ist?

Nein, nicht der Letzte... Aber nicht weit davon entfernt (Er lacht).

Nach dieser ersten Erfahrung, wie oft bist du dort gefahren?

Nicht oft. Drei Rennen in der WM: Eines auf der 125-ccm-Maschine und zwei in der Moto3, plus das eine in der Australischen Meisterschaft.

Was war dein letztes Resultat dort?

Letztes Jahr in der Moto3 wurde ich Fünfter. Ich bin glücklich über dieses Ergebnis. Ich bin aus der dritten Reihe gestartet. Es war also eines der besten Rennen letztes Jahr.

Viele Fahrer sagen, Phillip Island sei eine einzigartige Rennstrecke im Kalender. Wie würdest du die Strecke beschreiben?

Es ist eine sehr spezielle Strecke, und das meine ich nicht nur, weil es in der Nähe meines Zuhauses ist. Es ist eine sehr schnelle Strecke, sehr offen, sehr breit. Du musst alles geben und darfst keine Angst haben – um es nett auszudrücken (Er lacht). An ein paar Stellen musst du die Bremse gut unter Kontrolle haben.

Welchen Teil der Rennstrecke magst du besonders gerne? Welche ist deine liebste Kurve?

Die ist schwierig auszuwählen. Entweder Kurve 1 oder Kurve 3. Ich glaube eher Kurve 3, weil man da voll auf dem Gas sein muss. Wenn du ohne Angst pusht, kannst du deinen Ellbogen nach innen nehmen.

Was ist der schwierigste Part?

Das Schwierigste für mich auf Phillip Island ist definitiv Lukey Heights, Kurve 9. Es ist die Schlüsselstelle, um eine gute Linie zu bekommen und um gut in MG Corner zu kommen.

Würdest du sagen, dass es eine Strecke ist, auf der Überholmanöver leicht machbar sind?

Nicht unbedingt. Ich würde sagen, dass es nicht einfach ist, Positionen zu gewinnen. Nur manchmal, wenn man auf der Bremse ist. Viele Plätze zu verlieren ist hingegen ziemlich einfach. Man muss sehr vorsichtig sein.

Wir hatten ein paar ziemliche enge Rennen in der Moto3, die sich erst zu einem späten Zeitpunkt entschieden haben. Wo kann der Sieg entschieden werden?

Das ist schwer zu sagen. MG Corner sollte eine gute Stelle sein. Wenn die Gruppe groß ist, könnte es auch auf der Zielgeraden mit Windschatten sein.

Wie stellst du dir das Rennen auf Phillip Island vor?

Es ist zu früh, das zu sagen, weil das Wetter eine wichtige Rolle spielt. Aber wenn alles normal läuft, denke ich, dass wir wieder eine große Führungsgruppe haben werden.

Fühlst du mehr Druck, wenn du zu Hause fährst?

Überhaupt nicht. Es ist genau gleich wie bei jedem Grand Prix. Vielleicht sogar ein bisschen weniger. Wir werden sehen.

Das Ziel für das Wochenende ist?

Ich habe Glück, dass die beiden nächsten Rennen auf meinen beiden Lieblingsstrecken stattfinden: Phillip Island und Sepang. Ich muss das zu meinem Vorteil nutzen. Ich komme nach Australien zurück, nach vielen Monaten Abwesenheit. Ich kann es nicht erwarten. Ich will mich bei all meinen Fans mit einem guten Resultat für die Unterstützung bedanken. Wir müssen in den drei übrigen Rennen um den Sieg kämpfen.

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