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Paolo Simoncelli: «Mein SIC 58-Team gibt mir Kraft»

Von Otto Zuber
Die Familie Simoncelli steht voll hinter dem Nachwuchs-Projekt

Die Familie Simoncelli steht voll hinter dem Nachwuchs-Projekt

Vor zwei Jahren gründete der Vater von Marco Simoncelli ein Projekt Namens «SIC 58 Squadra Corse». Paolo Simoncelli will auf diese Weise die Karrieren junger italienischer Rennfahrer fördern.

Nach den tragischen Tod seines Sohnes am 23. Oktober 2011 durchlebte Paolo Simoncelli zwei schwere Jahre. Er suchte nach einer passenden Gelegenheit, um die Erinnerung an seinen Sohn zu erhalten und gleichzeitig eine Plattform für junge, talentierte Italiener zu bieten.

«Sagen wir es mal so, ich wollte mir selbst beweisen, dass das möglich ist», erklärt Paolo. «Nach zwei Jahren habe ich mit allen Sponsoren von Marco gesprochen, ob das möglich wäre und sie alle haben uns unterstützt. Wir haben in Italien mit der Pre-Moto3 in der CIV angefangen, mit zwei 125-ccm-Honda für Kevin Sabatucci und Mattia Casadei. Dieses Jahr hatten wir mit Nicodemo Matturo und Tony Arbolino zwei neue Fahrer, mit Arbolino haben wir die Meisterschaft gewonnen.»

Paolos Augen beginnen zu leuchten, wenn er über sein Team spricht. «Um schonungslos ehrlich zu sein: Dieses ganze Projekt ist eigentlich entstanden, um mich am Leben zu erhalten. Als meine Frau und meine Tochter, nach dem ersten Rennen, das Vorhaben vollständig unterstützten, wusste ich, dass es der richtige Weg war.»

Die «SIC 58 Corse»-Mannschaft nahm vor zwei Wochen am Finale der Spanischen Meisterschaft 2014 in Valencia teil. Tony Arbolino und Anthony Groppi fuhren dabei die KTM-Maschinen, die in der Moto3-Weltmeisterschaft in dieser Saison von Niccolò Antonelli und Enea Bastianini gefahren worden waren. Sie erreichten die Plätze 16 und 21 im ersten Lauf. Das zweite Rennen endete für Arbolino vorzeitig, Groppi belegte Rang 20.

«Das Problem beim Equipment ist das Geld», fährt Simoncelli fort. «Ich habe vier Fahrer und zwei davon bezahlen nichts. Ich muss zugeben, dass ich die Unterstützung von Fausto Gresini habe. Er sagt, dass ihm 49 Prozent des Teams gehören, in Wahrheit aber sind es 50 Prozent, aber er erlaubt mir, das Team in jede Richtung zu steuern, die ich möchte. Er sagt, dass das Team mir gehört.»

«Unser Ziel ist es, in die Weltmeisterschaft zu kommen. In unserem Auflieger haben wir ein Bild von Marco und ich würde mir wünschen, dass dieses Bild die Weltmeisterschaft erreicht. Ich respektiere all die Fahrer, ich mag aber Tony sehr. Er ist meiner Meinung nach ein wahres Phänomen. Er hat zuvor noch nie ein Viertakt-Moto3-Motorrad gefahren, hat dafür in Valencia aber wirklich einen sehr guten Job gemacht.»

Das nächste Ziel von Paolo Simoncelli ist eine komplette Saison in der Moto3-Klasse der Spanischen Meisterschaft (CEV) 2015.
«Ja, bei diesem Ziel bin ich mir sicher. Ich bin überzeugt, dass das der einzuschlagende Weg ist, denn das Level in dieser Meisterschaft ist sehr hoch und es bereitet Fahrer und Teams perfekt auf die Weltmeisterschaft vor. Wenn du es dort schaffen kannst, kannst du es auch in der Weltmeisterschaft schaffen. In Italien ist die Gesamtorganisation gut, aber das Level ist insgesamt etwas niedriger. Ich will aber das wahre Level der Fahrer sehen. 2015 werden wir eine komplette Saison in der CEV Repsol fahren, definitiv mit Arbolino und mit einem zweiten Fahrer, den wir noch bestätigen müssen. Wir haben auch die Idee, in der Italienischen Meisterschaft mit vier Fahrern weiter zu fahren. Danach schauen wir, was passiert...»

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