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Moto3-WM: Das Husqvarna-Werksteam steigt aus

Von Günther Wiesinger
KTM-Firmenchef Stefan Pierer hatte schon vor einem Jahr erklärt, die Moto3-Beteiligung von Husqvarna sei zeitlich begrenzt. Nach zwei Jahren wird sie beendet. Das LaGlisse-Team steigt auf KTM um.

Im Frühjahr 2013 hat KTM-Firmenchef Stefan Pierer die renommierte Offroad-Marke Husqvarna von BMW übernommen, sie gehörte vorher zum Cagiva/MV-Agusta-Konzern von Castiglioni und kam unter beiden Besitzern nicht richtig vom Fleck.

Die Österreicher verlagerten die gesamte Produktion nach Mattighofen, integrierten dieses ursprünglich aus Schweden stammende Fabrikat geschickt im Konzern und verhalfen «Husky» sofort wieder zu sportlichen Erfolgen.

Dazu wurden nicht nur diverse Offroad-Rennserien genützt, sondern auch die Moto3-WM-Plattform, wo Husqvarna unter dem KTM-Dach baugleiche Motorräder mit dem 250-ccm-Enzylnder-M32-Motor einsetzen durfte.

2014 wurde das Husqvarna-Moto3-Team vom Skandinavier Aki Ajo unter die Fittiche genommen, gefahren wurden die Bikes von Danny Kent (er eroberte zwei dritte Plätze und wurde WM-Achter) und Niklas Ajo.

Für 2015 übernahm das spanische LaGlisse-Team, dort wurde Isaac Vinales im Sommer (Platz 3 in Argentinien auf der Husky) durch Lorenzo Dalla Porta ersetzt, das zweite Motorrad steuert Maria Herrera.

Für 2016 wollte Husqvarna eigene Moto3-Rennmaschinen bauen, doch dieser ambitionierte Plan fiel jetzt nicht zuletzt dem MotoGP-Einstieg zum Opfer.

«Es war ja von Anfang an unser Plan, relativ schnell zwei verschiedene Moto3-Bikes ins Rennen zu schicken», erklärte Pit Beirer, Motorsport Director bei KTM, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben aber schnell erkannt, dass dies der Teamvereinigung IRTA und uns wegen des aktuellen Reglements sehr viele unnötige Kopfschmerzen bereitet.»

Das Reglement sieht zum Beispiel vor, dass ein Hersteller bis zu zwölf Motorräder ins Feld schicken muss, wenn von den Teams her die Nachfrage besteht.

KTM/Husqvarna hatte aber 2014 mit der Kleinserie von 19 Maschinen keine guten Erfahrungen gemacht, die Innviertler waren damit logistisch und von der Manpower her an ihre Grenzen gestossen. Der Moto3-Fahrer-WM-Titel ging im Vorjahr knapp an Honda verloren, die sich auf sechs Prototypen beschränkten.
«Für uns liegt die ideale Anzahl von Moto3-Maschinen bei zwölf», sagt Beirer. Durch den neuen Deal mit Leopard Racing werden nach aktuellen Stand 2015 allerdings 14 WM-Bikes eingesetzt.

«Weiter zwei identische Bikes unter verschiedenen Markennamen laufen zu lassen, ist aber nicht in unserem Sinne und hilft weder KTM noch Husqvarna», erklärte Pit Beirer. «Um der starken Konkurrenz in der Moto3-WM stand zu halten und unseren MotoGP-Auftritt nicht zu gefährden, haben wir uns dazu entschlossen, die Husqvarna aus dem Moto3-Rennen zu nehmen. Wir haben gesehen, dass wir sonst Gefahr laufen, uns zu verzetteln. Wir ziehen es vor, alle möglichen Entwicklungsschritte für 2016 in die KTM einbauen.»

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