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Ryan Dungey (KTM): «Karriere-Ende kam nicht in Frage»

Von Frank Quatember
Ryan Dungey mit Ehefrau Lindsay

Ryan Dungey mit Ehefrau Lindsay

Superstar Ryan Dungey lässt in Teil 2 im Interview mit SPEEDWEEK.com seinen schweren Sturz Anfang Juni beim US-National in Thunder Valley und das MXoN 2016 Revue passieren.

Im Paddock unweit der Gelsenkirchener 'Veltins-Arena' bot sich eine gute Gelegenheit, Ausnahmekönner Ryan Dungey zu befragen. Der 26-Jährige war hochzufrieden mit dem Verlauf seiner Regenerationsphase nach der Verletzung (Halswirbelbruch). «Ich habe zwar etwas trainiert, Motocross und Supercross, aber hatte auch gottseidank die Möglichkeit, mir genug Zeit zur Regeneration nach dem Sturz zu lassen. Ganz wichtig war für mich, physisch so wenig wie möglich abzubauen und  den Sturz auch mental richtig zu verarbeiten», erzählt der KTM-Pilot.

Nach so einem Sturz und dem Verlauf seiner großartigen Karriere lag die Frage nahe, ob er jemals an das Karriereende gedacht hat. Der US-Amerikaner wehrte entschieden ab: «Nein! Ich denke, man darf niemals in so einer Situation zu schnell Entschlüsse fassen», meint Dungey. «Die Dinge können sich rasch ändern und deshalb stand für mich fest: Zuerst richtig erholen und dann sehen wir, wie es weitergeht. Ich hab die ganze Zeit versucht, geduldig zu bleiben. Man regeneriert ja nicht nur bei einem Unfall, sondern auch nach einer Saison oder auch nach jedem Rennen. Was mir wirklich gefehlt, waren die verpassten Outdoor-Rennen

Das MXoN verfolgte der SX-Weltmeister am heimischen TV, trotzdem litt Dungey natürlich beim heroischen Kampf und der bitteren Niederlage mit. «Ich war ja durch meine Regeneration nach dem Crash sowieso nicht in der Lage, in Maggiora anzutreten», bedauert der 26-Jährige. «Wir hatten meiner Ansicht nach ein sehr starkes Team, vor allem am Sonntag und leider passierte Jason dann dieser schlimme Crash. Ganz ehrlich, so etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Und trotzdem hatten wir nach seinem Ausfall noch die Siegchance, was leider nicht funktionierte. Aber das ist halt Racing, du führst und machst nur einen Fehler und das wars mit dem Sieg.»

Die Zukunft des 'Motocross der Nationen' sieht er, wie viele andere Landsleute, eher kritisch. Der zunehmende Rennstress steht dabei im Mittelpunkt. «Ich glaube, nächstes Jahr ist der Termin am 1. Oktober und das hilft uns nicht in Amerika», befürchtet Dungey. «Niemand in den Staaten möchte diese Möglichkeit, für sein Land zu fahren, einschränken. Aber wir müssen zu uns selbst und den Sponsoren ehrlich sein. Wenn du dich entscheidest, das MXoN zu fahren, fehlt dir Zeit zur Regeneration. Am Beginn meiner Karriere war mir das egal, aber später, als ich mit der 450er mehr als 30 Rennen im Jahr fuhr, war das nicht mehr so. Und du willst ja immer gewinnen, egal ob Supercross oder MXoN

«Ich denke auch, vor einigen Jahren hatten wir Amerikaner ein paar richtig starke und konstante Fahrer und waren so im Vorteil. Jetzt haben die Europäer nachgelegt und einige Fahrer sind schnell und tough, auch durch die harte Konkurrenz in der WM. Das kann sich aber auch schnell wieder ändern. Ich erinnere mich noch gut an 2009, als wir als sogenanntes B-Team antraten und den Sieg holten.»

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