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MX-Rückblick 2017-5: Dungey tritt als Champion zurück

Von Thoralf Abgarjan
Mai 2017: Ryan Dungey wird in Las Vegas Supercross-Weltmeister. WM-Leader Tim Gajser verletzt sich in Lettland, stürzt im Talkessel erneut und muss mit gebrochenem Schulterblatt pausieren. Cairoli ist auf Titelkurs.

Anfang Mai 2017 findet in Las Vegas das Finale der Supercross-WM statt. Dungey bringt vor dem letzten Rennen einen Vorsprung von 9 Punkten mit, obwohl Tomac in der laufenden Saison 9 Siege auf seinem Konto hat. Zum Vergleich: Dungey siegte nur dreimal. Aber hier geht es allein um Punkte.

Bei Tomac liegen im letzten Rennen die Nerven blank. Er will Dungey um jeden Preis aus dem Rennen rempeln und greift zu unfairen Mitteln. Er lauert Dungey regelrecht auf, schneidet seine Linien und versucht, Dungey auflaufen zu lassen. Doch 'The Diesel' bleibt auch in dieser Situation cool und geht dem Irrsinn Tomacs aus dem Weg.

Rang 4 reicht Dungey am Ende zum Gewinn der Supercross-Weltmeisterschaft. Tomac verliert doppelt: Er hat nicht nur in der Supercross-WM das Nachsehen sondern geht als schlechter Verlierer in die Geschichtsbücher ein.

Dungey hingegen wird seinem Publikum als Sympathieträger in Erinnerung bleiben. Denn was bisher noch niemand weiß: Las Vegas war sein Abschiedsrennen. Dungey erklärt Mitte Mai seinen Rücktritt vom Profisport. SPEEDWEEK.com schreibt: «Über Dungey könnte man Lehrbücher schreiben mit dem Titel: 'So gewinnt man Meisterschaften'.»

Er selbst sagt über sich: «Ich hatte nie besonders viel Talent. Aber ich konnte hart an mir arbeiten und verfolgte immer höhere Ziele.»

Zach Osborne wird in einem Herzschlagfinale SX-Ostküstenmeister. Er stürzt nach dem Start, erreicht erst in der letzten Kurve seinen Meisterschaftsrivalen Joey Savatgy und kann sein Glück im Ziel nicht fassen. Osborne bricht in Tränen aus. Justin Hill wird Westküstenmeister der Lites-Klasse.

WM-Vorentscheidung in Lettland
WM-Leader Tim Gajser fliegt im zweiten Lauf von Kegums heftig über den Lenker ab, nachdem er im ersten Lauf bereits mit José Butron zusammenkrachte und stürzte. Gajser wird verletzt ins Krankenhaus abtransportiert, während Cairoli die WM-Führung übernimmt.

Jeffrey Herlings holt mit einem Doppelsieg seinen ersten MXGP-Grand-Prix-Sieg. Antonio Cairoli wird Tages-Zweiter.

Auch in der MX2-Klasse gibt es mit Thomas Kjer-Olsen einen Debütanten auf dem Siegertreppchen während Jeremy Seewer ebenfalls so heftig stürzt, dass er das Rennen aufgeben muss und sich in der WM einen Rückstand von 42 Zählern einhandelt.

Herlings nimmt an Fahrt auf
Jeffrey Herlings ist nun klar im Aufwind. Seine Handverletzung vom Saisonauftakt ist endlich verheilt und er reist voller Selbstvertrauen nach Deutschland. Eigentlich hasst er diese Strecke. Sie ist ihm viel zu hart, viel zu winkelig und viel zu eng. Aber nach einem epischen Duell im ersten Lauf ändert sich seine Meinung, denn er gewinnt erneut vor WM-Leader Cairoli. Doch dem Sizilianer geht es jetzt schon um die WM und den neunten Titel. Er ergreift seine Chance, denn Tim Gajser crasht im Qualifikationsrennen erneut. Der Slowene wird von seiner Honda am Rücken getroffen und bleibt unter seinem Bike eingeklemmt am Boden liegen. Gajser ist komplett orientierungslos, tritt aber dennoch zu den Rennen im Talkessel an. Erst viel später stellt sich heraus: Der Titelverteidiger trat in Teutschenthal mit gebrochenem Schulterblatt und ist trotz dieses Zustands noch im Stande, 20 WM-Punkte einzufahren. Cairoli gewinnt den Großen Preis von Deutschland und baut seine WM-Führung aus. Jeremy Seewer ist in der MX2-Klasse siegreich, doch er kommt in der WM nicht wirklich weiter. Pauls Jonass steht auf Platz 3 neben ihm am Podium.

Evgeny Bobryshev stürzt im Zeittraining im Talkessel und verletzt sich an der Schulter.

Aus unserem Faktencheck vor dem Frankreich-Grand-Prix geht klar hervor, dass Jeffrey Herlings und Antonio Cairoli die beste Halbzeitbilanz aufzuweisen haben. Herlings holt enorm Punkte auf, hat aber einen erheblichen Rückstand wettzumachen, den er sich zu Saisonbeginn eingehandelt hat.

Max Nagl: Laufsieg in Frankreich
Max Nagl hadert indes weiter mit Traktions- und Fahrwerksproblemen. Doch im ersten Lauf von Ernée kann der Deutsche endlich wieder sein Potenzial zeigen. Nach einer Durststrecke von 25 WM-Läufen gewinnt Nagl nun wieder einen WM-Lauf. In Moto-2 befindet er sich klar auf Podiumskurs, als er durch einen schweren Sturz auf Platz 9 zurückgeworfen wird. Clement Desalle gewinnt den Grand-Prix von Frankreich in Abwesenheit des verletzten Titelverteidigers, der nach dem Qualifikationsrennen aufgeben muss. Antonio Cairoli kann auf Platz 2 weitere wichtige WM-Punkte sammeln und seine Führung in der WM ausbauen.

US-Outdoors: Tomac geht in Führung
Die Piloten der US-Profiliga haben nach dem Saisonfinale der Supercross-WM im Mai nur eine Woche Pause. Jetzt beginnen die US-Outdoors in Hangtown und Eli Tomac will es nach der verpassten Supercross-WM nun endlich wissen. Ryan Dungey ist nach seinem Karriereende nicht mehr dabei.

Doch sein Teamkollege Marvin Musquin tritt direkt in seine Fußstapfen. Auch gegen ihn setzt sich Tomac zunächst mit viel Härte durch. Am Ende der Saison wird Tomac die Meisterschaft tatsächlich gewinnen, aber ein gewisser Jeffrey Herlings wird ihm die Meisterfeier versalzen. Schon beim nächsten Rennen in den Bergen von Glen Helen muss Tomac einen herben Rückschlag wegstecken: Der Meisterschaftsführende verpasst im ersten Lauf den Start und kommt an Musquin nicht mehr heran. Im zweiten Lauf muss er mit blockiertem Vorderrad aufgeben.

Liebe Leser. Im Namen der SPEEDWEEK-Redaktion wünsche ich Ihnen ein Frohes Weihnachtsfest 2017. Freuen Sie sich auf die nächsten Tage mit weiteren Rückblicken auf das zu Ende gehende Jahr.


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