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MX-Rückblick 2017-9: Cairoli und Jonass sind Champion

Von Thoralf Abgarjan
Im September fallen die WM-Entscheidungen: Antonio Cairoli wird MXGP-Weltmeister, Pauls Jonass holt den Titel in der MX2-Klasse und Jeffrey Herlings gewinnt weiter alles, was es zu gewinnen gibt.

Anfang September gastiert die Motocross-WM in den USA in Jacksonville. Dieser Austragungsort war eilig als Ersatz für Charlotte gefunden worden. Das Motocross der Nationen, das 2017 ursprünglich im kalifornischen Glen Helen geplant war, wurde im Herbst 2016 überraschend abgesagt und nach Matterley Basin (UK) verlegt.

Das Thema USA ist und bleibt auch 2017 schwierig. Vermarkter Youthstream bemüht sich, auf dem amerikanischen Kontinent Fuß zu fassen. Aber auch in Jacksonville bleibt die Zuschauerakzeptanz der Amerikaner ernüchternd.

Der frisch gebackene US-Outdoors-Champion Eli Tomac wird von seinem Brötchengeber Kawasaki zur Teilnahme am US-Grand-Prix verdonnert.

Die Schmach von Crawfordsville, wo Jeffrey Herlings bei seinem ersten US-Auftritt die gesamte Elite der US-Outdoors in Grund und Boden fuhr, sitzt tief.

Doch im Qualifying setzt sich die Tragödie der Amerikaner fort: Tomac qualifiziert sich als bester Amerikaner nur auf Rang 12, während Jeffrey Herlings weiter siegt.

Auch die MX2-Piloten bleiben hinter den Erwartungen zurück. Immerhin rettet WM-Dauerstarter Thomas Covington mit einem Sieg im Qualifikationsrennen die Ehre der US-Boys, denn er weiß, welcher Wind in der WM weht.

US-Grand-Prix wird zum Nervenkrieg
In der Nacht zum Sonntag liegen die Nerven blank, denn die Amerikaner drohen auf heimischem Boden zu scheitern. Die Kawasaki-Crew sucht intensiv nach einer Lösung und wird fündig. Der US-Champion startet gut in den ersten Lauf und wirkt plötzlich wie ausgewechselt. Tomac gewinnt Moto-1 und rückt die ins Wanken geratenen Kräfteverhältnisse zwischen den US- und den WM-Stars wieder etwas gerade.

Herlings makellos
Antonio Cairoli könnte in Jacksonville bereits vorzeitig zum Weltmeister gekürt werden, wenn er vor Jeffrey Herlings ins Ziel kommt.

Doch der Holländer will seiner erfolgreichen US-Mission die Krone aufsetzen und auch den Grand-Prix der USA gewinnen. Im ersten Lauf hatte der Holländer noch taktiert und sich mit Rang 2 hinter Tomac abgefunden. Im zweiten Lauf dreht er voll auf und hält sowohl Cairoli als auch Tomac auf Distanz. Herlings schlägt damit 3 Fliegen mit einer Klappe: Erstens gewinnt er den US-Grand-Prix, zweitens kann er den vorzeitigen Titelgewinn Cairolis verhindern und drittens stellt er die Hackordnung zwischen sich und Tomac wieder her.

Herlings verlässt die USA als großer Gewinner in Richtung Heimat.

Nur eine Woche später gastiert die WM im heimischen Sand von Assen. Auch hier liefert 'The Bullet' eine makellose Leistung ab und gewinnt beide Läufe.

Antonio Cairoli wird hinter Herlings Zweiter im ersten Lauf und damit vorzeitig MXGP-Weltmeister 2017. Der Sizilianer feiert seinen neunten WM-Titel ausgelassen und fährt im zweiten Lauf nur noch mit, denn die Luft ist bei ihm nach dem Titelgewinn raus.

Clement Desalle stürzt im ersten Lauf von Assen schwer und zieht sich einen Wirbelbruch zu. Auch Tim Gajser fliegt böse über den Lenker ab und muss verletzt aufgeben.

Herlings weiter im Siegestaumel
Das Saisonfinale im Schlamm von Villars sous Ecot wird zum Krimi zwischen Max Anstie und Jeffrey Herlings, doch am Ende gewinnt wieder der Holländer, der 2017 - beinahe hätte man es vergessen - seine erste MXGP-Saison bestreitet.

Max Nagl wird am Ende WM-Achter.

Schon heute ist klar: Jeffrey Herlings ist es, den es in der kommenden Saison zu schlagen gilt.

WM-Endstand MXGP 2017:
1. Antonio Cairoli, 722
2. Jeffrey Herlings, 672
3. Gautier Paulin, 602
4. Clement Desalle, 544
5. Tim Gajser, 530
6. Romain Febvre, 519
7. Jeremy van Horebeek, 443
8. Max Nagl, 439
9. Max Anstie, 436
10. Glenn Coldenhoff, 424

Wildcardfahrer gewinnt US-Grand-Prix
Die US-Gaststarter der MX2-Klasse können am Renntag des US-Grand-Prix die Welt wieder etwas gerade rücken. R.J. Hampshire gewinnt den Grand-Prix knapp vor Hunter Lawrence. Der Australier fällt den anwesenden GEICO-Headhuntern auf. Er bekommt eine Offerte von Honda-USA. Doch Lawrence hat noch eine Rechnung in der Weltmeisterschaft offen. 2018 will er um den WM-Titel kämpfen und danach erst in die USA wechseln.

Pauls Jonass wird MX2- Weltmeister
Pauls Jonass kann den WM-Sack schon beim vorletzten Lauf in Assen zu machen, doch er hat keinen guten Start in den zweiten Lauf und erreicht nur Rang 7. Sein Rivale, Jeremy Seewer kämpft wie ein Löwe, um den Titelkampf offen zu halten. Die Titelentscheidung wird auf das Saisonfinale in Frankreich vertagt, doch Seewer weiß, mit 41 Punkten Rückstand sind seine Titelchancen minimal.

Doch tatsächlich stürzt Jonass in Frankreich nach dem Start auf der aufgeweichten Strecke von Villars sous Ecot, während Seewer in der Spitzengruppe rangiert. Die WM ist wieder offen. Aber Jonass lässt sich nicht unterkriegen und startet eine Aufholjagd vom Ende des Feldes bis auf Rang 5. Damit ist der Lette MX2-Weltmeister 2017!

WM-Endstand MX2 2017:
1. Pauls Jonass, 771
2. Jeremy Seewer, 732
3. Thomas Kjer-Olsen, 579
4. Thomas Covington, 532 
5. Benoit Paturel, 504
6. Julien Lieber, 490
7. Jorge Prado, 460
8. Brian Bogers, 407
9. Hunter Lawrence, 395
10. Brent van Doninck, 309
...
20. Henry Jacobi, 108

WMX-Drama in Frankreich
Die Neuseeländerin Courtney Duncan setzt im Saisonfinale alles auf eine Karteund überrundet im Tiefschlamm bis auf die zweitplatzierte Livia Lancelot das gesamte Feld. Nancy van de Veen liegt mit Rundenrückstand auf Rang 3 noch auf Titelkurs, als sie drei Runden vor Rennende an einer Steilauffahrt im Schlamm hängenbleibt. Die Titelfavoritin muss verzweifelt zusehen, wie ihre Verfolgerinnen Lancelot und Fontanesi die Steilauffahrt bewältigen.

Als Fontanesi zum letzten Mal an die selektive Auffahrt kommt, weiß sie nicht, dass in den nächsten 100 Metern die WM-Entscheidung fallen wird. Sie nimmt Anlauf, strauchelt, kann ihre Maschine gerade noch aufrecht halten und bezwingt mit letzter Kraft den Berg. Als Fontanesi mit dem Rückstand von mehr als einer Runde hinter Duncan ins Ziel kommt, weiß sie weder, dass sie den Grand-Prix gewonnen hat, noch, dass sie Weltmeisterin des Jahres 2017 ist, denn van de Veen hängt zu diesem Zeitpunkt noch am Steilhang fest und niemand weiß, ob und auf welchem Platz sie noch im Rennen ist. Mit 3 Runden Rückstand wird Nancy van de Veen auf Platz 5 gewertet. Fontanesi ist mit einem Punkt Vorsprung Weltmeisterin vor Livia Lancelot.

WMX-Endstand 2017:
1. Kiara Fontanesi (ITA), 233
2. Livia Lancelot (FRA), 232
3. Courtney Duncan (NZL), 231
4. Nancy van de Veen (NED), 231
5. Larissa Papenmeier (GER), 194

Dennis Ullrich gewinnt ADAC MX Masters
Dennis Ullrich gewinnt zum vierten Mal die ADAC MX-Masters vor dem Belgier Jens Getteman und Henry Jacobi.


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