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R.I.P. Joël Robert: Er war eine Motocross-Legende

Von Thoralf Abgarjan
Joël Robert

Joël Robert

Der Tod von Joël Robert kam zwar nicht überraschend, er ist aber dennoch ein schwerer Schock für die gesamte Motocrosswelt. Die Fans trauern um eines der größten Talente des Sports, der Motocross bunt und populär machte.

Joël Robert ist heute, am 13. Januar 2021, im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der Belgier wurde zwischen 1964 und 1972 sechsmal Weltmeister - ein Rekord, der bis zur Ära von Stefan Everts halten sollte.

Robert war mit Talent gesegnet. Im Jahre 1964 wurde er im Alter von 21 Jahren der bis dahin jüngste Motocross-Weltmeister. Zugleich holte er für die legendäre tschechoslowakische Marke CZ den ersten WM-Titel überhaupt.

Seine Gegner waren Torsten Hallman (Schweden), Dave Bickers (UK), Victor Arbekov (UdSSR), und Roger DeCoster. Einer seiner größten Rivalen war sein Landsmann Sylvain Geboers. Die beiden Charaktere hätten kaum unterschiedlicher sein können. Robert trainierte wenig und genoss das Leben in vollen Zügen. Geboers war zielstrebig, gewissenhaft und überließ nichts dem Zufall. Robert war der mit schier unendlichem Talent gesegnete Spaßvogel und Lebemann, Geboers, der Stratege und Gentleman.

Robert rauchte zu seiner aktiven Zeit, gern auch im Fahrerlager oder noch am Startbalken direkt vor dem Rennen. Die Legende besagt, dass er kurz vor dem Start seine Zigarette am Lenker von Geboers ausdrückte, um danach das Rennen zu gewinnen.

Für Stefan Everts und viele andere Sportler späterer Generationen war Joël ein Vorbild. «Er hatte ein großes Herz», erinnert sich Stefan Everts. «Joël war immer hilfsbereit und sehr witzig. Wir haben viel zusammen gelacht!»

«Joël hat mich jedes Jahr am 25. November zum Geburtstag angerufen. Diese Gespräche endeten immer gleich: Bis morgen! Joël hatte am 26. November Geburtstag. Also rief ich ihn am nächsten Tag immer zurück. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Ich werde ihn sehr vermissen.»

Robert lebte sein Leben in vollen Zügen, stets mit Vollgas und am Limit. Seinem ungebremsten Lebensstil musste er im Alter allerdings auch Tribut zollen. 2018 wurde ihm wegen einer schweren Diabetes der Fuß abgenommen. Er hatte am Ende seines Lebens erhebliche Lungenprobleme und mehrere Schlaganfälle. Als er letzte Woche mit seiner Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurde, erlitt er bereits bei seiner Ankunft einen Herzstillstand. Die Ärzte holten ihn zwar noch einmal ins Leben zurück, hatten danach aber kaum noch Hoffnung, dass sich sein Zustand wieder verbessern würde.

Mit Joël Robert verlässt ein ganz Großer des Sports die Bühne des Lebens. Er geht, aber die Erinnerung an einen der bedeutendsten Motocrossfahrer aller Zeiten wird für immer bleiben.

Joël Robert
Geboren: 26.11.1943 in Châtelet
Gestorben: 13.01.2021 in Gilly
Spitzname: Monsieur Motocross

Die größten Erfolge von Joël Robert:
- Sechsfacher 250ccm-Motocross-Weltmeister (1964, 1968, 1969, 1970, 1971, 1972)
- Fünffacher belgischer Meister 250ccm (1963, 1964, 1966, 1972, 1973)
- Sieger des Motocross der Nationen 1969
- 50 Grand-Prix-Siege
- 10 Jahre Trainer der belgischen Nationalmannschaft

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