MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Evgeny Bobryshev (Husqvarna): Rang 2 in Oxford

Von Thoralf Abgarjan
Der frühere Grand-Prix-Sieger Evgeny Bobryshev hat am letzten Wochenende in Oxford gezeigt, dass er im Alter von 35 Jahren noch immer mit den anwesenden WM-Startern mithalten kann – trotz einer mehr als einjährigen Pause

Die WM-Protagonisten hatten nach den beiden Indonesien-Grands-Prix ein freies Wochenende. Deshalb standen bei den UK Nationals im Oxford Moto Parc auch einige WM-Piloten am Startgatter. Es handelte sich um den 3. Lauf der Revo ACU British Motocross Championships.

Der frühere Grand-Prix-Sieger Evgeny Bobryshev fuhr seinen letzten Grand-Prix im Jahre 2021. 'Bobby' lebt seit seinem 16. Lebensjahr in den Niederlanden. Der gebürtige Russe ist mit einer Niederländerin (Elena) mit ukrainischen Wurzeln verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder, die in Holland geboren sind. Während seiner MXGP-Karriere hielt er sich fast durchgehend außerhalb seiner Heimat in Westeuropa auf. Trotzdem war er wegen seines Geburtsorts von den Sanktionen gegen russische Sportler betroffen und wurde im letzten Jahr seitens des Weltverbandes FIM von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen.

Mit über 30 Jahren war für den früheren HRC-Werksfahrer die Zeit als Grand-Prix-Pilot natürlich abgelaufen. Aber wie die Beispiele seines früheren Teamkollegen Max Nagl oder Tommy Searle zeigen, können Veteranen seines Kalibers in den nationalen Meisterschaften durchaus noch performen und eine gute Show für das Publikum bieten.

Bobryshev wollte nationale Rennen fahren. Er versuchte es in den Niederlanden, in Frankreich, Kanada, im Vereinigten Königreich, in Südafrika und Brasilien. Er wurde immer wieder abgewiesen, da die nationalen Föderationen an die Beschlüsse der FIM gebunden sind. Seine Hoffnungen verlegten sich dann in Richtung USA, wo die AMA bekanntlich nicht die besten Beziehungen zum Weltverband FIM unterhält. Er tauchte beim Training in Florida auf und knüpfte Freundschaften mit Cooper Webb und den Lawrence-Brüdern. Letztere kannte er aus dem Grand-Prix-Paddock. Es half nichts. Auch in den USA wurde sein Start sanktioniert. Er musste einsehen, dass er nur in Russland eine Perspektive für seinen Sport hat und bot im letzten Jahr im Ort seiner Kindheit und Jugend, Kondrovo, Offroad-Masterclass-Kurse an, die auch sehr gut gebucht waren.

Am letzten Wochenende tauchte der Sympathieträger in Oxford wieder im Wettkampf auf und zeigte, dass er auch in dem hochkarätig besetzten Feld noch immer konkurrenzfähig ist. Sein Start hat mit der Empfehlung des IOC vom Frühjahr dieses Jahres zu tun, russische und belarussische Athleten unter strikter Einhaltung der Neutralität (keine Flagge, keine Hymne oder sonstige Identifizierung mit Russland) wieder zu Wettkämpfen zuzulassen.

Mit den Rängen 2 und 3 stand 'Bobby' in Oxford auf dem zweiten Podiumsrang hinter Josh Gilbert (Honda), der beide Rennen gewann. Der 35-jährige Bobryshev war am Ende punktgleich mit Titelverteidiger Conrad Mewse. Wegen des besseren zweiten Laufs wurde er Zweiter der Tageswertung.

Ergebnis UK Nationals Oxford:

1. Josh Gilbert (GB), Honda, 1-1
2. Evgeny Bobryshev (RUS), Husqvarna, 3-2
3. Conrad Mewse (GB), Honda, 2-3
4. Harri Kullas (EST), Yamaha, 4-4
5. Tommy Searle (GB), Kawasaki, 6-5
6. Ivo Monticelli (I), GASGAS, 5-6

Übrigens: Evgeny Bobryshev gewann 2011 seinen einzigen Grand-Prix, den Großen Preis von Deutschland im Talkessel:

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