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Ducati im Motocross-Sport: Auf MXGP folgen die USA

Von Ivo Schützbach
In der Italienischen Motocross-Meisterschaft bereitet sich Ducati auf den Einstieg in die MXGP-WM 2025 vor. SPEEDWEEK.com sprach mit Offroad-Manager Paolo Ciabatti über die mittelfristigen Pläne.

Die ersten Gehversuche im Motocross-Sport hat Ducati trittsicher bewältigt, bei der Italienischen Meisterschaft in Ponte a Egola haben die beiden Testfahrer Alessandro Lupino und Tony Cairoli am vergangenen Wochenende beim vierten Event für einen Doppelsieg in der 450er-Klasse gesorgt.

Ducati nutzt die nationale Meisterschaft, um sich auf die MXGP vorzubereiten, in welcher das Team von Corrado und Marco Maddii 2025 und 2026 das Werksteam stellen wird. Offroad-Manager Paolo Ciabatti versicherte im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com, dass er die bestmöglichen Piloten verpflichten wolle, «die stärksten MXGP-Fahrer stehen für nächstes Jahr aber bereits alle unter Vertrag».

Lupino und Cairoli werden sich weiterhin um die Entwicklung der 450er kümmern, und im nächsten Schritt um die 250er. Dann wird das Thema USA angegangen. «Das ist der größte Markt für Straßenmotorräder, die Vereinigten Staaten kann man nicht ignorieren, das wäre ein riesiger Fehler», betont Ciabatti. «Sie haben zwei Meisterschaften, Supercross und die Outdoor-Nationals. Viele Spitzenfahrer bestreiten beide, Supercross hat sich aber zu einer sehr speziellen Sportart entwickelt. Du kannst nicht einfach ein Motorrad, das in Europa im Motocross konkurrenzfähig ist, nach Amerika bringen, ohne spezielle Entwicklung dafür. Wir werden etwas Zeit brauchen, und haben noch keinen genauen Zeitpunkt im Kopf. Denn wir wollen natürlich unter bestmöglichen Voraussetzungen in den USA antreten. Nächstes Jahr werden wir in den USA mit der dafür nötigen Vorbereitung beginnen und dort ein Testteam installieren. Von diesem Punkt an werden wir sehen, wie es sich entwickelt.»

Als im August 2022 erstmals durchsickerte, dass die Ducati Motor Holding eine Erweiterung der Modellpalette Richtung Offroadsegment plant, sorgte das weltweit für Enthusiasmus. Denn die Marke aus Borgo Panigale, ein Vorort von Bologna, verfügt unter Motorradenthusiasten über enorme Strahlkraft.

Vorangegangen waren intensive Marktanalysen. «Ducati hat genau eruiert, ob es sich lohnt, diesen Weg einzuschlagen», legte Ciabatti dar. «Die Antwort war ein klares Ja, das Motorrad ist jetzt rennfertig. Unsere Idee ist, dass wir die Ducati-Welt für jüngere Fahrer attraktiv machen wollen. Die Befürchtung der meisten Motorradhersteller ist, dass das Durchschnittsalter der Kunden weiter steigt. Motorradfahren macht Spaß und sorgt für Aufregung. Wir möchten dafür sorgen, dass sich junge Fahrer, die Offroad beginnen, später eine DesertX oder Multistrada kaufen. Wir befinden uns in einem herausfordernden Umfeld, denn wir stehen im Wettbewerb mit den japanischen Herstellern, KTM und Triumph. Aber ich glaube, dass wir uns mit unserem Bike von den anderen unterscheiden. Nicht nur mit dem Desmo-Motor, sondern auch mit dem speziellen Rahmen. Wir werden einen erfolgreichen Weg im Markt finden.»

Dass es sich um einen kannibalistischen Markt handelt, bereitet dem Italiener kein Kopfzerbrechen: «Wer sich für eine japanische Motocross-Maschine entscheidet, wählt gute Qualität zu einem günstigeren Preis. Kunden, die eine KTM wollen, sind bereit, etwas mehr zu bezahlen, um etwas Exklusiveres zu bekommen. Wir werden uns eher in diesem Segment ansiedeln. Motocross-Fans wechseln ihre Motorräder regelmäßig, weil die Maschinen stark beansprucht werden. Das ist nicht wie bei einem Straßenmotorrad, das du fünf oder sechs Jahre fahren kannst, ohne ein Problem zu haben. Es gibt viele Motocross-Kunden, die sich jedes Jahr ein neues Bike kaufen, oder jedes zweite.»


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