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Philippe Dupasquier: Comeback als Trainer

Von Rolf Lüthi
Der Schweizer Motorradverband Swiss Moto treibt die Professionalisierung voran: Mit Philippe Dupasquier wird erstmals in der Geschichte des Schweizer Motorradsports ein Berufstrainer ernannt.

Der Name Dupasquier dürfte vielen SPEEDWEEK-Lesern in nicht nur erfreulicher Erinnerung sein: Jason Dupasquier hatte eine vielversprechende Rennfahrer-Karriere vor sich, als er in Mugello im Zeittraining der Moto3-WM stürzte, von nachfolgenden Fahrern überfahren wurde und im Alter von nur 19 Jahren verstarb.

Sein Vater Philippe, in jüngeren Jahren als Fahrer im Motocross und Supermoto sehr erfolgreich, zog sich nach dem tragischen Verlust seines Sohnes Jason aus der Rennszene zurück. Nun kehrt Philippe Dupasquier in den Motorradrennsport zurück, als erster vollberuflicher Trainer des Schweizer Motorrad-Landesverbandes Swiss Moto.

Mit seiner eindrücklichen Karriere als Pilot und Coach repräsentiert Dupasquier auf höchstem Niveau gleich mehrere Disziplinen: Motocross, Supercross, Supermoto und Road Racing. Als ehemaliger professioneller Werksfahrer (u. a. 4. Schlussrang in der Motocross-WM 125 ccm 2002 und erster Laufsieg eines Schweizers in der Solo-Motocross-WM, dazu 29 Fahrertitel als Schweizer Meister und weitere 11 Meistertitel als Teammanager) kennt er die Herausforderungen des Athletenwegs aus erster Hand.

Die Hintergründe: Kürzlich wurde Swiss Moto bei Swiss Olympic, dem staatlich unterstützten Dachverband des Schweizer Sports, von Förderstufe zwei auf Förderstufe drei hochgestuft. Das ist die höchste Förderstufe, die eine nicht-olympische Sportart erreichen kann. Diese Hochstufung brachte nicht nur zusätzliche finanzielle Förderung durch das Bundesamt für Sport, sondern auch Verpflichtungen mit sich, unter anderem in der Nachwuchsförderung.

Swiss Moto hat in Rekordzeit ein umfassendes Bildungskonzept für künftige Berufstrainer und Coaches erarbeitet, das vor der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen und von Swiss Olympic anerkannt wurde. Damit schafft der Verband neue Perspektiven: ab Winter 2025/2026 erhalten auch private Coaches erstmals Zugang zu national anerkannten Zertifikats-Ausbildungen wie «Talent Base» und «Riding Coach», die künftig unter dem Dach von Swiss Moto angeboten werden. Dadurch können diese Trainer ihre Dienstleistungen mit einem offiziellen Zertifikat anbieten – ein Qualitätssprung, der den gesamten Motorradsport in der Schweiz nachhaltig stärkt.

Dazu wird Swiss Moto mit Philippe Dupasquier erstmals über einen hauptberuflichen Verbandstrainer verfügen. Dupasquier wird auf diese Aufgabe umfassend vorbereitet, mit einer Schulungsphase bei anderen Swiss Olympic-Verbänden sowie an der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen. Weitere Ausbildungsschritte werden folgen.

Philippe Dupasquier, der sich nach dem tragischen Verlust seines Sohnes Jason aus der Rennszene zurückgezogen hatte, sieht in dieser Aufgabe einen besonderen Sinn:
«Als ich die Visionen und Ideen des Verbandes hörte, wusste ich, dass ich diese Chance ergreifen musste. Ich kann meine vielfältigen Erfahrungen einbringen und so auch ein Stück weit das Erbe von Jason weitertragen. Dieses Gefühl gibt mir Kraft und Motivation.»

Rolf Enz, CEO und Chef Leistungssport von Swiss Moto, betont: «Für Swiss Moto ist eine neue Ära angebrochen. Seit der Aufstufung bei Swiss Olympic treiben wir mit voller Kraft die Professionalisierung unserer Strukturen voran – mit dem klaren Fokus auf die Nachwuchsförderung. Philippe Dupasquier war für mich von Anfang an der Wunschkandidat für den Posten als Verbandstrainer. Seine Haltung, seine Erfahrung und seine Persönlichkeit haben mich sofort überzeugt.»

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