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Valentino Rossi: «Den Australien-GP im März fahren»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Valentino Rossi ist verärgert. Er will den Phillip-Island-GP wegen des meist schlechten Wetters im März oder April fahren. «Aber ich bin nicht mächtig genug», bedauert er.

«Phillip Island ist eine einzigartige Strecke. Aber es ist eine Schande, hier bei solchen Verhältnissen fahren zu müssen. Es ist wie immer, wir kommen zum falschen Zeitpunkt im Jahr nach Australien. Du kannst Glück haben wie 2015, als wir vier Tage bei 20 Grad und Sonne erlebt haben», sagt Rossi. «Aber die Chance ist grösser, dass du schlechtes Wetter erwischt und einen Wintertag... So ein Tag war heute am Freitag, auch wenn hier eigentlich Frühjahr herrscht.»

Fast alle zwei Jahre wird überlegt, den Australien-GP wieder in den europäischen Frühling zu rücken, also in den meteorologischen australischen Herbst. Denn im Schnitt alle zwei Jahre wird der GP-Tross in Phillip Island von garstigem Wetter empfangen.

«Ich habe schon oft den Vorschlag gemacht, wir sollten hier wieder im März oder April fahren wie früher», betont Rossi. «Seit fünf oder sechs Jahren bin ich derjenige Fahrer, der deshalb dauernd Radau macht. Aber Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta entgegnet mir dann immer, das gehe nicht, weil Ende März der Formel-1-GP in Melbourne stattfindet und derselbe Promoter den MotoGP-Event organisiert. Es ist eine Schande, auf dieser wunderbaren Piste im Winter zu fahren. Das ist nirgends schön, aber hier ist es doppelt ärgerlich, weil dieser Circuit so viel Atmosphäre versprüht, die nur bei Sonnenschein wirklich zur Geltung kommt. Für die Fans und die TV-Zuschauer wäre ein blauer Himmel wirklich wünschenswert.»

«Bei Sonne ist das Motorradfahren das Schönste, was dir in der MotoGP-WM widerfahren kann», betont Rossi. «Aber dann kommen wir bei 10 oder 12 Grad hierher. Warum sollen wir uns wegen der Formel 1 an einem Termintausch hindern lassen? In Japan klappt es ja auch. Dort war eine Woche vor dem Motegi-MotoGP-Rennen der Formel-1-GP in Suzuka. Überall waren genug Zuschauer. In Italien ist es auch immer so, dass Monza und Misano im September an zwei Wochenenden hintereinander stattfinden. Trotzdem sind beide Grand Prix ausverkauft. Alles ist gut... Ich schlage vor, wir sollten hier in Australien im März die Motorradsaison eröffnen. Oder wir sollten nach dem Katar-GP im April hier fahren. Ich habe das oft probiert. Aber ich konnte mich nicht durchsetzen. Ich habe nicht genug Macht, um etwas zu ändern.»

Das Problem: Im Februar findet hier traditionell bereits der Superbike-WM-Lauf statt. Ausserdem: In der Superbike-WM ist hier auch schon einmal ein Lauf wegen Hochwassers abgesagt worden – am 22. April 2001!

«Letztes Jahr hatten wir hier ein fantastisches Weekend, es war immer sonnig und mehr als 20 Grad warm», erinnert sich Rossi «Aber die Aussichten auf verheerendes Wetter sind zu dieser Jahreszeit immer sehr, sehr groß.»

«Das Problem bei dieser Piste ist, dass sie sehr schnell ist. Deshalb ist sie bei Regen sehr gefährlich. Du beanspruchst die Reifen auf der linken Seite sehr stark. Und auf der rechten Seite wird der Reifen nie warm genug, weil es nur drei Rechtskurven gibt. Du musst also immer aufpassen. Bei normalen Bedingungen ist die Piste nicht besonders gefährlich. Aber in Europa hast du im Regen meistens 25 Grad, hier nur zehn. Das ist der Unterschied. Das Problem ist also das Wetter, nicht die Piste.»

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