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Michelin in der MotoGP: Schwieriges erstes Jahr

Von Günther Wiesinger
Michelin war nach sieben Jahren wieder in der MotoGP-WM dabei

Michelin war nach sieben Jahren wieder in der MotoGP-WM dabei

Michelin wurde von den Fahrern und Teams in der Saison oft kritisiert. Aber schliesslich wurden viele Probleme beseitigt. Die Bemühungen trugen Früchte.

In der ersten Saison als Lieferant der MotoGP-Einheitsreifen ist Michelin 2016 oft auf Kritik gestoßen. Doch im Laufe der Saison anerkannten die Werke, Teams und Fahrer die aufrichtigen Bemühungen der Franzosen.

«Phillip Island ist eine aussergewöhnliche Piste, auch wegen des aggressiven Belags, deshalb brauchten wir für den Australien-GP ein spezifisches Produkt», sagte Piero Taramasso, bei Michelin Manager der Two-Wheel Motorsport Group. «Auch für Pisten wie Sachsenring und Valencia brauchten wir spezielle Reifen. In Sepang standen wir vor einer besonderen Herausforderung. Wir haben 2016 für Sepang zum Beispiel einen neuen extra-harten Vorderreifen gebracht, denn der Streckenbelag war neu. Wir werden für 2017 für gewisse Strecken noch einmal neue Mischungen entwickeln. Wir haben viele Daten gesammelt, die es uns erlauben, das Leben für die Fahrer künftig einfacher zu machen, was die Reifenwahl betrifft.»

«Wir haben uns immer bemüht, den Fahrern und Teams eine möglichst breite Auswahl von Vorder- und Hinterreifen anzubieten», sagt Nicolas Goubert, Deputy Director, Technical Director und Supervisor des Michelin-MotoGP-Programms. «Ziemlich oft haben die Fahrer unterschiedliche Vorzüge erkennen lassen. Manchmal hat eine mutige Reifenwahl das Rennen entschieden... Zum Beispiel beim Sieg von Iannone in Spielberg. Er nahm dort einen weichen Hinterreifen, was nur sehr wenige Konkurrenten wagten. Als Dani Pedrosa in Misano gewann, nahm er einen weichen Vorderreifen – das war der Haupttreffer für ihn. Das hat scher eine Rolle gespielt. Auch im Regen kam es wegen spezieller Reifenwahlen zu Überraschungen. Das hat also auch mitgespielt. Aber ich will nicht behaupten, Michelin sei hauptverantwortlich dafür, dass es neun unterschiedliche Sieger gab. Das Wetter hat auch mitgespielt. Ich vermute, dass auch die Elektronik dafür verantwortlich war, dass mehr Fahrer um Siege fighten konnten. Auf diesem Gebiet gab es plötzlich keine so großen Unterschiede mehr. Das ist zwar nur eine Mutmaßung. Aber das war ein Faktor.»

Die vielen unterschiedlichen Witterungsbedingungen stellten Michelin vor einige Probleme. «In Phillip Island hatten wir zum Beispiel die meiste Zeit eine nasse Piste, das FP2 musste wegen des heftigen Regens sogar gestrichen werden», erinnert sich Goubert. «Im Rennen war es dann trocken. Es war also extrem schwierig für die Teams und Fahrer, die richtigen Rennreifen auszuwählen. Wir hatten dort einfach nicht genug Informationen über den Reifenverschleiß auf trockener Fahrbahn. Das hat unser Leben nicht gerade leichter gemacht.»

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