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Raudies über Folger: «Nicht den Speed von Viñales»

Von Günther Wiesinger
Eurosport-TV-Kommentator und Ex-Weltmeister Dirk Raudies kritisiert bei Jonas Folger die fehlende Konstanz, doch er ist überzeugt: «Er kann sich noch entwickeln. Er ist ja noch jung.»

Dirk Raudies, 125-ccm-Weltmeister 1993 und 14-facher GP-Sieger, freut sich als Eurosport-TV-Kommentator einerseits über den Tapetenwechsel von Stefan Bradl ins Honda World Superbike-Team. «Da steht natürlich der Eigennutz für mich als Kommentator im Vordergrund», lacht der Biberacher. «Für meine Aufgabe bei Eurosport ist es super, dass es so ist. Als GP-Fan finde ich es ein bisschen schade, dass er keinen MotoGP-Platz mehr gefunden hat. Ich freue mich, dass er jetzt Superbike-WM fährt.»

Und was traut Dirk Raudies dem 23-jährigen Jonas Folger als MotoGP-Rookie im Tech-3-Yamaha-Team zu? «In der Moto2 war Folger für mich ein Kandidat, der um den WM-Titel fighten kann. Aber er hat seine Ausreißer nach hinten gehabt, wo einfach gar nichts lief. Deshalb hat Tch3-Teamchef Poncharal während der Saison auch schon Kopfschmerzen gekriegt. Die ersten Testfahrten auf der Yamaha waren vielversprechend. Ein junger Kerl, neue Motivation, die andern kochen auch nur mit Wasser, man kennt ja diesen typischen Spruch. Ich hoffe, dass da einiges geht.»

Als WM-Siebter blieb Folger in seiner dritten Moto2-Saison hinter den Erwartungen, vor der Saison war im Dynavolt Intact-GP-Team vom Titelgewinn die Rede. Raudies: «In der Moto2-WM liegt die Spitze dicht beieinander, ein kleiner Fehler am Motorrad oder sonst wo hat große Auswirkungen. Folger hat mit Tech3-Yamaha kein offizielles Werksteam, man muss zuerst mal schauen, wie er zurechtkommt. Bei mir lebt ein bisschen die Hoffnung mit, dass er einigermaßen mithalten kann.»

Raudies kritisiert bei Jonas Folger die fehlende Konstanz, die auch im Intact-Team nicht gefunden wurde. «Es war ähnlich wie bei Sandro Cortese, Folger war einmal schnell, dann wieder langsam. Das ist eine Geschichte, die sich auch im Dynavolt-Team nicht geändert hat, die schon in den zwei Moto2-Jahren vorher bei AGR zu beobachten war. Vom Speed her ist Folger eigentlich schneller als der Sandro. Was kann man in der MotoGP von ihm erwarten? Ich schätze ihn vom Speed her nicht so stark ein wie Viñales. Aber er ist ja noch jung. Er kann sich noch entwickeln. Er wird auf ein paar alte Gegner aus der Moto2-WM treffen, auf Zarco, Rins und Lowes... Permanent Punkte – das müsste drin sein.»

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