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Maverick Viñales: «Die Yamaha passt sehr gut zu mir»

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales mit seiner Yamaha

Maverick Viñales mit seiner Yamaha

Movistar-Yamaha-Neuling Maverick Viñales (22) hat bei seinem ersten Yamaha-Auftritt in Valencia gleich alle Gegner besiegt. Er will 2017 natürlich um den WM-Titel kämpfen.

Maverick Viñales diktierte gleich beim ersten Yamaha-Test nach dem WM-Finale in Valencia das Geschehen, der WM-Vierte und Überläufer von Suzuki erzielte mit der YZRM1-Yamaha an beiden Tagen Bestzeit.

«Maverick hat nur einen halben Tag gebraucht, um sich an das Motorrad zu gewöhnen», zeigt sich Movistar-Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli erstaunt und begeistert.

Viñales, 15-facher GP-Sieger und Moto3-Weltmeister (auf KTM) 2013, hat mit seinen 22 Jahren schon 44 GP-Podestplätze errungen, er ha nicht die spektakulären Erfolge von Marc Márquez aufzuweisen, aber er kommt dem Superstar aus dem Repsol-Team ziemlich nahe.

Und er hat in der Vergangenheit oft mit unterlegenem Material gekämpft, zum Beispiel in der 125er-WM und 2012 mit der FTR-Honda gegen die KTM-Übermacht.

Maverick ist am 12. Januar 22 Jahre alt geworden, aber er hat bereits 103 GP-Starts absolviert. 44 Podestplätze stehen bei ihm auf dem Konto, keine üble Bilanz.

Jetzt will er natürlich den MotoGP-WM-Titel ins Visier nehmen, daran lässt er keinen Zweifel.

Maverick, du warst beim ersten Test mit der Yamaha auf Anhieb extrem schnell. Hat dich das überrascht?

Wir sind in Valencia nach einem guten System vorgegangen. Am ersten Tag habe ich mich nur an das Motorrad gewöhnt.
Es war unglaublich, als ich zum ersten Mal mit der Yamaha gefahren bin. Der Grip war unglaublich. Ich habe sofort gespürt, dass ich wirklich schnelle Runden fahren kann.
Ich habe gespürt und geahnt, dass ich mit der M1 konkurrenzfähig sein werde. Aber 1:29 min zu fahren, ist nicht einfach in Valencia. Ich habe mich großartig gefühlt.
In Sepang war es zwei Wochen später nicht anders. Auch dort habe ich mich wohl auf dem Bike gefühlt. Ich bin dauernd Bestzeiten gefahren, deshalb fühle ich jetzt viel Selbstvertrauen.
Aber ich weiß, dass ich sicher noch besser werden kann, ich kann mich noch steigern. Und ich kann mich noch besser ans Motorrad gewöhnen.
Es ist sehr wichtig zu verstehen, was en Motorrad braucht, damit man es schnell um die Strecke steuern kann.
Ich habe auch gleich gesagt: In dieser Wintertestsaison werde ich mich sehr stark auf meine Rennpace konzentrieren.

Was sind die Stärken und Schwächen der Yamaha? Was muss verbessert werden an der M1? Hat sie dich in irgendeiner Weise überrascht?

Der Unterschied zu meiner alten Maschine ist die Beschleunigung. Die Yamaha hat eine ausgezeichnete, unglaubliche Beschleunigung. Das passt sehr gut zu meinem Fahrstil. Denn ich konzentriere mich immer darauf, optimal au den Kurven herauszubeschleunigen. Deshalb kann ich aus dieser Stärke der M1 Kapital schlagen.
Die Yamaha hat das getan, was ich erwartet habe. Der Grip war so gut wie erwartet...
Aber ich möchte das Motorrad noch so hinbringen, dass ich am Kurveneingang schneller bin. Das wird in dieser Saison bei den Fights in den letzten Runden wichtig sein.

Auf welchen Gebieten musst du dich noch als Fahrer verbessern?

Als Fahrer steigert man sich von Jahr zu Jahr, aber du hast nie ausgelernt, auch nicht, wenn du ganz an der Spitze bist.
Ich kenne einige Gebiete, wo ich dazulernen kann, auch bei der Kommunikation in der Box mit den Mechanikern. Da habe ich noch viel Arbeit.
Ich bin froh, dass ich noch Bereiche sehe, wo ich Aufholbedarf habe. Deshalb bin ich ein verhältnismäßig starker Fahrer geworden, weil ich nie wirklich zufrieden bin.

Hat sich dein Verhältnis mit deinem neuen Teamkollegen Valentino Rossi geändert, seit du zum Team gestoßen bist? Habt ihr bei den ersten Tests in Valencia und Set-up- Informationen und Eindrücke ausgetauscht?

Im Moment hat sich an unserem Verhältnis nichts geändert. Ich hoffe, das bleibt so. Wir haben viel Respekt voreinander. Valentino war immer mein Vorbild. Und er ist es weiterhin.
Wenn wir respektvoll miteinander umgehen, dann sehe ich kein Problem. Wir können beide schöne Karrieren blicken. An unserem Respekt sollte sich nichts ändern, wenn wir jetzt Teamkollegen sind. Es würde mich freuen, wenn wir weiter gut miteinander auskommen könnten. Das wäre auch gut für Yamaha.
Für Yamaha wäre es sehr hilfreich, wenn wir Fahrer zu einer anständigen Zusammenarbeit finden könnten.
Bei Suzuki war es im Vorjahr ein Vorteil für das Team, dass Aleix Espargaró gute Freunde wurden. Gemeinsam ist es uns gelungen, das Motorrad erheblich zu verbessern.
Das wünsche ich mir auch bei Yamaha. Wenn Valentino und ich Erfolg haben wollen, müssen wir zusammenarbeiten. Wenn wir uns gegenseitig bekämpfen, geht unnötige Energie verloren. 

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