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Héctor Barberá (Ducati): «Top-5 sind machbar»

Von Frank Aday
Obwohl 2017 zwölf Werkspiloten in der MotoGP-Klasse unterwegs sein werden, rechnet Héctor Barberá mit Platzierungen unter den Top-5. Im Interview nannte der Ducati-Pilot die Gründe für seine hohen Erwartungen.

Auch wenn der elfte Rang beim Saisonfinale 2016 in Valencia nicht seinen Ansprüchen genügte, kann Héctor Barberá zufrieden auf seine Saison 2016 zurückblicken. Mit der Ducati GP14.2 des Avintia-Teams überflügelte der Spanier zuweilen sogar die Ducati-Werkspiloten und beendete die MotoGP-WM 2016 auf dem zehnten Gesamtrang. Das Highlight der Saison des 30-Jährigen war Platz 4 in Sepang.

Für die Saison 2017 hat sich Barberá Top-6-Resultate mit der 2016er-Ducati vorgenommen. Obwohl zwölf Werksfahrer unterwegs sein werden und auch Danilo Petrucci im Pramac-Team eine 2017er-Ducati wie Dovizioso und Lorenzo erhält.

Am 30. Januar beginnt der erste MotoGP-Test 2017 in Sepang. Wie fühlst du dich vor dem ersten Test?

Um ehrlich zu sein, fühle ich mich großartig. Ich habe mein körperliches Training verändert und komme in Top-Form nach Malaysia. Auch im letzten Jahr fühlte ich mich vor den Tests stark, aber für die Saison 2017 habe ich mein Training umgestellt und in der Winterpause mehr Zeit auf unterschiedlichen Bikes verbracht. Mental fühle ich mich besser als je zuvor. Ich bin stark und unverletzt, was für den Beginn einer neuen Saison sehr wichtig ist. Wir haben nun ein besseres Bike, auch das Team ist stärker, daher können wir die Saison mit hohen Erwartungen angehen.

Wie war dein Gefühl mit dem neuen Bike bei den ersten Tests im November?

Die ersten Tests verliefen ziemlich positiv. Wir waren in Valencia und Jerez schnell, aber wir hatten auch bei beiden Tests Probleme mit dem Getriebe. Das hielt uns davon ab, die Zeiten noch weiter zu verbessern. Doch wir haben das Problem gefunden, es sollte in Malaysia nicht wieder auftreten. Wenn alles in den richtigen Bahnen verläuft, werde ich in Sepang zwei Bikes haben. So können wir besser arbeiten, denn mit nur einem Bike verlierst du bei den Anpassungen des Set-ups Zeit. So können wir das Maximum aus dem Test herausholen. Ich werde auch neue Teile für die Suspension erhalten, das wird ebenfalls helfen.

Worin liegen die Highlights der 2016er-Ducati?

Es ist ein wirklich gutes Bike, wir haben hohe Erwartungen. Es ist die Maschine des Werksteams aus dem letzten Jahr. Ich denke, dass wir mit diesem Bike näher an die Spitze herankommen werden. Doch bevor die Rennen beginnen, können wir das Level nicht wirklich einschätzen. Trotzdem denke, ich dass wir die besten Werkzeuge haben, um vorne mitzumischen. Ich bin überzeugt, dass die Lücke sehr klein sein wird.

Im letzten Jahr hast du dir die Top-10 zum Ziel gemacht. Wie sehen deine Zielsetzungen für die Saison 2017 aus?

Das ist schwierig zu sagen, denn wir haben noch nicht einmal mit den ersten Tests begonnen, aber das Ziel wird es sicher sein, das Jahr als Sechster oder Siebter abzuschließen. Ich werde versuchen, in jedem Rennen diese Positionen zu erreichen. Wenn ich mir hohe Ziel setze, dann würde ich regelmäßig Top-5 sagen. Das ist machbar. Wir haben das Bike, das Team und den Fahrer, um das zu erreichen. Warum also nicht?

2016 hast du zwei Rennen für das Werksteam mit der 2016er-Maschine bestritten. Damals befanden sich an ihr noch Winglets, die 2017 jedoch verboten sind. Wie groß ist der Unterschied?

Ja, du kannst ihn fühlen. Die Wings machen das Bike stabiler, du hast weniger Wheelies und kannst die Power besser nutzen. Sie waren definitiv ein Vorteil. Der einzige negative Punkt war, dass du auf den langen Geraden etwas Speed verloren hast. Doch da in diesem Jahr niemand Wings einsetzen wird, mache ich mir deswegen nicht zu viele Gedanken. Das Bike ist fast genauso wie die Maschine, die ich in Japan und Australien eingesetzt habe. Die Kupplung ist ein bisschen anders, der Drehzahlverlauf ist anders, auch bei der Suspension und den Bremsen gab es Änderungen. Zusammen werden wir aber die bestmögliche Performance aus diesem Bike herausholen.

In der letzten Saison spielten die neuen Einheitsreifen von Michelin und das Wetter eine große Rolle. Werden die Reifen 2017 besser funktionieren und wird die Meisterschaft damit wieder vorhersehbarer?

Ich denke, dass es gut für uns sein wird, dass Michelin uns in diesem Jahr mit drei unterschiedlichen Mischungen ausstattet. Die Ducati funktioniert meist mit der weicheren besser, die Honda mit der härteren. Dass wir nun bei jedem Rennen zwischen weich, medium und hart wählen können, wird uns sicher helfen. Was die Konstanz betrifft, hat Michelin im zweiten Jahr mehr Daten und Referenzen auf allen Strecken. Ohne Zweifel haben sie intensiv gearbeitet, um sich für die Strecken zu verbessern, auf denen noch nicht alles richtig lief. Wenn es regnet, werden wir etwas verrücktere Rennen sehen, was auch für uns gut ist. Doch für mich ist es wichtig, dass wir bei trockenen Bedingungen mit dieser Maschine konkurrenzfähiger sein werden.

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