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Gino Borsoi: «Bautista bessere Strategie als Bradl»

Von Sharleena Wirsing
Für die Saison 2017 trennte sich das Aspar-Team von Eugene Laverty und Yonny Hernandez. Sie wurden durch Álvaro Bautista und Karel Abraham ersetzt. Gino Borsoi spricht über die Beweggründe und die Erwartungen 2017.

Eugene Laverty verließ die MotoGP-Klasse und das Aspar-Team nach zwei Jahren. Der Nordire wechselte zurück in die Superbike-WM und tritt 2017 für Aprilia an, obwohl ihm mit Ergebnissen wie Platz 4 in Argentinien oder Rang 7 in Assen und dem sechsten Platz in Brünn in seiner zweiten MotoGP-Saison ein großer Fortschritt gelang. Diese Steigerung war in der Vorsaison nicht absehbar, da sich Laverty mehrmals verletzt hatte. Doch der 30-jährige Nordire kämpfte sich zurück. Zum Saisonende rutschte Laverty noch von WM-Rang 10 auf 13. Es war seine bisher beste MotoGP-Saison.

Warum er sich gegen ein weiteres MotoGP-Jahr entschied, erklärte Laverty gegenüber SPEEDWEEK.com so: «Manchmal spielen eben Geld und der richtige Pass eine große Rolle. Ein spanisches Team wie Aspar muss auf diese Dinge eingehen. 2017 haben sie eine GP15 und eine 2016er-Ducati Verfügung. Natürlich wollte ich die 2016er-Maschine. Doch in einem spanischen Team mit spanischen Sponsoren war es nur logisch, dass Álvaro diese Maschine erhält. Deshalb habe ich mich gegen einen neuen MotoGP-Vertrag entschieden.»

«Das war natürlich nicht schön, denn Eugene hat eine sehr gute Saison gezeigt und bei uns einen wirklich hervorragenden Job gemacht», kommentiert Aspar-Sportdirektor Gino Borsoi den Abgang von Laverty. «Um ehrlich zu sein, ist er ein wirklich guter Fahrer, den das Aspar-Team sicher vermissen wird. Doch so ist das Leben in dieser Weltmeisterschaft. Er ist in die Superbike-WM zurückgekehrt, weil er gewinnen will. Er will wieder auf das Podest und um einen Titel kämpfen. Das sind Dinge, die für uns als Satelliten-Team in der MotoGP-Klasse sehr, sehr schwierig zu erreichen sind. Ich verstehe seine Beweggründe und hoffe, dass er in der Superbike-WM eine erfolgreiche Zukunft vor sich hat.»

Der neue Aspar-Ducati-Pilot Álvaro Bautista zeigte 2016 eine starke zweite Saisonhälfte mit Aprilia und war auch bei den Testfahrten 2017 auf der Ducati flott unterwegs. «Ja, die Aprilia hat sich seit der Saisonmitte 2016 deutlich verbessert. Doch die Einstellung von Álvaro machte auch sehr viel aus, denn er arbeitete immer an seiner Pace in den Rennen und war dort schnell. Im Rennen legte er recht gute Rundenzeiten vor. Das ist ein Verdienst des Fahrers, wenn er seine Fähigkeiten im Rennen ausspielen kann. Er hatte da vielleicht eine bessere Strategie als Bradl. Er war in den Qualifyings schneller, aber Bautista war dafür in den Rennen konstanter und schneller. Bautista ist immer konstant, das ist ein großer Vorteil für uns als Team.»

Kann Bautista 2017 mit ähnlichen Highlights glänzen wie Laverty in der vergangenen Saison? «Ich hoffe sogar, dass er es noch viel besser machen kann», lachte Borsoi. «Aus diesem Grund haben wir Bautista in unserer Box. Zudem haben wir die 2016er-Ducati. Allein das Bike ist schon ein großes Upgrade. Ich denke, diese Maschine ermöglicht es uns, um bessere Resultate zu kämpfen als 2016.»

Karel Abraham kehrt 2017 aus der Superbike- in die MotoGP-WM zurück. «Die Entscheidung zwischen Hernandez und Abraham war nicht einfach. Wir wollten eigentlich mit Hernandez weitermachen, aber am Ende fiel die Entscheidung auf Abraham. Er war in der MotoGP-Klasse stets in seinem Familien-Team unterwegs, er hat noch nicht sein ganzes Potenzial gezeigt. Mit einer besseren Maschine, der GP15, kann er eine gute Saison zeigen», meint Borsoi.

Yonny Hernandez speckte über den Winter neun Kilo ab und kehrt in die Moto2-Klasse zurück. «Yonny hat großes Potenzial, das er zu Beginn der letzten Saison auch kurz zeigen konnte, doch dann geriet er in immer größere Schwierigkeiten. Wir werden sehen, was er auf einer Moto2-Maschine leisten kann. Denn für diese Art von Maschine ist er schon recht groß und schwer. Sein Schritt ist schon mutig, aber wenn du keinen guten MotoGP-Platz findest, dann musst du in eine andere Kategorie wechseln. Ich denke aber, er kann dort einen guten Job machen», versicherte Borsoi.

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