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Marc Márquez: «Fünf Fahrer haben Siegchancen»

Von Sharleena Wirsing
Weltmeister Marc Márquez

Weltmeister Marc Márquez

Seit sich Marc Márquez am 16. Oktober 2016 zum dritten Mal zum MotoGP-Weltmeister krönte, sind fast fünf Monate vergangen. In gut einer Woche beginnt die neue Saison und damit die Mission Titelverteidigung.

Marc Márquez und Repsol-Honda steckten beim letzten MotoGP-Vorsaisontest in Katar in Schwierigkeiten. In der Gesamtwertung aller drei Testtage in Katar landete der Honda-Star nur auf dem elften Rang der Zeitenliste. Er büßte 0,660 sec auf die Bestzeit von Maverick Viñales ein und lag hinter Rookie Johann Zarco. Márquez versicherte trotz drei Stürzen am letzten Testabend aber: «Unser Rhythmus ist nicht so schlecht.»

Blickst du der Saison 2017 zuversichtlich entgegen?

Wir beginnen diese Saison besser als die letzte, aber das bedeutet nicht, dass die Resultate besser sein werden. Wahr ist aber, dass ich gut vorbereitet bin. Ich bin körperlich bei hundert Prozent und sehr motiviert. Ich will wie immer um den Titel kämpfen.

Wie bewertest du den Verlauf der Vorsaison?

Auf technischer Ebene will ich immer mehr. Es ist nie alles perfekt, wir wollen immer besser sein. Wenn ich mir ansehe, wie wir in die Vorsaison gingen, dann denke ich, dass wir nun das Level erreicht haben, um in den ersten Rennen um Podestplätze kämpfen zu können.

Unterscheidet sich das Bike vom Valencia-Test 2016 stark von der Maschine, die du in Katar einsetzen wirst?

Ja, die Maschine hat sich auf unterschiedliche Weise sehr verändert. Vor allem an der Elektronik haben wir intensiv gearbeitet, denn der Motor ist in diesem Jahr anders, daher müssen wir sehr viele Dinge anpassen. Zudem haben wir daran gearbeitet, für alle Strecken eine solide Basis zu haben, denn an einem Rennwochenende haben wir nicht viel Zeit, um Dinge auszuprobieren.

Fühlst du dich in der Lage, beim Saisonauftakt um den Sieg zu kämpfen?

Wir werden sehen. Uns bleibt noch das gesamte Wochenende, um die Vorbereitungen abzuschließen, aber wir beginnen die Saison auf einer Strecke, die uns Schwierigkeiten bereitete. Sie passt vielleicht nicht so gut zu den Eigenschaften unserer Maschine. Aber ich schließe nichts aus. Wir starten mit maximaler Motivation, um zu sehen, ob wir von Anfang an um den Sieg kämpfen können.

Im letzten Jahr durften sich die Fans über neun unterschiedliche MotoGP-Sieger freuen. Was er wartest du von dieser Saison?

Ich denke nicht, dass wir wieder neun unterschiedliche Sieger sehen werden, aber es werden einige Fahrer Siegchancen haben. Vielleicht nicht neun, aber vier oder fünf. Das ist auch vom Wetter abhängig, denn im letzten Jahr half es, dass in einigen Rennen Regen fiel. Unter gewissen Bedingungen riskieren manche Fahrer mehr. Doch in diesem Jahr kehrt mehr Stabilität im Hinblick auf Elektronik und Reifen ein.

Wer sind deine Hauptgegner?

Mehr oder weniger dieselben Fahrer wie in jedem Jahr. Rossi, Viñales und Pedrosa, der in der Vorsaison viel Konstanz zeigte. Wir werden sehen, wie es mit Lorenz aussieht, denn auch er kann gute Rennen zeigen. Das Rätsel ist, ob er auch an jedem Sonntag um einen Podestplatz und somit um den Titel kämpfen kann.

Es wird deine fünfte Saison in der MotoGP-Klasse sein, jüngere Fahrer rücken nach. Fühlst du dich bereits wie ein Veteran?

Alles geht sehr schnell, aber ich sehe mich nicht als Veteran, denn es gibt Fahrer, mit doppelter oder dreifacher Erfahrung. Valentino ist so ein Fall. Es ist wahr, dass ich nun noch ein Jahr mehr Erfahrung habe und sie nutzen will. Am Ende ist aber jedes Jahr anders. Du gerätst immer in neue Situationen und musst dich so gut wie möglich anpassen.

Welchen Marc Márquez werden wir in dieser Saison sehen – gereift und überlegt oder risikofreudig?

Wie ich immer betonte, wird das von der Situation abhängen. Wenn ich bereit bin, werde ich hundert Prozent geben. Wenn nicht, werde ich das Beste aus der Situation machen. Eine der Lektionen, die ich 2015 gelernt und 2016 angewendet habe, ist das Streben nach Konstanz. Obwohl es während der Saison auch Zeiten gibt, in denen du etwas mehr Risiko eingehen musst.

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