Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Valentino Rossi (10.): «Wir mussten etwas riskieren»

Von Günther Wiesinger
Nach Platz 7 im Qualifying in jerez liess Valentino Rossi die Yamaha fürs Warm-up umbauen. Nach dem neunten Platz Sonntagfrüh folgte die nächste Modifikation – sie war ein Schuss in den Ofen.

Bei den ersten drei Rennen dreimal auf dem Podest, jetzt im Qualifying von Jerez nur an 7. Position, im Rennen nur auf Rang 10 gerumpelt – das war kein positives Wochenende im sonnigen Andalusien für Vorjahressieger Valentino Rossi.

Aber es gibt zumindest einen Lichtblick: Der Yamaha-Star und neunfache Weltmeister rettete die WM-Führung gegen Maverick Viñales um zwei und gegen Marc Márquez um vier Punkte.

«Das war ein sehr schwieriges Wochenende und ein sehr mühsames Rennen für uns, die ganzen Symptome kamen unerwartet», seufzte der 38-jährige Italiener. «Wir haben erwartet, dass wir sehr stark und konkurrenzfähiger sein würden. Besonders wenn man auf die Resultate in Jerez in den letzten Jahren schaut. Aber wir hatten diesmal vom ersten Tag an Mühe mit dem Wheelspin beim Beschleunigen. Das war das Hauptproblem am ganzen Wochenende.»

«Wir haben die Balance fürs Warm-up noch einmal umgestellt und dann fürs Rennen noch einmal etwas probiert, denn nach dem siebten Startplatz hatten wir Handlungsbedarf. Wir waren besorgt, ob die Lebensdauer des Medium-Hinterreifens ausreichen würde im Rennen. Für uns war es nämlich unmöglich, die harte Mischung zu verwenden. Wir versuchten Lösungen, um weniger Wheelspin zu haben. Aber am Ende war es noch schlimmer, denn ich verlor auch das Vertrauen zum Vorderreifen. Im Rennen war es ganz schlimm, beim Bremsen, beim Einlenken. Überall bin ich in den Trainings besser gewesen als im Rennen... Am Ende haben wir den Wheelspin nicht weggebracht. Wir haben sogar alles noch verschlimmert. Jetzt kann man leicht sagen, die Umstellungen am Sonntag waren ein Fehler, wir hätten darauf verzichten sollen. Klar, wir haben etwas riskiert. Aber das tun wir immer. Und nach Platz 9 im Warm-up konnten wir nicht einfach in diesem Stil weitermachen.»

Rossi: «In den letzten sechs, sieben Rennrunden spürte ich besonders in den Linkskurven sehr starke Vibrationen. Ich musste drei Sekunden pro Runde langsamer fahren, ich war zeitweise der langsamste Fahrer auf der Strecke. Ich kann von Glück reden, dass ich die 27 Runden mit sechs Punkten überstanden habe.»

«Es war ein unglückseliges Wochenende. Wir müssen jetzt herausfinden, was los war. Am Montag haben wir den Test, da müssen wir uns verbessern und verstehen, was hier an den drei Tagen falsch gelaufen ist», stellte der Yamaha-Pilot fest. «Es wird interessant, welche Lösungen wir am Montag finden. Wir müssen uns für Le Mans in zwei Wochen auf jeden Fall deutlich steigern.»

Die 2017-Yamaha sollte dem Hinterreifen ein längeres Leben bescheren. Aber zumindest beim GP von Spanien war davon nichts zu sehen.

«Ich kann gar keine Stellung dazu nehmen, wie stark der Reifen nachgelassen hat. Denn ich hatte heute nie Grip, von Anfang an nicht. Ich hatte sogar im Qualifying mit dem weichen Hinterreifen eine Menge Spin. Normalweise verlierst du die Haftung erst nach zehn Runden... Es sieht so aus, als hätten wir hier grundlegende Probleme gehabt, denn wir haben viel umgebaut, es hat sich nichts geändert. Wir waren von Freitag bis Sonntag klar im Hintertreffen. Warum uns das widerfahren ist, ich kann es nicht sagen. Wir müssen zuerst die Daten checken. Klar, Jerez ist immer eine Piste, wo du viel Spin hast. Trotzdem haben wir letztes Jahr gewonnen. Diesmal haben wir mehr gelitten als alle andern.»

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