Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jack Miller (Honda): «War mehrmals in Sturzgefahr»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller in Mugello

Jack Miller in Mugello

Jack Miller beschwerte sich nach dem Mugello-Training über mangelndes Vertrauen zum neuen Vorderreifen des Typs 70.

Jack Miller kam am Freitag in den zwei freien MotoGP-Trainings in Mugello über den 17. Gesamtrang nicht hinaus.

Der Marc VDS-Honda-Pilot büßte 1,195 sec auf die Bestzeit von LCR-Honda-Pilot Crutchlow ein.

«Ja, nicht der einfachste Tag. Ich habe im Moment viele Probleme mit dem Feeling zum Vorderreifen, ich fühle mich da alles andere als wohl», erzählte der Assen-MotoGP-Sieger von 2016.

«Besonders im zweiten Teil der Schikanen verliere ich deshalb kostbare Zeit. Das ist nicht ideal. Jedes Mal wenn ich in eine Kurve fahre und die Maschine in Schräglage bringe, werde ich rausgetragen, ich kann das Bike nicht auf der Ideallinie halten. Das ist in Linkskurven nicht anders wie in Rechtskurven. Im zweiten Teil der Schikanen, die auf lange Geraden führen, droht dauernd das Vorderrad wegzurutschen.»

Miller weiter: «Ich glaube, wir müssen uns über Nacht grobe Geometrie-Veränderungen einfallen lassen. Ich werde mir auch die Daten von Cal Crutchlow genau anschauen. Viel könnte mit dem steiferen Vorderreifen zu tun haben, den wir erstmals in diesem Jahr bekommen haben. Ducati und Cal haben ihn bereits in Barcelona letzte Woche getestet, vielleicht haben sie deshalb bessere Lösungen gefunden. Dieser Reifen fühlt sich momentan scheiße an. Ich musste einige Rutscher mit dem Knie abfangen... Das ist eine schnelle Piste mit vielen schnellen Kurven, in denen du nicht gern runterfliegen willst.»

«Wir müssen schauen, was wir ändern können.Wir werden am Samstag sicher schneller und schneller werden. Auf Rennreifen sind wir nicht so weit hinten wie auf den weichen Reifen... Ich glaube, wir haben noch Potenzial. Warum zwei Honda so weit vorne sind, die andern drei so weit hinten, das kann an allem liegen. Am Fahrwerks-Set-up, am Fahrstil, was weiß ich. Cal hat den 70er-Reifen schon besser im Griff. Aber schau dir Yamaha an. Dort sind die Fahrer aus den Kundenteams bisher schneller als das Werksteam. Wir brauchen einfach noch Zeit, um das Bike auf diesen neuen Vorderreifen abzustimmen.»

Was ist der grösste Unterschied der zwei Reifentypen 06 und 70? Miller: «Der neue, steifere 70er funktioniert beim Bremsen wirklich gut. Aber sobald du die Bremse loslässt, will die Maschine die Ideallinie verlassen und einen Umweg fahren. Ich kenne den 70er-Reifen nicht aus den Wintertests. Und hier brauchst du wegen der vielen heftigen Bremszonen, zum Beispiel in Turn 1, immer ein besonders Set-up. »

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