Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Marc Márquez (Honda): «Das Risiko hat sich gelohnt»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Marc Márquez gegen Johann Zarco

Im Rennen: Marc Márquez gegen Johann Zarco

WM-Leader Marc Márquez baute in Brünn mit seinem dritten Saisonsieg die WM-Führung gegen Viñales (Yamaha) auf 14 Punkte aus.

Weltmeister Marc Márquez gewann in Brünn zum dritten Mal in diser Saison, er hat jetzt bei der Anzhal der Siege mit Maverick Viñales gleichgezogen und damit seinen Vorsprung in der WM-Tabelle von 5 auf 14 Punkte vergrößert.

Und Viñales brauste erstmals seit Mugello aufs Podest – nach drei mühseligen Rennen in Barcelona, Assen und Sachsen.

Wie schon beim «flag to flag»-Rennen in Deutschland 2016 machte Marc mit seiner Repsol-Honda-Crew mit Santi Hernandez alles richtig. Und deshalb blickte er plötzlich nach sieben Runden auf einen Vorsprung von 19,1 Sekunden auf Aleix Espargaró (Aprilia).
«Das war ein sehr schwieriger Sonntag», seufzte Sieger Marc Márquez. «Vor allem war es ein besonderer Sonntag, denn wir drei Spanier, die auf dem Podest standen und alle andern Fahrer sind für eine Legende gefahren, für Ángel Nieto, den wir am Donnerstag verloren haben. Das war eine Extra-Motivation für uns.»

«Heute habe ich mir schon beim Aufstehen gedacht, das ist ein Tag, an dem ich etwas riskieren will. Ich wollte im Rennen pushen und alles riskieren, um zu gewinnen. Die erste Entscheidung fiel auf dem Startplatz. Alle standen mit den harten Regenreifen dort. Plötzlich sagte ich zu meiner Crew: Macht hinten und vorne die weichen Reifen drauf. Denn mein Plan war, in den ersten vier, fünf Runden mächtig zu pushen. Dann wollte ich reinfahren, weil sich abzeichnete, dass es abtrocknen würde. Aber ehrlich gesagt, das war eine Fehlentscheidung, denn der Hinterreifen hat zu stark durchgedreht, er war zu weich, ich habe deshalb viele Positionen verloren. In der zweiten Runde lag ich nur an 19. Stelle. Diese Situation hat dazu beigetragen, dass ich früher an die Box fuhr als die meisten Gegner. Aber das war die einzige Chance, die ich hatte. Als ich dann mit den Slickreifen wieder losfuhr, war es immer noch sehr, sehr nass. Ich bin in der ersten Runde drei oder viermal knapp an einem Sturz vorbei geschrammt. Dann habe ich mich etwas beruhigt, ich habe die Reifen sorgfältig aufgewärmt...»

«Ich war dann sehr happy, denn plötzlich habe ich mein Boxensignal gesehen mit 18 oder 20 Sekunden Vorsprung», ergänzte Marc. «Alles sah dann besser aus, die Sonne kam raus, ich begann besser und sanft zu fahren, ich wollte unbedingt ins Ziel kommen.»

«Denn bisher habe ich auf dieser Piste oft viel Mühe gehabt», meinte der Honda-Star. «Doch an diesem Wochenende habe ich mich wirklich gut gefühlt. Der Test hier in der Sommerpause war sehr wertvoll. Trotzdem habe ich mir immer Sorgen gemacht wegen Brünn. Aber jetzt fahre ich mit 25 Punkten heim, das gibt mir viel Selbstvertrauen. Das Risiko hat sich gelohnt. Das ist wichtig für die Weltmeisterschaft.»

«Jetzt haben wir hier noch den Montag-Test. Da werden wir auch ein paar Abstimmungen für den Red Bull Ring testen, denn dort hatten wir 2016 ein paar Probleme. Doch wir waren im Vorjahr nicht weit weg von der Spitze. Wenn wir uns um eine Kleinigkeit verbessern können wir in Spielberg ganz nach vorne fahren. Nächsten Freitag nach dem FP2 werde ich beurteilen können, wie wir in Österreich mit unserem Bike dastehen.»

 

 

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