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Stefan Bradls Konkurrenten für die MotoGP-Rückkehr

Von Johannes Orasche
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Stefan Bradl ist weiterhin ein aussichtsreicher Kandidat für den MotoGP-Platz beim Honda-Team Marc VDS. Was für den 27-jährigen Bayer spricht und wer ihm den Platz wegschnappen könnte.

Stefan Bradl verkneift sich weiterhin eine detaillierte Stellungnahme zu seinem eventuellen Comeback in der MotoGP-WM. Zu heikel ist die Lage innerhalb des weltweit größten Motorrad-Herstellers. Am kommenden Wochenende gibt es auf dem Lausitzring mit dem Red Bull Honda Superbike-Team Gespräche über die Zukunft, dort hat der Zahlinger einen Ein-Jahres-Vertrag für die laufende Saison.

Viele Beobachter sehen Bradl weiter in der Favoritenposition bei Marc VDS. Das Aus bei Aprilia Ende 2016 und das Jahr in der Superbike-WM sollten den Moto2-Champion von 2011 geprägt haben, um es in der MotoGP-WM nochmals mit aller Konsequenz zu versuchen. Außerdem ist für VDS-Hauptsponsor Estrella Galicia (Bier) Deutschland der zweitwichtigste Markt.

Seit Spielberg ist neben Bradl und Tom Lüthi mit Sam Lowes ein weiterer Fahrer im Rennen um den Platz bei Marc VDS. Lowes (26) ist nach seinem Aus bei Aprilia im Last-Minute-Verfahren auf der verzweifelten Suche nach einem rettenden Anker in der Königsklasse. Lowes kocht vor Wut, wegen der aus seiner Sicht unfairen Behandlung bei den Italienern. Sein Manager Roger Burnett beschrieb in Spielberg die Lage typisch britisch mit «nicht gut».

Der belgische Teameigentümer Marc van der Straten hegt für Lowes dem Vernehmen nach Sympathien, stellt sich aber selbst die Frage nach den Gründen des Formtiefs des ehemaligen Supersport-Weltmeisters. Der Engländer gilt nach einem MotoGP-Jahr nicht mehr als Rookie. Eine Formation mit zwei Rookies, Moto2-WM-Leader Franco Morbidelli ist gesetzt, will das Team vermeiden. Und beim Namen Lowes schlagen viele Mechaniker die Hände über dem Kopf zusammen. Kleiner Bonus für Lowes: Er ist mit der Teamkoordinatorin bei Marc VDS liiert, kennt also einige Interna.

«Es gibt den Namen Lowes auf der Liste», bestätigte ein Team-Insider. «Wir wissen, dass unser Boss ein emotionaler Entscheider ist. Das ist manchmal gar nicht einfach. Wir versuchen, ihm Fakten darzulegen. Er baut sich daraus dann seine Meinung zusammen.»

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