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Thailand-GP: Zwist wegen Biermarken Chang und Singha

Von Günther Wiesinger
Die Aufschrift auf der Start/Ziel-Brücke ist noch umstritten

Die Aufschrift auf der Start/Ziel-Brücke ist noch umstritten

Ein Bier am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, heißt es. Aber beim Thailand-GP stehen zwei Biermarken einander im Weg. Bahnt sich endlich eine Lösung an?

In wenigen Wochen wird der Motorradsportweltverband FIM den MotoGP-Kalender für die Saison 2018 präsentieren.

Man darf davon ausgehen, dass der Chang International Circuit in der Provinz Buriram in Thailand Teil des GP-Programm sein wird.

Aber die voreilige Ankündigung, der erste Motorrad-GP von Thailand werde am 7. Oktober 2018 stattfinden, wird von der Dorna auch fast drei Monate nach dem merkwürdigen Vorpreschen der Asiaten nicht bestätigt.

Doch es werden weiter Verhandlungen geführt.

Es geht um zwei Probleme: Die Dorna hat die Brauerei Singha Beer als exklusiven Partner für die MotoGP-Rennserie unter Vertrag.

In Thailand wurde aber die Rennstrecke nach der Biermarke «Chang» benannt, das ist eine staatliche Firma, die beim Grand Prix irgendwo in Erscheinung treten soll und muss.

Eine hochrangige Dorna-Abordnung, angeführt von Pau Serracanta, Managing Director aus dem Commercial Department von Dorna Sports S.L., reiste im Juni vor dem Assen-GP nach Thailand, um einen Kompromiss für das Bier-Problem zu suchen. Es gab ein tragbares Agreement, aber jetzt geht die Diskussion immer noch weiter.

Es wird immer noch darüber diskutiert, wie die Brücke über der Start-Ziel-Geraden gestaltet werden soll.

Wie gesagt: Die Rennstrecke heißt Chang International Circuit.

Aber «Singha Beer» hat die Namensrechte für den Grand Prix erworben oder zumindest eine Absichtserklärung unterzeichnet. Der WM-Lauf wird also «Grand Prix Singha of Thailand» heißen.

Das bedeutet: Beide Biermarken sollen im Design und der Beschriftung der besagten Brücke erkennbar sein. Es kam aber mit der Marketing-Abteilung von Dorna Sports S.L. bisher zu keiner akzeptablen Lösung.

Es wird weiter über groteske Einzelheiten diskutiert.

Und zwar über die Größe der beiden Schriftzüge von Chang und Singha. Und es muss noch geklärt werde, welche Name auf der Brücke oben und welcher unten stehen wird – Chang oder Singha.

Was sich wie ein Kabarettstück anhört, gefährdet den ersten thailändischen WM-Lauf.

Die Dorna hat jetzt Thailands Sportminister Sakon Wannapong, der beim Mugello-GP 2017 zu Gast war, eine Frist gesetzt. Die GP-Promoter in Buriram sollen bis unmittelbar nach dem Silverstone-GP eine Einigung erzielen und den finalen Vertrag unterschreiben.

Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta bleibt gelassen. Die Einladung, den Deal am 14. August in Bangkok zu unterschreiben, hat Ezpeleta wegen des Österreich-GP ausgeschlagen. Denn die Werke, Teams Fahrer und Sponsoren könnten bei einem Scheitern der geplanten Bier-Lösung auch weiter mit 18 WM-Rennen gut leben...

Jetzt könnte der 71-jährige Spanier zwischen Silverstone und Misano nach Thailand reisen, um den GP-Vertrag zu besiegeln.

Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden die Thailänder bis dahin einlenken.

Den Teams und Fahrern steht also voraussichtlich 2018 ein beschwerlicher Oktober ins Haus.

Der logistische Aufwand für den Transport der Fracht von mehr als 370 Tonnen Fracht vom Chang Circuit in Buriram zum Airport in Bangkok ist mühsam und zeitaufwändig. Deshalb muss vom ursprünglichen Plan, in Thailand am 7. Oktober 2018 und in Motegi am 14. Oktober 2018 zu fahren und danach nach einem freien Wochenende in Australien und Malaysia, Abstand genommen werden.

Jetzt wird versucht, in Buriram am 7. Oktober 2018 abzuwickeln, danach soll ein freies Wochenende folgen, am 21. und 28. Oktober sind dann Motegi und Phillip Island vorgesehen. Sepang/Malaysia würde erstmals in den November rücken und nächstes Jahr erst am 4. November 2018 stattfinden.

Das WM-Finale in Valencia wäre dann für 18. November 2018 vorgesehen. Diese Terminänderung muss die Dorna aber noch mit dem neuen Formel-1-Eigentümer Liberty Media und deren Managern Chase Carey und Ross Brawn besprechen, denn es soll keine Terminüberschneidungen in ähnlichen Zeitzonen geben.

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