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Jonas Folger: Horror-Crash nach Sprung vom Motorrad

Von Johannes Orasche
Jonas Folger: Nach dem Crash angeschlagen

Jonas Folger: Nach dem Crash angeschlagen

Der deutsche MotoGP-Rookie Jonas Folger konnte nach seinem Abflug im Warm-up nicht am Silverstone-GP teilnehmen. Yamaha berief sogar eine Krisensitzung ein.

Die Ruhe war in der Box von Tech3-Yamaha richtiggehend bedrückend am Sonntag in Silverstone. Freude über Platz 6 von Johann Zarco kam auch bei dessen Crew kaum auf.

Grund war der Crash von Jonas Folger auf seiner Out-Lap im Warm-up am späten Vormittag um 11 Uhr, bei dem sich der Schwindegger zwar keine Brüche, aber einen schweren Brummschädel holte und danach auch auf eigenem Wunsch nicht am Rennen teilnahm.

Was war passiert: in der Anfahrt zu Stowe-Corner nach der ultraschnellen Hangar-Geraden (bis zu 328 km/h) hatte der Deutsche plötzlich keine Bremswirkung an seiner Yamaha. Das Tech3-Team hatte vor dem Warm-up neue Bremsscheiben installiert. Folger musste sich in extremis innerhalb von wenigen Zehntelsekunden zum äußersten Mittel – einem Sprung vom Motorrad – entscheiden.

Nach Ende des MotoGP-Rennens stand der Bayer immer noch blass im Fahrerlager. Sein Team hatte ihn vor Presseterminen abgeschirmt. «Beim Rausfahren aus der Box hab' ich zweimal in die Bremse gegriffen, es war eigentlich alles okay. Dann vor Stowe beim Anbremsen war plötzlich nichts da. Ich habe es dreimal versucht.»

Als eine Korrektur mit der Hinterradbremse nicht half, sprang Folger von seinem Arbeitsgerät und schlug in den Air-Fences ein. Die Yamaha landete sogar auf den Mit Luft gefüllten Zäunen und wäre beinahe über die Gitter geschleudert worden.

Nach dem Rennen wurde bei Yamaha im Werks-Truck mit den Teamverantwortlichen von Tech3 und Brembo-Ingenieuren ein eiliges Meeting einberufen. Bereits in Spielberg war ein ähnlicher Zwischenfall aufgetreten, der den 24-jährigen Rookie aus dem Rennen warf. «Klar sollte man sich jetzt mal die Bremse anschauen», knurrte Folger, der schwere schmerzstillende Medikamente verabreicht bekam und im Krankenhaus nach ewiger Wartezeit diverse Checks über sich ergehen lassen musste.

«Als das Adrenalin im Körper nach etwa einer halben Stunde weg war, hatte ich arge Kopfschmerzen. Ich konnte den Kopf kaum oben halten. Und ich war auch extrem zittrig, ich hatte Schüttelkrämpfe.»

An ein Rennen war also nicht zu denken, das sah Folger selbst ein. Auch wenn Teamchef Poncharal zu Mittag noch meinte, Jonas sei eventuell einsatzfähig.

Die interne Datenanalyse ergab völlig normale Werte. «Auch die Bremse funktionierte einwandfrei, als das Motorrad zurück war», versicherte ein Tech3-Teammitglied.

Der Rookie hatte am Freitag in Silverstone, arg geschwächt nach überstandener Magen-Darm-Virus-Erkrankung, kaum ernsthaft trainieren können. Dennoch stellte er die Yamaha am Samstag auf Startplatz 10 und war danach voller Tatendrang.

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