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Rossi-Fanclub verurteilt Pfiffe gegen Marc Márquez

Von Frank Aday
Manche von Valentino Rossis Fans verhalten sich äußerst unsportlich

Manche von Valentino Rossis Fans verhalten sich äußerst unsportlich

In Misano jubelten zahlreiche Rossi-Anhänger bei Stürzen von Marc Márquez und Jorge Lorenzo. Auf dem Podest musste Sieger Márquez dann Pfiffe hinnehmen. Dieses Verhalten lehnt auch der offizielle VR46-Fanclub ab.

Der Misano-GP gehört in jedem Jahr zu den MotoGP-Rennwochenenden mit der aufregendsten Atmosphäre. Die Italiener feiern ihre Stars mit voller Inbrunst. Doch seit dem «Sepang-Clash» und Rossis Scheitern im Titelkampf 2015 fallen vor allem die in gelb gekleideten Fans mit respektlosem Verhalten gegenüber anderen Fahrern auf.

Stürze von Jorge Lorenzo und Marc Márquez wurden beim Misano-GP mit Applaus gefeiert. Als Márquez das Rennen am Sonntag gewann, musste er auf dem Podest Pfiffe und Buhrufe hinnehmen. «Wir riskieren hier alles und fahren mit 300 km/h am Limit. Wir spielen mit unserem Leben. Es ist hier kein Platz dafür, um einen Sturz zu bejubeln oder danach zu pfeifen. Die Pfiffe haben mich traurig gemacht. Ich hoffe nur, dass meine Fans das nicht mehr bei den anderen Piloten machen», betonte Márquez.

Doch nicht nur Márquez selbst war darüber verärgert. Nun fand der Vorsitzende von Valentino Rossis offiziellem Fanclub, Flavio Fratesi, deutliche Worte. «Dieses Verhalten ist nicht in Ordnung. Solche Menschen verdienen es nicht, ein Teil unseres Fanclubs zu sein. Eigentlich verdienen sie es nicht einmal, Fans des Motorradsports sein zu dürfen. Dieser Sport ist wegen aller Fahrer wichtig, darum müssen wir für sie alle applaudieren», erklärte er gegenüber «Marca».

«Was da passiert, ist kein rein italienisches Phänomen. Aber in Tavullia gibt es keine einzige Anfeindung gegen Márquez, denn dort können wir das kontrollieren. In diesem Jahr kamen sogar Fans mit Márquez-Shirts. Wir scherzten mit ihnen», berichtet Fratesi.

Der offizielle Rossi-Fanclub findet sich in Misano traditionell auf der Brutapela-Tribüne ein. 20.000 Fans jubeln ihren Stars von dort aus zu. «Wir versuchen es, aber man kann nicht jede einzelne Person kontrollieren. Das ist unmöglich. Wir können nur darauf hinweisen, dass man sich sportlich verhalten soll», erklärte Fratesi. «Manche wollen nach dem Finale 2015 einfach kein neues Kapitel aufschlagen.»

Fratesi und Marc Márquez' Onkel Ramon, Vorsitzender des MM93-Fanclubs, kennen sich gut. «Wir haben ein gutes Verhältnis. Ich spreche oft mit ihm. Unsere Leidenschaft gilt unserem Fahrer, ihre gilt Marc.»

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