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Jorge «Aspar» Martinez: Rücktritt wegen Superman

Von Frank Aday
Der heute erfolgreiche Teamchef Jorge «Aspar» Martinez beendete 1997 seine GP-Karriere. Grund dafür war ein aufstrebender Italiener: Valentino Rossi.

Jorge Martinez gründete 1992, noch während seiner eigenen GP-Karriere, das Aspar-Team, benannt nach seinem Spitznamen. Der Spanier war 16 Jahre lang in den Klassen bis 50 ccm, 80 ccm, 125 ccm und 250 ccm unterwegs und gewann auf Derbi ab 1986 dreimal in Folge die 80-ccm-Weltmeisterschaft. 1988 fuhr er sogar 80-ccm- und den 125-ccm-Titel ein. Seit 1992 feierte das Team 83 Grand-Prix-Siege, 91 Pole-Positions und vier Weltmeistertitel.

«Die Wahrheit ist, dass Motorradsport alles für mich ist. Im Alter von neun oder zehn Jahren machte ich seltsame Jobs, wie in Valencia, Alzira, Játiva oder Cullera die Motorräder der Rennfahrer zu reinigen. Motorräder waren mein Leben. Schon bei meinem ersten Rennen stand ich auf dem Podest und wusste, dass ich gut bin in dem, was ich gerne mache. Ich feierte in meiner Karriere vier WM-Titel und 37 GP-Siege», erzählt Martinez den Kollegen von «motogp.com».

Zudem verriet «Aspar», warum er seine eigene GP-Karriere 1997 beendete. «Ich sah einen jungen Kerl mit gefärbten Haaren und Ohrringen, der auf dem Motorrad wie Superman war. Ich dachte mir: ‹Das ist nichts für mich.› Zunächst war es ein Schock. 1996 gerieten wir schon ein paar Mal aneinander. Er berührte mich einmal, wir hatten eine Auseinandersetzung. 1997 sorgte Valentino Rossi dann dafür, dass ich zurücktrete. Das ist aber keine schlechte Geschichte für mich.»

«Ich hatte zwei Gründe: Einer davon war, dass Valentino Rossi kam und das so große Auswirkungen hatte. Der andere war, dass mich die Hersteller, in diesem Fall Aprilia, als erfahrenen Piloten wie einen Testfahrer für die Technik einsetzten, um das Bike richtig einzustellen und dann gaben sie das beste Material an Valentino. Als Fahrer hat mich das damals verletzt. Später bereute ich meinen Rücktritt, denn 1998 gewann Sakata den Titel, den auch ich hätte gewinnen können. Als Teamchef litt ich die ersten zwei, drei Jahre nach meinem Rücktritt, denn ich wollte auf ein Bike springen und mit meinen Fahrern antreten. Das war schwierig für mich», räumt Martinez ein.

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