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Valentino Rossi (3.): «Ich werde im Rennen leiden»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi bleibt ein Motorrad-Gott. Selbst als Invalide auf Krücken demütigte er im Aragón-Quali das Repsol-Honda-Team mit Márquez und Pedrosa.

Valentino Rossi (38), am Freitag noch bescheidener 20., schrieb am Samstag in Aragón wieder einmal Motorrad-GP-Geschichte. Drei Wochen nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch brauste er mit der Movistar-M1-Yamaha auf den dritten Startplatz. Kurz vor Ende des Q2 stand er sogar noch an erster Stelle.

Die VR46-Fans auf den Tribünen jubelten vor Entzücken. Und die Gegner zollten Respekt.

Am Schluss fehlten Rossi nur 0,180 Sekunden zur Bestzeit von Maverick Viñales.

Erst 23 Tage sind seit dem Enduro-Crash vergangen.

«Dass ich in der ersten Startreihe stehe, ist eine Überraschung für mich und unser Team», stellte der neunfache Weltmeister fest. «Ich wusste vor diesem Wochenende nicht, was ich erwarten sollte. Vor einer Woche habe ich erstmals überlegt, dass eine Teilnahme hier am Aragón-GP vielleicht möglich wäre. Ich bin dann zweimal in Misano mit der R1 gefahren, wir haben einige Runden gedreht. Ich habe gesehen, dass ich fahren kann, aber nur mit Einschränkungen. Doch ich hatte Glück, denn der Zustand meines Beins hat sich von Tag zu Tag verbessert. Am gestrigen Freitag bin ich erstmals mit der M1 gefahren, da fühlte ich mich schon komfortabler als am Dienstag. Bei der M1 passte mir die Sitzposition besser als auf dem R1-Superbike in Misano. Ich habe auf der M1 mehr Platz.»

«Gestern habe ich nicht viel Schmerzen gespürt, der erste Tag war nicht so übel. Aber ich wusste nicht, was ich heute bei trockener Fahrbahn leisten könnte. Gleich heute früh im FP3 ging es gut, ich konnte mit erträglichen Schmerzen fahren und konnte mich auf das Motorrad konzentrieren. Meine Position auf der Maschine ist nicht perfekt, aber sehr nahe an meiner üblichen Fahrposition.»

«Im Qualifying habe ich mit meinem Team gute Arbeit geleistet, mit dem zweite Run habe ich mich auf 1:47,8 min verbessert, also darf ich aus der ‚front row’ wegfahren. Das ist sehr wichtig, denn es ist leichter, wenn man vom Start weg an der Spitze mitfahren kann. Wir müssen noch weiterarbeiten, denn mit den Rennreifen ist meine Pace nicht überragend. Ich hoffe, wir können uns morgen noch steigern.»

Kann Rossi die 23-Runden-Distanz am Sonntag durchhalten?
«Als ich am Freitagmorgen erwacht bin, habe ich Schmerzen gespürt. Heute früh war ich bereits in einem besseren Zustand. Wenn mir bis morgen ein weiterer Fortschritt gelingt, bin ich zuversichtlich. Vom Bein her habe ich keine Bedenken, da kann ich das ganze Rennen durchfahren. Mit den Rennreifen ist das Motorrad sicher schwieriger zu fahren. Das Rennen hier ist für jeden MotoGP-Fahrer sogar in gesundem Zustand mühselig. Ich werde leiden. Aber ich bin bereit dazu.»

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