Valentino Rossi: «Schmerzen am ganzen Körper»

In Runde 5 des Japan-GP stürzte Valentino Rossi auf Platz 9 liegend. Eine Schrecksekunde für das Team und die Fans des nach einem Schien- und Wadenbeinbruch noch angeschlagenen Altmeisters. Bereits am Samstag hatte Rossi einen Sturz verkraften müssen, der im Vergleich zu jenem im Rennen jedoch harmlos war.

«Es war ein heftiger Sturz diesmal. Der Abflug am Samstag war auch hart, aber nicht so wie dieser. Das passierte nicht in derselben Kurve, sondern der vorher. Heute war es Kurve 7, gestern Kurve 8. Es war ein Highsider. Ich lag hinter Aleix Espargaró und wollte nicht aufgeben, denn ich konnte seine Pace halten. Doch auf der linken Flanke hatte ich null Grip. Wie auf Eis. Als ich es realisierte, flog ich schon durch die Luft», berichtete der neunfache Weltmeister. «Ich hatte großes Glück, dass mein Bein nichts abbekommen hat, aber ich habe am ganzen Körper Schmerzen. Sie halten sich aber in Grenzen. Das ist gut.»

Das gesamte Japan-Wochenende war eine Enttäuschung für den WM-Fünften. «Wir erlebten das gesamte Wochenende große Probleme. Es war sehr schwierig. Wir hatten nie genug Grip – vor allem am Hinterrad. Das müssen wir nun verstehen. Es ist sehr wichtig, dass wir Yamaha unsere Gefühle genau schildern. Die Kombination aus unserem Bike und dem Michelin-Hinterreifen bereitet uns unter allen Bedingungen Probleme, aber vor allem im Nassen. An diesem Wochenende hatten wir viel Wasser, zu viel Wasser und zu wenig Wasser auf der Strecke. Wir erlebten jedes Mal Probleme. Was die Lösung ist, weiß ich nicht. Ich verstehe das Problem nämlich gar nicht. Es ist immer zu viel oder nicht genug. Das ist sehr schwer zu verstehen.»

Eine mögliche Erklärung der Grip-Probleme fiel Rossi dann doch ein. «Für mich fühlt es sich an, als wären die Reifen von Michelin im Vergleich zum letzten Jahr weicher. Das ist aber schwierig zu verstehen, denn Michelin sagt nein. Für mich fühlt es sich auf dem Bike so an. Das ist eine Idee. Ich weiß aber nicht, ob es wirklich so ist. Die Reifen funktionieren bei Honda und Ducati aber, also ist es unser Problem.»

Vom Fight Dovizioso gegen Márquez war auch Rossi begeistert. «Es war ein großartiger Kampf. Das ist sehr gut für den Sport, dass die Besten in der WM vorne hart gegeneinander kämpfen. Ein großartiges Rennen und ein sehr wichtiger Sieg für Dovi. Der Titelkampf könnte erst in Valencia entschieden werden. Es ändert sich alles Rennen für Rennen. In Aragón war Márquez viel schneller als Dovi, aber hier gewann Dovi. Und das zum fünften Mal in dieser Saison. Sie trennen nur noch elf Punkte. Es wird ein großartiger Kampf.»