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Bradley Smith über Karbon: «Da hinkt WP hinterher»

Von Ivo Schützbach
Seit 2014 fahren Bradley Smith und Pol Espargaró gemeinsam MotoGP, erst drei Jahre für Yamaha-Tech3 und seit 2017 für Red Bull KTM. Während sie auf der Yamaha M1 auf Augenhöhe fuhren, hat bei KTM Espargaró die Nase vorn.

In den ersten zwei gemeinsamen Jahren im Tech3-Yamaha-Team schenkten sich Pol Espargaró und Bradley Smith nichts: 2014 wurde Pol WM-Sechster und Bradley Achter, 2015 drehte der Engländer den Spieß um und wurde Sechster, während der Spanier Rang 9 einfuhr.

2016 tat sich erstmals eine große Lücke auf: Während Pol mit 134 Punkten WM-Achter wurde, stürzte Smith mit nur 62 Zählern auf Platz 17 ab. Der heute 27-Jährige hatte sich damals im Rahmen des Acht-Stunden-Rennens in Oschersleben eine Bänderverletzung im Knie zugezogen und verpasste deswegen drei Grands Prix.

Im ersten gemeinsamen Jahr bei KTM konnte Smith erst befreit auffahren, als ihm das Team öffentlich den Rücken stärkte und alle Spekulationen vom Tisch wischte, er könnte für 2018 durch Testfahrer Mika Kallio ersetzt werden.

«Ende letztes Jahr bin ich Pol nähergekommen», hielt Smith im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Im Regenrennen in Japan lag ich lange vor ihm, auch im Regenrennen in Sepang. In Australien haben wir das ganze Rennen miteinander gekämpft. Auch in Valencia hatte ich ein gutes Wochenende. Diesen Schwung möchte ich in die anstehende Saison mitnehmen. Pol fährt auf hohem Niveau, die KTM passt gut zu seinem Fahrstil. Er hat verstanden, wie er mit diesem Motorrad etwas schneller fahren kann als ich. Bislang lagen wir auf jedem Motorrad nahe beisammen, egal ob auf einer 125er-Aprilia oder der MotoGP-Maschine von Yamaha.»

Weil Espargaró den dreitägigen Buriram-Test vor einer Woche nach seiner Rücken-OP verpasste, waren Smith und Testfahrer Kallio auf sich alleine gestellt. Als 18. und 19. verloren sie 1,140 und 1,388 sec auf die Bestzeit von Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa.

Smith hatte unter anderem verschiedene Gabeln zum Testen, KTM verwendet als einziges MotoGP-Team Material der hauseigenen Firma WP Suspension.

«Ich mag das Gefühl, das WP vermittelt, besonders die Gabel», unterstrich Smith. «Wir sind auch sehr glücklich mit der Entwicklung und den Möglichkeiten, etwas im Detail zu ändern. Am Federbein arbeiten wir, es gibt viele Ideen. Wir müssen nur dazu kommen, diese zu probieren. Dass WP und KTM in Munderfing Nachbarn sind, hilft der Entwicklung. Mit mehr Erfahrung, Wissen und einem besseren Verständnis für die Michelin-Reifen werden wir herausfinden, was zu tun ist.»

Experimentiert WP auch mit Karbonteilen wie Öhlins? Smith: «Nein, sie haben sich für andere Lösungen entschieden. Was diese Entwicklungen betrifft, hinken sie hinterher. Darauf haben wir aber auch nie abgezielt, die WM-Techniker schauen, was die KTM braucht.»

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