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Cal Crutchlow (10.): «Nur Marc Márquez ist schneller»

Von Günther Wiesinger
LCR-Pilot Cal Crutchlow in Termas de Rio Hondo

LCR-Pilot Cal Crutchlow in Termas de Rio Hondo

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow hatte im Las-Termas-Quali schon Slicks drauf, holte sich aber wieder Regenreifen. Dieser Fehler warf ihn auf Startplatz 10 zurück. Aber er bleibt Optimist.»

Nach dem zweiten Platz am Freitag erwartete Cal Crutchlow im Qualifying auf dem 4,8 km langen Autódromo Termas de Rio Hondo natürlich mehr als den zehnten Startplatz. Zumal seine Honda-Kollegen Pedrosa und Márquez immerhin auf den Plätzen 2 und 6 landeten.

Doch der LCR-Honda-Pilot büßte im Reifenpoker des Q2 nicht weniger als 2,173 sec auf die Bestzeit ein, nur Rossi und Iannone waren langsamer.

«Wenn ich sage, ich bin enttäuscht, ist das eine Untertreibung. Denn ich war das ganze Weekend immer in den Top-3 – bis zum Quali. Da habe ich zwei Sekunden verloren, so einfach ist das. Ich musste mich auf das Motorrad setzen, das Team musste nicht… In der Auslaufrunde des Q2 war ich im letzten Sektor schneller als vor der karierten Flagge. Ich habe beim Fahren einen Fehler gemacht, aber wir haben uns auch als Team einen Fehler geleistet. Unser Trost: Wir haben im Nassen und im Trockenen eine Pace, mit der wir im Rennen konkurrenzfähig sein können. Aber der zehnte Startplatz ist ein Nachteil. Deshalb werde ich in der ersten Runde 3,5 Sekunden verlieren, schätze ich. Dann wird es schwierig, das Rennen zu gewinnen. Die Gegner werden wie Raketen starten und dann in den ersten Runden spazieren fahren. Naja, ich sollte nicht so unhöflich und rüde sein.»

Wären Slicks im Q2 nicht die bessere Wahl gewesen als die Regenreifen – siehe Jack Miller? «Ich dachte, die Piste sei nicht bereit für Slicks. Deshalb habe ich wieder Regenreifen geholt. Marc ist ja auch mit Slicks rausgefahren und wieder an die Box zurückgekehrt. Jack ging früh mit Slicks raus, er hatte dadurch zwei Runden Zeit, um sich mit der Situation anzufreunden. Für uns war es dann zu spät für einen weiteren Wechsel... Applaus für Jack, er hat uns gezeigt, wie es geht. Es hätte ja auch sein können, dass ich im letzten Run wieder mit Slicks rausfahre, stürze und mir einen Schlüsselbeinbruch zuziehe… Das hätte auch keinem genützt, zumal wir momentan in großartiger Form sind. Wir sind so schnell wie alle Werksfahrer – mit der Ausnahme von Marc.»

«Was ich im Quali gelernt habe? Dass die Regenreifen zu heiß werden, sobald die eine trockene Linie hast. Und wir haben bemerkt: Wenn du bei solchen Verhältnissen eine falsche Entscheidung triffst, bist du blitzartig 2 sec hinten. Marc ist ja auch nur vier Plätze vor mir. Doch ich stehe in der vierten Reihe, er in der zweiten. Das ist ein Desaster für mich, wenn ich ehrlich sein soll. Ich weiß zwar, wenn es ein komplett trockenes Rennen gibt, könnte ich vom Speed her mit ihm mithalten. Aber keiner weiß, wie er und ich durch das Feld kommen. Ich müsste neun Fahrer überholen, wenn ich gewinnen will. Es kann auch sein, dass ich das halbe Rennen lang auf Platz 10 steckenbleibe, wenn ich nicht übertrieben viel riskieren will. Denn das Überholen ist auf dieser Piste schwierig. Wenn es halb nass oder ganz nass ist, bin ich im Dilemma, dann gibt es nur eine schnelle Linie, du kannst kaum überholen. Las Termas ist ja schon im Trockenen ein 'one line track'. Vom Nassen gar nicht zu reden.»

Cal: «Zu diesem Zeitpunkt der Saison sollten wir nicht zu viel aufs Spiel setzen. Wir brauchen Punkte. Aber ich bin optimistisch und hoffe sehnsüchtig auf ein trockenes Rennen, denn dann bin ich schnell. Dani steht jetzt auf dem zweiten Startplatz, aber seine Pace ist nicht so gut wie meine. Er hat im Quali den besseren Job gemacht.»

Und wie fühlt sich die 2018-Honda im Regen an? Cal: «Unser Motorrad fühlt sich genau so an wie 2017. Das heißt, das Gefühl ist schrecklich im Regen, wenn wir es mit der Saison 2016 vergleichen. Ich mag das Feeling nicht, wie das Bike mit den Regenreifen funktioniert. Vielleicht gefällt es Marc so. 2016 bin ich im Regen in Silverstone überlegen auf die Pole-Position gefahren. Damals hatte ich ein fantastisches Gefühl im Regen, in Brünn habe ich 2016 auf nasser Fahrbahn gewonnen. Das war alles easy. Jetzt ist es im Regen schwierig. Dabei fahre ich besser und entspannter als damals.»

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