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Andrea Dovizioso (Sturz): «Wollte weg von Zarco»

Von Waldemar Da Rin
Andrea Dovizioso vor Jorge Lorenzo und Johann Zarco

Andrea Dovizioso vor Jorge Lorenzo und Johann Zarco

Vor 105.203 Zuschauern ging Andrea Dovizioso im MotoGP-Rennen von Le Mans am Sonntag zu Boden. Der Sturz überraschte den Ducati-Star: «Ich pushte zu diesem Zeitpunkt nicht.»

Ducati hat in Le Mans seit 2003 noch keinen MotoGP-Sieg gefeiert. Andrea Dovizioso wollte das 2018 ändern und war auf dem besten Weg dahin, doch in Runde 5 kam der Italiener in der sechsten Kurve in Führung liegend zu Sturz. Das spielte Marc Márquez in die Hände, der überlegen triumphierte und seine WM-Führung ausbaute.

«Konstanz ist eigentlich mein Stil. Also muss ich nichts anders machen. Ich ging nicht aggressiv vor. Wer das denkt, hat das Rennen nicht gesehen», ärgerte sich Dovizioso. «Ich pushte in diesem Moment nicht. Dort bremste ich nur etwas weit hinein und war nicht aufmerksam genug. Ich pushte nicht. Diese Rundenzeiten kamen mit 80 Prozent Einsatz. Darum bin ich enttäuscht. Wenn du hingegen zu hundert Prozent pushst, dann kann das passieren. Doch wenn ein solcher Sturz passiert, wenn du nicht pushst, dann ist das sehr schlecht. Ich wollte mich von Zarco absetzen und nicht aggressiv fahren. Zarco machte schon in der zweiten Kurve etwas Grenzwertiges, was mich drei Positionen kostete, danach kollidierte er in Kurve 7 fast mit Jorge. Ich sah, dass er schon zwei oder drei Mal das Hinterrad verloren hatte, darum überholte ich ihn, als sich die Chance bot. Und kurz darauf auch Jorge. Ich musste Jorge in diesem Moment schnappen, denn er bremst sehr hart und stoppt in der Kurvenmitte. Er ist sehr schwer zu überholen.»

Zarco war also am Limit? «Ja, wie immer. Das ist nichts Neues», kritisierte Dovizioso. «So fährt er. Ich denke nicht, dass er das mit Absicht macht. So geht er Kämpfe an. Ich muss eben eine Strategie gegen solche Fahrer finden, deshalb wollte ich gleich eine Lücke zwischen uns schaffen.»

Wie kam es zum Sturz? «Ich habe spät gebremst, kam etwas weit raus und slidete deshalb mit dem Hinterrad, um die Kurve zu bekommen. So kam zu viel Gewicht auf die Front. Ich habe nicht gut genug aufgepasst und verlor die Front. Ich habe nicht damit gerechnet, denn das passierte mir schon im Training. Doch im Rennen herrscht immer schlechterer Grip als im Rennen. Nächste Frage. Keiner kennt den Grund. Das ist immer so. Ich pushte aber nicht und brachte die Front bis zu diesem Moment auch nicht ans Limit, weil meine Pace sehr gut war. Ich fühlte mich sehr wohl.»

Noch bitterer als der Sturz ist die Tatsache, dass Dovizioso nun nur noch WM-Neunter ist und ganze 49 Punkte hinter WM-Leader Marc Márquez liegt. «Das ist schlecht, sehr schlecht. 49 Punkte auf Marc sind sehr, sehr schlecht. Das war sehr negativ, aber wie man schon sah, kann in jedem Rennen alles passieren. Sehr positiv ist unser Speed, wie sich in Jerez und auch hier zeigte, denn auf diesen Strecken waren wir im letzten Jahr sehr weit weg. Wir machen einen unglaublich guten Job, denn ich hätte gegen Marc kämpfen und mich vielleicht auch von ihm absetzen können. Darum ist das sehr schade. Es tut mir auch für das Team und die Ingenieure im Werk leid. Ich denke, schneller als im Moment können wir mit der Ducati wohl nicht sein», lobte Dovizioso.

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