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Smith über Márquez: «Es ist nicht fehlende Angst»

Von Frank Aday
Im FP4 des Barcelona-GP zeigte Marc Márquez erneut ein unglaubliches «Save». KTM-Pilot Bradley Smith erklärt, warum der MotoGP-Star regelmäßig den Gesetzen der Physik trotzt.

Noch vor den Qualifying-Sessions in Barcelona unterhielt Marc Márquez seine Fans mit der typischen «Márquez-Show». Der Weltmeister fing im FP4 auf spektakuläre Weise einen Rutscher ab. Er verlor das Vorderrad seiner Honda, kämpfte gute 20 Meter gegen einen Sturz an und drückte die Maschine nach oben. Ein weiterer Rutscher folgte, den Márquez ebenfalls abfing. Erneut trotzte der Spanier den Gesetzen der Physik. «Die Show ist das Wichtigste», lachte Márquez über seine Einlage im FP4.

Red Bull-KTM-Pilot Bradley Smith ist wie viele seiner Kollegen von Márquez’ «Saves» beeindruckt. «Ich denke, Marc ist ein cleverer Kerl und hat das Bike so abgestimmt, damit es ihm leichtfällt, die Front in die Kurven hinein zu pushen und dabei trotzdem sicher zu sein. Darum hat er so großes Selbstvertrauen, aber wenn er die Kontrolle verliert, dann beim Anbremsen. Er hat die Honda über die Jahre hinweg so entwickelt, damit er die Front härter pushen kann. Auf diese Weise kann er so starke Zeiten fahren, aber wenn etwas schief geht, gelingt es ihm auch, die Maschine wieder aufzurichten. Manchmal fängt er einen Sturz mit dem Ellbogen ab, in Barcelona war es das Knie.»

Er muss ja vorzeitig altern, denn er zeigt an jedem Rennwochenende solche «Saves»? «Er ist bereit, alles zu riskieren und in der Lage, damit davonzukommen. Es muss ihn schon ein bisschen nervös machen, aber es stört ihn nicht. Wenn du zu Boden gehst, dann schwindet dein Selbstvertrauen. Wenn du die Stürze aber Woche für Woche abfangen kannst, dann siehst du das nur noch als Warnsignal. Du kommst damit davon und lachst sogar darüber.»

Können das andere Fahrer nachmachen? «Sie können es versuchen, aber ich denke nicht, dass viele Jungs wie er sein können. Es ist sein Stil. Ich habe ihn auch schon beim Motocross und Dirt Track gesehen. So ist er. Er gibt alles und rettet sich jedes Mal. Das ist Risiko und Belohnung zugleich. Er lässt sich auch durch nichts erschüttern. Nicht viele können das. Es ist eine fantastische Technik.»

Hat Márquez also unglaubliches Selbstvertrauen oder zu wenig Angst? «Es ist kein Mangel von Angst, denn in den Rennen macht er das nicht. Er ist nur in den Trainings dazu bereit. Manchmal ist es aber auch reine Sturheit. In den Rennen nimmt er sich zurück. Er testet alles in den Trainings aus, um dann im Qualifying alle zu zerstören. Oder spätestens im Rennen», erklärte Smith.

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