MotoGP: Sachsenring-Drama für Jorge Martin

Ermittlungen eingestellt: Jorge Martínez spricht

Von Johannes Orasche
Jorge Martínez

Jorge Martínez

Der spanische MotoGP-Teambesitzer Jorge «Aspar» Martínez nimmt erstmals zu den Vorwürfen rund um den Finanzskandal von Valencia Stellung.

Für Jorge «Aspar» Martínez (56) ist es eine enorme Erleichterung. Diese Woche wurden in Spanien die Ermittlungen in jenem Fall abgeschlossen, der längst nur noch als «der Fall Valmor» bezeichnet wurde.

Konkret ging es um grobe finanzielle Ungereimtheiten und Millionenverluste rund um den einstigen prestigeträchtigen Formel-1-Grand Prix auf dem Stadtkurs Valencia im Americas-Cup-Hafen, in deren Abwicklung in den Jahren 2008 bis 2012 die Firma «Valmor Sports Group» involviert war, deren Vizepräsident und Drittel-Eigentümer Martínez war.

Valmor soll über all die Jahre mit nur zwölf registrierten Mitarbeitern eine Art Scheinfirma gewesen sein und in den fünf Jahren Gerüchten zu Folge etwa 300 Millionen Euro an Verlusten angehäuft haben, die nach der Zerschlagung von der regionalen Stadtregierung in Valencia bezahlt werden mussten. Die spanischen Finanzbehörden haben seit dem Jahr 2014 ermittelt.

Der MotoGP-Teamprinzipal und vierfache Weltmeister Jorge Martínez soll neben dem ehemaligen Regierungschef von Valencia Francisco Camps und der Sportministerin Lola Johnson eine Rolle gespielt haben und stand deswegen im Kreuzfeuer der spanischen Medien. Martínez konnte aber glaubhaft machen, dass er nur eine Beraterrolle gehabt habe.

Martínez wurde ursprünglich vorgeworfen, er habe öffentliches Geld veruntreut und unter anderem in seine Rennteams gesteckt. Die Verteidigung hatte argumentiert, Aspar sei erst in Erscheinung getreten, als die Verträge zwischen Bernie Ecclestone und der Kommune bereits fixiert waren. Dies hatte auch Martínez bei seiner Anhörung am 17. Mai ausgesagt.

Jetzt, nach dem Abschluss des Falles, nahm die spanische Motorrad-Ikone selbst offiziell in einer Aussendung Stellung, die in der spanischen Zeitung «Marca» abgedruckt wurde: «Ich bin sehr dankbar für den Rückhalt aus meiner Familie und von vielen anderen Personen. Es waren dennoch vier sehr harte Jahre. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um eine Seite weiterzublättern.»

Der freundliche und zuvorkommende Martínez meinte im Nachsatz: «Es war eine der härtesten Prüfungen meines Lebens.»

Martínez will sich nun wieder mit voller Energie seinen Teams in der Motorrad-WM widmen. In der Moto3-Klasse erlebte er 2018 in Le Mans dank Arenas und Migno auf KTM bereits einen Doppelsieg. Aber die beiden MotoGP-Plätze wird – wie berichtet – an Petronas-Yamaha verlieren.

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