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Cal Crutchlow (6.): «Habe Podestplatz vergeben»

Von Frank Aday
Cal Crutchlow hielt Lorenzo und Zarco hinter sich

Cal Crutchlow hielt Lorenzo und Zarco hinter sich

Im spektakulären MotoGP-Rennen von Assen war Cal Crutchlow Teil der Führungsgruppe, in den Kampf um einen Podestplatz konnte Brite nicht eingreifen. «Wir können mit der Honda nicht in Gruppen fahren», klagte er

Nach seinem Start von Platz 2 wurde Cal Crutchlow bereits in der ersten Kurve von Jorge Lorenzo geschnappt. Im Verlauf des Rennens konnte der Brite zwar den Anschluss zur Führungsgruppe halten, aber er musste sich mit Platz 6 und 3,8 sec Rückstand auf Sieger Marc Márquez zufriedengeben.

Nach dem Rennen klagte der WM-Sechste: «Es machte keinen Spaß da hinten zu kämpfen, denn ich hätte vorne sein sollen, wo Marc [Márquez] fuhr. Ich hätte Zweiter hinter ihm werden und nur eine Sekunde verlieren sollen. Mit der Honda in einem so großen Pulk zu fahren, ist ein Desaster. Unser Bike funktioniert nicht, wenn wir in einer Gruppe fahren. Wenn man Marcs Pace nimmt, er fuhr 1:34,0 min mit geschlossenen Augen und legte diese Zeiten das gesamte Wochenende alleine vor, dann sieht man, dass er besiegt worden wäre, wenn er sich nicht an der Spitze hätte absetzen können. Wir können mit der Honda nicht in Gruppen fahren, denn die Maschine schüttelt sich und der Vorderreifen überhitzt. Wie man sehen konnte, waren uns die Ducati-Bikes im Hinblick auf die Power überlegen. Sogar deutlich. Aber versteht mich nicht falsch. Mein Team gab mir ein Bike, das gut genug für einen Podestplatz war. Aber ich habe das nicht umgesetzt und einen Podestplatz vergeben.»

«In Kurve 8 unterlief mir drei Runden vor Schluss ein Fehler. Ich wurde von Lorenzo und Zarco überrumpelt. Zu Beginn wollte nicht pushen, denn der Medium-Vorderreifen ist ein großes Risiko für uns. Wenn ihn die anderen Fahrer einsetzen, dann bedeutet das, dass er für uns ein Risiko ist. Wir entschieden uns aber dafür, weil die harte Mischung auf der linken Flanke ein noch größeres Risiko gewesen wäre. Ich wollte nicht zu viel pushen und stürzen, weil der weiche Hinterreifen zusätzlichen Grip bot. Ich bin froh, dass sie es mir vor dem Start des Rennens alle außer Rins nachmachten und die Reifen wechselten. Sie schauten alle auf das Warm-up, als ich nach 22 Runden noch eine 1:34,7 min mit dem weichen Reifen fuhr. Das ist das Problem an den ganzen Daten. Alle sehen, welche Zeiten du fährst. In der letzten Rennrunde hätte ich noch eine 1:34,5 min fahren können, aber mir unterlief in Kurve 12 ein großer Fehler. Obwohl ich eine halbe Sekunde hinter Valentino lag, leistete ich mir diesen Patzer. Darum holte Lorenzo wieder auf. Zuvor lag ich eine Sekunde vor ihm.»

«Für uns war es in der Gruppe sehr schwierig, die Gegner zu überholen, denn mein Bike fühlte sich richtig schlecht an. Ich dachte, dass ich sie einen nach dem anderen schnappen kann. Aber erst, als Márquez entkommen war, fächerte sich die Gruppe etwas auf. Ich überholte Valentino, fuhr in Kurve 8 und verlor das Hinterrad – ohne am Gas zu sein. Innerhalb von zwei Runden muss der Hinterreifen extrem stark abgebaut haben. Ich wäre beinahe per Highsider von der Maschine geschleudert worden. So verlor ich 1,5 sec. Das Rennen war enttäuschend, was die Platzierung betrifft. Positiv war, dass wir den Medium-Vorderreifen einsetzen konnten. Wir lieferten einen guten Kampf. Enttäuscht bin ich trotzdem, denn meine Pace war schnell genug für das Podest. Nur das Überholen fiel mir schwer», erklärte Crutchlow.

«Aus den Kurven 5 und 11 heraus verloren wir viel Boden auf die Suzuki-, Ducati- und Yamaha-Piloten. Der Hinterreifen ließ stark nach. Das war enttäuschend, denn in diesem Bereich sind wir stark, wenn wir alleine Fahren. Im vierten, fünften und sechsten Gang verloren wir viel auf die Ducati-Fahrer. Der Motor der Suzuki war wirklich stark. Es war ein interessantes Rennen. Das Resultat ist enttäuschend, aber ich bin sehr froh, hier gegen die besten Fahrer der Welt anzutreten. Trotz meines großen Fehlers landete ich auf Platz 6 mit 3,8 sec Rückstand. Wir sagten uns, dass wir in schlechten Rennen zumindest Rang 6 erreichen müssen. Das haben wir geschafft.»

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