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Sachsenring-GP: Promoter SRM als logischer Favorit

Von Günther Wiesinger
Ministerpräsident Michael Kretschmer und Matthias Moser

Ministerpräsident Michael Kretschmer und Matthias Moser

Der ADAC hält sich weiter bedeckt, aber Sportpräsident Hermann Tomczyk muss wohl über seinen Schatten springen und für den Deutschland-GP einen neuen Vertrag mit der SRM GmbH abschliessen.

Der 54-jährige Matthias Moser, Besitzer von Ducati Frankfurt und des Triple-M-Honda-Teams in der Superbike-Weltmeisterschaft, gilt seit Monaten als ominöser Investor in Zusammenhang mit dem Sachsenring-GP.

Im vergangenen Mai wurde sein Name erstmals in Zusammenhang mit GP-Promoter Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) publik. Am GP-Wochenende nahm Moser Einblick ins Geschehen, gleichzeitig kündigte er an, per Ende September 75 Prozent der SRM GmbH kaufen und sie damit privatisieren zu wollen. Bisher ist sie im Besitz der Gemeinden Oberlungwitz, Gersdorf, Bernsdorf, Hohenstein-Ernstthal und des Landkreises Zwickau.

Matthias Moser werde für seine Anteile 300.000 Euro investieren, wurde kolportiert.

Bisher liegen die finanziellen Ergebnisse für den Grand Prix 2018 nicht vor, es muss mit Verlusten von mehr als 500.000 Euro gerechnet werden.

Das Defizit in der Höhe von 0,9 Millionen wurde im Vorjahr durch einen sächsischen Rettungsplan durch die Sparkasse Chemnitz (0,4 Mio) und das Verkehrssicherheitszentrum (0,5 Mio) geschluckt. Zu den Gesellschaftern des VSZ gehören auch der ADAC Sachsen und der Landkreis Zwickau mit einem Anteil von 16 Prozent.

Ministerpräsident Michael Kretschmer setzt sich für einen neuen Vertrag zwischen der SRM und dem ADAC e.V. ein, der die Austragungsrechte für den GP von Deutschland bis 2021 besitzt.

Moser und die GP-Verantwortlichen in Sachsen vermuten, der von der Dorna zwischengeschaltete ADAC in München schlage aus dem GP-Vertrag Gewinn.

Der in manchen Belangen nicht optimal informierte Matthias Moser ließ am vergangenen Wochenende verlauten, am heutigen Dienstag finde eine Präsidiumssitzung des ADAC statt, bei der eine neue Vereinbarung mit der Sachsenring Rennstrecken Management GmbH als Promoter des Grand Prix bis 2021 beschlossen werden soll.

Aber für diese Woche ist keine Präsidiumssitzung des ADAC anberaumt. Beim ADAC ist bisher keine Entscheidung gefallen. Es wird intensiv in alle Richtungen gearbeitet. Da der Freistaat Sachsen die SRM als Veranstalter bevorzugt, Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta den Grand Prix weiter in Hohenstein-Ernstthal austragen will und durch die Privatisierung künftig auch direkte finanzielle Subventionen durch die Staatskanzlei möglich sind, steht die SRM als Promoter trotz der problematischen letzten sieben Jahre wieder in der Favoritenstellung. Trotz des zerrütteten Verhältnissen mit dem ADAC e.V.

Über eventuelle Änderungen bei den Eigentumsverhältnissen beim bisherigen Vertragspartner SRM liegen dem ADAC jedoch keine Informationen vor.

Fakt ist: Der ADAC Sachsen, von 1998 bis 2011 Promoter des GP von Deutschland, würde gerne wieder für die SRM in die Bresche springen. Aber nur, wenn der Freistaat eventuelle Verluste übernimmt. Aber bisher existieren keine Absprachen zwischen ADAC, Freistaat und ADAC Sachsen in dieser Richtung.

Gleichzeitig will Matthias Moser nur investieren, wenn er nicht auf Subventionen des Freistaats angewiesen ist. Aber der Freistaat musste 2013 bis 2015 insgesamt mehr als 2 Millionen zuschießen, die dünne Kapitaldecke der SRM musste im August 2018 verdoppelt werden.

Matthias Moser empfängt jedoch bisher keine eindeutig positiven Signale durch ADAC. Sportpräsident Hermann Tomczyk lässt sich nicht in die Karten schauen. Er muss auch noch den Formel-1-GP 2019 für den Hockenheimring sichern.

Wie lange sich diese Prozedur im Zusammenhang mit dem deutschen Motorrad-GP noch hinzieht, lässt sich schwer einschätzen. Die provisorischen Geschäftszahlen vom Grand Prix 2018 sollten Mitte August vorliegen.

Bis dahin steht nur fest: Es wird 2019 aller Voraussicht nach wieder ein Sachsenring-GP stattfinden.

Matthias Moser will als Mehrheitseigentümer der SRM die Trittbrettfahrer (Ankerberg, Campingplätze) zur Kasse bitten. Er wird die Kosten senken und über die Ticketpreise nachdenken müssen.

Denn 2017 zahlten an drei Tagen 46.100 Zuschauer weniger Eintritt als 2016. Auch in diesem Jahr wurde die Besucherzahl von 2016 nicht erreicht.

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