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Marc Márquez: «Hätte meinen Vorsprung gern ausgebaut»

Von Günther Wiesinger
Repsol-Honda-Werkspilot Marc Márquez kam die Silverstone-GP-Absage nicht ungelegen.

Weltmeister und WM-Leader Marc Márquez ist der große Nutznießer der Silverstone-GP-Absage. Denn der Repsol-Honda-Star bleibt auf seinen 59 Punkten Vorsprung auf Rossi sitzen, hat aber jetzt nur noch sieben statt acht Rennen vor sich.

Marc Márquez befürwortete die Absage, denn die Verhältnisse waren zu gefährlich, es hörte nie auf zu regnen, das Wasser rann nicht von der Strecke. «Wenn wir 2019 bessere Verhältnisse vorfinden wollen, muss der Belag noch einmal erneuert werden», grübelte der WM-Favorit.

Marc Márquez verriet, was die anderen Rennfahrerkollegen nicht ausplaudern wollten. «Jack Miller war der einzige, der heute unbedingt ein Rennen fahren wollte», teilte er mit.

?Ducati schaffte im Silverstone-Qualifying mit Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso die Plätze 1 und 2, Marc gelang nur der fünfte Startplatz. Ist der Spanier froh, dass dieses Kräftemessen auf der High-Speed-Piste in England dem Regen zum Opfer fiel?

«Nein, das war für mich kein Beweggrund, denn ich hätte im Trockenen um einen Podestplatz streiten können. Viñales wäre mein stärkster Gegner gewesen. Also war vom Standpunkt der WM-Tabelle für mich alles okay. Im Regen bin ich normal sehr stark. Und ich wäre hier gern ein Rennen gefahren. Und ich will die Weltmeisterschaft auf der Rennstrecke gewinnen. Ich bin also enttäuscht von diesem Tag. Aber manchmal muss man die Erfahrung nützen und die Lehren daraus ziehen. In der Vergangenheit haben wir bei der Sicherheit in der Safety Commission ein paar Fehler gemacht. Jemand hat gesagt, die Dorna habe sei 400 Rennen nie einen Grand Prix absagen müssen. Aber manchmal lassen die Umstände nichts Anderes zu. Und eine Bemerkung hat mir gefallen: ‚Wir verlieren nur ein Rennen. Das Leben geht weiter. In zwei Wochen haben wir den nächsten Grand Prix.'»

Wie lässt sich das Aquaplaning mit einer fast 300 PS starken MotoGP-Maschine bei diesen tiefen Pfützen beschreiben? Márquez: «Man muss sich das so vorstellen, als sei man mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs und gerate in ein Aquaplaning. Was tust du im Fahrzeug? Du kannst nichts kontrollieren. Beim Rennmotorrad ist es nicht anders. Du kommst am Ende einer Geraden an, du hast mit den Karbonbremsen wegen des vielen Wassers keine Bremswirkung. Du kannst nur geradeaus fahren, du kannst nicht einlenken. Es stand auf einigen Stellen nicht übertrieben viel Wasser. Aber mit den Bodenwellen gab es einige Kurven, wo extrem tiefe Pfützen standen. Unheimlich viel Wasser. Du kommst dorthin, die Bremse blockiert, dann passiert sehr leicht ein Crash. Wenn du allein auf der Piste unterwegs bist, ist das noch erträglich. Aber mit 22 Kollegen wird es sehr gefährlich. Wenn du stürzt und deine Verfolger dann auch zu Boden gehen, wird es sehr ungemütlich.»

Ist die WM nach dieser Absage nicht einfacher geworden? Márquez: «Was die Punkte betrifft, haben wir ein Weekend mehr hinter uns, aber wir haben den Vorsprung nicht vergrößern können. Das wäre mein Ziel für England gewesen. Ich wollte das Rennen beenden und vor Valentino bleiben. Silverstone wäre eine gute Piste zum Attackieren gewesen. Aber ich denke nicht daran, was hier möglich gewesen wäre… Denn wir haben weiter 59 Punkte Vorsprung. Aber bei sieben Rennen gibt es noch viele Punkte zu gewinnen. Wir dürfen uns nicht zu sicher fühlen.»

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