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Valentino Rossi: «Die Wintertests sind sinnlos»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Valentino Rossi setzt jetzt in Sepang ein ganz ein anderes Motorrad ein als bei den Wintertests. Deshalb hält er die Probefahrten für Zeitverschwendung. «Man sollte 60 Prozent der Tests streichen», schlug er vor.

Maverick Viñales war Dritter beim Thailand-GP in Buriram und Sieger in Phillip Island, doch heute sicherte sich Valentino Rossi in Malaysia am Freitag den vierten Rang, Teamkollege Viñales musste sich mit Platz 6 abfinden.

War es sinnvoll für Yamaha, jetzt auf eine Piste zurückzukehren, auf der im Winter getestet wurde, um Vergleiche zu den technischen Fortschritten anstellen zu können? «Ja, aber ich habe dem Team schon gesagt, dass ich am liebsten alle Tests während der Saison streichen und canceln möchte, weil sie unbrauchbar und sinnlos sind», lachte Vale. «Es würde genügen, wenn wir nach dem Jahreswechsel irgendwann zwei, drei Tage fahren, damit wir verstehen, ob der neue Motor und alles andere okay sind. Aber nachher ändert sich deine Fahrweise, bei den Rennwochenenden ist der Aufmerksamkeitslevel viel höher, die Konzentration auch, da ist alles anders als bei den Tests. Testfahren sind schwere Drecksarbeit… Ein GP-Weekend macht viel mehr Spaß. Ich werde also Yamaha und dem Team vorschlagen, künftig 50 oder 60 Prozent der Tests zu canceln.»

«Spaß beiseite, es ist gut, dass wir jetzt ein unterschiedliches Setting haben als im Winter. Es sieht besser aus», versicherte The Doctor.

Viñales erzählte in Sepang, er habe sich in den letzten Monaten bemüht, die «throttle control» der M1-Yamaha zu verbessern, also die Gasannahme; das habe sich jetzt bezahlt gemacht.

Geht jetzt auch Rossi sanfter mit dem Gas um? «Ja, wir bemühen uns. Das ist sehr wichtig, besonders mit den Michelin und dieser Einheits-ECU. Du musst die Elektronik so gut wie möglich als Fahrer unterstützen, denn sie ist nicht so fortschrittlich wie die Factory-ECU in der Vergangenheit. Die Elektronik kann dir helfen, besonders bei der Sicherheit, aber du musst sanft damit umgehen.»

Die Yamaha-Plätze 4 und 6 am Freitag reißen Rossi trotzdem nicht vom Hocker. «Denn es ist erst Freitag. Ob wir hier richtig konkurrenzfähig sind, wir müssen das nach dem Rennen über 20 Runden beurteilen… Ich erwarte gar nichts. Ich male mir nicht aus, ob ich auf einer gewissen Strecke gut oder schlecht abschneiden könnte. Ich hoffe immer, dass ich stark bin. Aber normalerweise ist Yamaha hier in Sepang ziemlich gut.»

Viñales sorgte in Australien für den ersten Yamaha-Sieg seit Ende Juni 2018, seit genau 487 Tagen. Rossi hingegen kam dort über Rang 6 nicht hinaus. ?Da stellt sich die Frage, ob Rossi einfach nicht mehr so viel riskiert wie die junge Generation mit Fahrern wie Márquez, Rins, Miler & Co.?

«Ich habe ich mit 25 Jahren nicht mehr riskiert als heute», stellte Rossi trocken fest.

Damit will er sagen: Es fehlt bei der M1-YZR-Yamaha an Schlagkraft. Nicht bei den Fahrern.

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