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Dani Pedrosa: «Rücktritt nicht wegen der Ergebnisse»

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa gestern bei der Hall-of-Fame-Ehrung

Dani Pedrosa gestern bei der Hall-of-Fame-Ehrung

Dani Pedrosa versichrt, sein Rücktritt sei schon vor der Saison beschlossene Sache gewesen, er habe nichts mit den Ergebnissen zu tun. Er will weiter im Paddock bleiben. «Das ist meie Heimat.»

Der 33-jährige Dani Pedrosa bestreitet seinen 25. und vermutlichen letzten Grand Prix, denn als Testfahrer bei Red Bull KTM will er in den nächsten zwei Jahren keinen GP-Einsätze absolvieren. Er hat 2001 sein GP-Debüt in Suzuka/Japan erlebt und 153 Podestplätze sowie 54 GP-Siege (31 in der MotoGP-Klasse) errungen.

Natürlich wird Dani jetzt mit allerlei Fragen zu seiner abwechslungsreichen Karriere bestürmt, die ihm drei WM-Titel einbrachte. 2003 in der 125-ccm-Klasse, 2004 und 2005 in der 250-ccm-Klasse. Er fuhr 18 Jahre lang auf Honda, von 2006 bis heute im Repsol-Honda-Team.

Was würde Pedrosa anders machen, wenn er seine Karriere noch einmal von vorn beginnen könnte? «Hm. Nach jeder einzelnen Saison blickst du auf dieses Jahr zurück und stellst dir Fragen. Du analysierst deine Stärken und deine Fehler. Du blickst auch auf die Stärken deiner Gegner. Dann machst du dir Gedanken über mögliche Verbesserungen und Veränderungen. Wenn dann die neue Saison beginnt, kann es aber passieren, dass du statt eines Schritts nach vorne einen Schritt nach hinten machst. Das ist ein ewiger Lernprozess. Heute könnte man über viele Sachen diskutieren. Aber ich möchte nichts ändern, denn das gehörte alles zu meinem Lernprozess und zur Art und Weise, wie ich meine Karriere gestaltet habe. Es gab keinen anderen Weg für mich.»

Was wird Dani von Montag ab am meisten vermissen? «Sicher das Gefühl, wenn du auf dem Podium stehst und das Gefühl, wenn du ein Rennen gewonnen hast, wenn dich all diese Emotionen übermannen, weil du an die Opfer denkst, die du im Training oder bei der Vorbereitung für ein Rennen gebracht hast. Wenn du die Ziellinie überquerst und wenn du weißt, du hast Rennen gewonnen oder eine starke Performance gezeigt. Dieses Gefühl des Triumphes, das werde ich am meisten vermissen, glaube ich», stellte der Honda-Star fest.

Dani Pedrosa wurde am Donnerstag bei der Aufnahme in die Hall of Fame von seinen einstigen Rennfahrzeugen umzingelt, seine alten Lederkombis wurden ausgestellt und viele alte Bilder.

Heute gilt Dani für viele Fahrer als Idol. Welche Vorbilder hatte er in seinen Anfangsjahren selber?

Pedrosa: «Als ich als Kind mit meinem Vater zu den Rennen gefahren bin, habe ich Mick Doohan sehr bewundert, weil mir sein Fahrstil gefallen hat. Das war eine großartige Ära, ähnlich wie heute. Rainey, Schwantz, Lawson – das waren Vorbilder. Die 500er waren damals spektakulär. Doohan auf der Repsol-Honda hat mir am meisten gefallen, auch weil er im Repsol-Honda-Team gefahren ist.»

Dani Pedrosa erlebt 2018 seine schlechtes MotoGP-Saison, er hat in allen vorangegangenen Jahren mindestens einen GP-Sieg errungen. In diesem Jahr noch nicht. Hat er sich deshalb zum Rücktritt entschieden? Oder geschah das aus Trotz und Ärger, weil er bei HRC für Lorenzo Platz machen musste?

«Die Entscheidung ist schon vorher gefallen. Bevor die Resultate schlecht geworden sind», sagt Dani. Er will auf dieses heikle Thema nicht näher eingehen. Er hatte ja im Juni noch überlegt, ob er einen Deal mit Petronas-Yamaha eingehen soll für zwei Jahre, aber nach Wochen der reiflichen Überlegung abgesagt.

Er weicht bei dieser Frage lieber aus. «Die Gefühle in diesem Jahr waren bei den Grand Prix seltsam. Ich wusste, ich werde jetzt hier zum letzten Mal einen Grand Prix bestreiten. Du triffst an jedem GP-Schauplatz auf der Welt Leute, die du dann nie mehr sehen wirst, sie erinnern dich daran.» Dann fügt er an: «Die Resultate haben mit meinem Rücktritt nichts zu tun.»

Seltsamerweise hat Danis bester Freund Sete Gibernau ausgerechnet in jener Woche, in der Pedrosa sein letztes Rennen bestreitet, seine Rückkehr in den Rennsport abgekündigt. Er fährt 2019 mit bald 48 Jahren den MotoE-Weltcup.

Was sagt Dani dazu? Kann er sich auch ein Comeback vorstellen? «Sag niemals nie», lacht er. «Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt und welche Erwartungen ich in ein paar Jahren haben werde. Ich kann nicht abschätzen, welche Pläne mir in einigen Jahren durch den Kopf gehen werden. Ich bin im Paddock aufgewachsen. Hier habe ich viele Dinge gelernt. Deshalb hoffe ich, dass ich hier auch weiter meine Heimat und meine Freude haben werde.»

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