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Sandro Cortese: «Einige gehören noch nicht in MotoGP»

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese fährt 2019 seine erste Superbike-Saison

Sandro Cortese fährt 2019 seine erste Superbike-Saison

Obwohl Alvaro Bautista in der MotoGP-WM 2018 zwölfmal in die Top-9 fuhr, fand er für dieses Jahr keinen Platz. Mit drei Superbike-Siegen zeigte der Spanier auf Phillip Island, zu was er mit Spitzenmaterial fähig ist.

Als erst sechster Fahrer in der seit 1988 existierenden Superbike-WM konnte Ducati-Star Alvaro Bautista sein erstes Rennen gewinnen. Phillip Island war zugleich das erste Rennen und der erste Sieg der neuen Ducati Panigale V4R.

Bautista ist erst der fünfte Spanier nach Ruben Xaus (11 Siege), Fonsi Nieto (1), Carlos Checa (24) und Jordi Torres (1), der ein SBK-Rennen gewann. Den letzten Sieg vor Bautista eroberte Torres im Saisonfinale 2015 in Katar auf Aprilia. Noch länger als die spanischen Fans musste Bautista selbst auf einen Sieg warten: Sein letztes Rennen gewann der 34-Jährige am 14. Juni 2009 in der 250er-Klasse im Barcelona-GP.

Supersport-Weltmeister Sandro Cortese, der auf Phillip Island sein Superbike-Debüt gab und mit den Rängen 8, 7 und 8 in den Rennen beeindruckte, analysierte Bautista für SPEEDWEEK.com. Der Schwabe aus dem Yamaha-Team von Mirco Giansanti hat sich auch als Experte für die TV-Sender Eurosport und ServusTV einen guten Namen gemacht und kennt den Spanier seit vielen Jahren aus dem MotoGP-Paddock.

«Das war außerordentlich», lobte Cortese. «Er war auf Phillip Island schon immer gnadenlos schnell, egal ob in der 125er- oder 250er-Klasse. Letzten Herbst hat er dort fast das MotoGP-Rennen gewonnen, stand fast auf dem Podium und kam als Vierter ins Ziel. Das war ja eine große Gruppe damals an der Spitze. Das alles schmälert nicht seine Leistung, was er letztes Wochenende mit dieser Ducati angestellt hat. Das Motorrad ist neu und er ist ein Superbike-Rookie. Natürlich hat er eine ganze andere Erfahrung als ich, aber so den Jungs um die Ohren zu fahren, ist extrem gut. Die Kombination aus Phillip Island, Bautista, der dort schon Rennen gewonnen hat, und der Ducati, die auf der Geraden nur so flog, war unschlagbar. Alvaro fährt das Motorrad immer noch wie eine MotoGP-Maschine. Er slidet in die Kurven hinein und fährt Linien wie kein anderer – er hat die Rennen dominiert. Arg viel schneller kann man mit unseren Reifen nicht fahren.»

Natürlich kommen jetzt wieder Stimmen über die Klasse der Superbike-Piloten auf. Bautista war in der MotoGP-WM 2018 überwiegend auf den Rängen 5 bis 10 unterwegs, sein erste Superbike-Rennen gewann er souverän, wie man es selten sah.

«Jahrelang hatte er kein MotoGP-Werksmotorrad, wie er es verdient gehabt hätte», relativierte Cortese. «Dann gab man ihm letztes Jahr in Australien eine Werksmaschine und er wurde Vierter. Das zeigt seinen Level. Wäre er letztes Jahr zum Beispiel auf einer Werks-Suzuki gesessen, hätte er außerordentliche Rennen fahren können. Dann würde er heute immer noch in der MotoGP-Klasse fahren, denn dort sind Leute unterwegs, die dort noch nicht hingehören. Er hat mit seinen Siegen bewiesen, dass er auch dort fahren könnte.»

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