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Rivola (Aprilia): «Sorry, dass ich schon nerve»

Von Nora Lantschner
Massimo Rivola machte sich in Doha nicht nur Freunde

Massimo Rivola machte sich in Doha nicht nur Freunde

«Es ist nicht glaubhaft, dass keiner bei Ducati gemerkt hat, dass der Hinterradflügel einen aerodynamischen Effekt erzeugt», meinte MotoGP-Neuling und Aprilia-Rennchef Massimo Rivola.

Im Zuge der Aufregung um den mutmaßlich illegalen Hinterradflügel, den Ducati beim Auftaktrennen in Doha an den GP19-Bikes montierte hatte, kamen Stimmen auf, dass es kein Zufall sei, dass diese Situation mit dem Wechsel von Massimo Rivola in die MotoGP-WM zusammenfalle.

«Ich weiß natürlich, dass ich mich bei den Ducati-Fans gleich unbeliebt gemacht habe und dass gesagt wurde: 'Jetzt kommt der Schlaumeier aus der Formel 1 und zerstört unseren Sport.' Als ich zu Carmelo Ezpeleta gegangen bin, habe ich gesagt: 'Es tut mir leid, weil ich der Neuling bin, es ist mein erstes Rennen und ich nerve schon, aber ich halte es für meine Pflicht mitzuteilen, dass es sich um eine regelwidrige Situation handelt», erklärte der ehemalige Ferrari-Sportdirektor gegenüber «Motosprint».

Am Ende komme es der Weltmeisterschaft zu Gute: «Man muss diese Gelegenheit nutzen, um Ordnung zu schaffen. Und dann dort weitermachen. Wenn man das in der MotoGP-WM nicht so machen kann, dann ist das eine andere Geschichte... Ich habe verstanden, dass in der MotoGP gewisse Situationen zwischen den Teams, vielleicht nicht offiziell, diskutiert werden, aber wenn es Regeln gibt, dann müssen die beachtet werden. Und wenn man diskutieren muss, dann muss man das in offizieller Form machen», so der neue Rennleiter von Aprilia.

Dass der umstrittene Hinterradflügel nur den Reifen kühlen soll, wie Ducati behauptet, hält Rivola für ausgeschlossen: «Ducati hätte diesen Zusatz nicht verwenden dürfen, auch wenn sie geglaubt hätten – aber daran glaube ich nicht – dass er nur kühlt. Wenn er Downforce erzeugt – und das ist auch der Fall, wenn du ihn für eine andere Sache verwendest – dann geht das gegen das Regelwerk. Das geht nicht. Es sei denn, alle dürfen ihn einsetzen.»

Das war aber nicht der Fall, denn der Technical Director der MotoGP-WM, Danny Aldridge, habe Aprilia zu Beginn des Jahres eine Absage erteilt, als sie an einem Teil arbeiteten, dass dem Hinterradflügel von Yamaha, den der japanische Hersteller im Regenrennen von Valencia eingesetzt hatten, ähnlich war.

«Unsere Ingenieure haben in Tests festgestellt, dass der Zusatz Downforce erzeugt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur bei unserem Motorrad der Fall ist – und auf einer Ducati nicht», stichelte der Aprilia-Rennchef. «Es ist nicht glaubhaft, dass keiner bei Ducati gemerkt hat, dass dieses Attachment einen aerodynamischen Effekt erzeugt, wir sprechen immerhin von der Rennabteilung, die im Bereich Aerodynamik wahrscheinlich die fortschrittlichste auf der Welt ist.»

Auch an die Adresse von Danny Aldridge schickte der Italiener kritische Worte: «Ich glaube, dass er seine Zustimmung gegeben hat, indem er sich auf die Informationen basiert hat, die er hatte, also die, die im Ducati gegeben hat. Aber wenn dieses aerodynamische Teil sich auf die Stabilität des Motorrads auswirkt, und das tut es, dann hat er einen Fehler gemacht. Er hat es nicht gut überprüft und hat sich auf die Erklärung verlassen. Aber in seiner Position kann er nicht auf diese Art und Weise sein 'ok' geben. Wenn es so funktioniert, dann stimmt etwas nicht in der MotoGP – das muss sich ändern.»

Aprilia gehe es dabei nicht darum, Ducati-Star Andrea Dovizioso um den Sieg zu bringen. «Es darf keine Rückwirkung geben. Dovizioso behält seinen Sieg von Katar und ab dem Argentinien-GP fährt Ducati wieder ohne den Flügel am Bike», wünschte sich Rivola. Eine neue Regel zum Hinterradflügel brauche es aber sehr wohl.

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