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Gigi Dall’Igna: «Daran will ich nicht einmal denken»

Von Otto Zuber
Gigi Dall’Igna ist überzeugt, dass der Ducati-Hinterradflügel legal ist, deshalb will er gar nicht erst an eine Weiterführung des Streits bis zum Sportgericht CAS denken. Er schliesst diesen Schritt aber auch nicht aus.

Für Gigi Dall’Igna kam der Protest der vier Werke Honda, KTM, Aprilia und Suzuki nach dem Katar-GP unerwartet, obwohl der umstrittene Hinterradflügel an der GP19 von Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci und Jack Miller bereits vor dem Start des ersten WM-Wochenendes des Jahres für Diskussionen gesorgt hatte. Im «MotoGP.com»-Interview beteuert der General Manager von Ducati Corse: «Wir waren ein wenig verblüfft – vor allem über die Art und Weise, wie das alles passiert ist.»

Und der Italiener klagt: «Vor dem Katar-GP wurden alle möglichen Streitigkeiten – und es gab so viele davon – immer innerhalb er Herstellervereinigung MSMA beigelegt – manchmal auch unter Einbezug des Technischen Direktors. Dies ist der erste Fall, bei dem ein Team beschliesst, aufgrund eines technischen Zweifels eine Beschwerde gegen einen anderen WM-Teilnehmer einzureichen. Das lief in der Vergangenheit anders und es ist keine positive Entwicklung. Denn nachdem der Technische Direktor in Frage gestellt wurde, besteht die Gefahr, dass es bei jedem Rennen zu einem Protest kommen wird.»

Dall’Igna geht sogar noch einen Schritt weiter und erklärt auf die Frage, ob die vier Werke denn die Arbeit der Kommissare in Frage gestellt haben: «Ja. Zuerst befragten sie den Technischen Direktor, dann das erste Gremium. Das weist auf ein völliges Misstrauen gegenüber der FIM hin.» Und er betont noch einmal mit Blick auf das zu erwartende Urteil des Court of Appeal am FIM-Hauptsitz: «Wir sind zuversichtlich, dass unsere Arbeit die technischen Vorschriften perfekt erfüllt. Wir sind überzeugt und zuversichtlich, dass die Beschwerde erneut zurückgewiesen wird.»

Deshalb will er auch noch nicht an eine Weiterführung des Streits ans Sportgericht CAS denken. Allerdings schliesst er diesen Schritt auch nicht aus, wie der 52-Jährige betont: «Innerhalb der FIM ist beim FIM-Berufungsgericht Schluss. Man müsste zum CAS gehen, dem Sportgericht, aber in diesem Fall verlässt man das FIM-Umfeld. Ich will nicht einmal daran denken, dass wir an diesen Punkt kommen könnten, denn wir sind so überzeugt, dass wir uns innerhalb der Regeln bewegen und im Recht sind, dass wir keinen Grund sehen, warum das Berufungsgericht anders entscheiden sollte. Wenn es trotzdem so kommen sollte, werden wir die Situation bewerten, und wir werden darüber nachdenken, aber soweit sind wir noch nicht.»

Vorerst wird der MotoGP Court of Appeal am FIM-Hauptsitz in Mies bei Genf weiter über die Frage befinden, ob der Hinterradflügel an der GP19 in Wirklichkeit ein aerodynamisches Hilfsmittel ist und nicht – wie von Dall'Igna behauptet – der Kühlung und dem Schutz des Hinterreifens dient. Die Entscheidung soll noch vor dem nächsten Rennen, das am 31. März in Argentinien stattfinden wird, fallen.

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