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Aleix Espargaró (Aprilia): «In der WM in die Top-10»

Von Günther Wiesinger
Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaró fordert mehr Power im unteren Drehzahlbereich. Und er hofft, dass Aprilia bald mit einem Hinterradflügel aufkreuzt. Aber am liebsten würde er alle Winglets verbieten.

Aleix Espargaró, auf der Werks-Aprilia beim Katar-GP auf Platz 10, hat für das Orbea Factory Team von 17. bis 24. März in Südafrika das über 624 km und 16.,500 Höhenmeter führende «Cape Epic»-Mountainbike Rennen bestritten und mit Partner Ibon Igasti Platz 29 belegt – unter 650 Teilnehmern. «Dieser Event hat mir viel Freude gemacht», versicherte Aleix bei der Ankunft im Paddock von Las Termas. «das Etappenrennen war nicht so anstrengend für mich wie die letzten paar Tage. Da habe ich 35 oder 40 Stunden in einem Flugzeug oder auf einem Flughafen verbracht… das war das Schlimmste. Deshalb habe ich nach meiner Ankunft hier gleich einmal elf Stunden ohne Pause geschlafen. Aber das wichtigste Teil am Körper ist das Hirn und der Kopf. Und in dieser Hinsicht bin ich sehr glücklich, ich sprühe vor Energie. Der MotoGP-Job ist oft sehr stressig, deshalb braucht man manchmal eine Ablenkung. Dieser Wettkampf war für mich so abwechslungsreich wie ein 7-Tage-Urlaub mit zehn Freunden in Punta Cana in der Karibik. Dieses MTB-Rennen war das Schönste auf der Welt für mich. Jetzt bin ich bereit für die nächsten MotoGP-Rennen.»

Wie schätzt Aleix die Chancen von Aprilia 2019 ein? «Unsere Motorad ist viel besser als letztes Jahr. Das Problem ist, dass sich alle Gegner verbessert haben. Die Hondas sind dieses Jahr auf den Geraden sehr schnell. Ducati ist für mich das Referenz-Motorrad. Rins und Mir machen auf den Suzuki einen absoluten Superjob. Deshalb ist es schwierig, nahe ans Podest zu kommen. Aber ich habe in Doha nur 9,6 Sekunden auf den Sieger verloren, das war kein Desaster. Ich fühle mich stark. Mein Ziel ist es, die WM in den Top-Ten zu beenden. Das wird sehr schwierig.»
Was fehlt noch bei Aprilia, um mit den Top-Maschinen mithalten zu können? Espargaró: «Wichtig ist, dass wir die Beschleunigung verbessern. Es fehlt an Drehmoment in den unteren Drehzahlen. Auf den Geraden im fünften und sechsten Gant ist die Aprilia sehr stark. Besonders leiden wir mit frischen Reifen und viel Grip. Wenn bei den Rivalen der Grip nachlässt, werden unsere Nachteile beim Beschleunigung etwas geringer. Zuletzt haben wir neue Auspuffanlagen geholfen, aber die haben uns nur bei Spitzendrehzahl geholfen.»

Aprilia hat mit Andrea Iannone (er war bei Ducati) und Testfahrer Bradley Smith (er kam von Yamaha und KTM) zwei Neuzugänge unter Vertrag. «Davon profitieren wir. Andrea bringt uns viel Knowhow mit, wie bei Ducati und Suzuki gearbeitet wird. Er sagte uns, was dort die Ingenieure zuletzt gemacht haben. Das hilft uns sehr. Andrea sagt wie ich, dass wir im unteren Bereich mehr Punch brauchen. Und Bradley hat als Wildcard-Fahrer in Katar für uns viel getestet. Dafür bin ich ihm dankbar. Wir sind stärker als 2018. Ich hoffe, mit dem neuen Rennchef Massimo Rivola, mit Andrea, Bradley, mit meinem neuen Crew-Chief können wir uns verbessern. Aber wir dürfen uns nicht einbilden, dass wir das in einer Woche schaffen. Wir müssen Geduld haben.»

Zur Aerodynamik-Diskussion hat Aleix eine klare Meinung. «Am besten wäre, wenn wir alle Winglets verbannen würde. Dann wären alle Teams in dieser Hinsicht ebenbürtig. Aber ich bin nicht der, der die Vorschriften macht. Die FIM hat entschieden, der Hinterradspoiler ist erlaubt. Er bringt aerodynamisch ganz sicher Vorteile. Denn du presst beim Bremsen das Hinterrad damit auf den Boden. das ist unbestritten. ich hoffe, dass die Aprilia-Ingenieure so bald wie möglich etwas Ähnliches zum Vorschein bringen.»

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