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Danilo Petrucci: Bescheidene Party nach dem Triumph

Von Johannes Orasche
Die Box der Ducati-Werksmannschaft glich in Mugello nach dem MotoGP-Triumph von Danilo Petrucci einem Tollhaus - der große Sieger war im engsten Kreis aber auch nachdenklich.

Für den beliebten Mugello-MotoGP-Sieger Danilo Petrucci waren die Stunden nach seinem ersten Sieg alles andere als Routine. Ausgerechnet beim Klassiker in der Toskana schaffte der Sympathieträger seinen ersten Sieg in der Königsklasse für sein Mission Winnow-Ducati-Werksteam.

Prompt verzettelte sich der aktuelle WM-Vierte nach dem Rennen im straffen Zeitplan, weil er nach dem Podium und nach den gesonderten Exklusiv--Interviews nochmals den Rufen des Publikums und des rührigen Platzsprechers Giovanni di Pillo folgte und sich auf der Podiumsplattform den Fans zeigte. Währenddessen wartete im inneren des Boxengebäudes in einem der Säle im 2. Stock bereits die versammelte Journalisten-Meute auf die offizielle Pressekonferenz, auch Marc Márquez und Andrea Dovizioso mussten einige Minuten ausharren.

Dann ging es für «Petrux» wieder hinunter in seine Ducati-Box, wo es eine feuchtfröhliche Party mit der Crew, der Familie und erlesenen Freunden gab, die sich Zutritt in die Box verschaffen hatten können. Den Inhalt von Petruccis Sieger-Flasche von der Podiumszeremonie hatte die Crew ohnehin schon untereinander aufgeteilt. Insider wissen: An eine Abreise ist in Mugello wegen des unendlichen Staus ohnehin nicht vor 21 Uhr sofort zu denken.

Auch der gestandene Haudegen und Petrucci-Berater Alberto Vergani findet nachträglich kaum Worte. «Es war verrückt, eine unheimliche Freude, in allen Facetten einfach wunderbar. Danilo hat keine Feinde, jeder mag ihn. Es hat sich das ganze Paddock mit ihm gefreut. Er ist kein Star, er ist nett, einfach, ein ehrlicher Arbeiter. Ich finde kaum Worte: Top, super, unglaublich! Der Sieg von Danilo ist einfach eine andere Geschichte.»

Am Abend gegen 20 Uhr trennten sich die Wege von Petrucci und Vergani, der in Richtung Mailand aufbrach. «Es war kein verrückter Abend. Es gab noch etwas Wein in der Philip Morris-Hospitality. Danilo sagte dann, er wolle nach dem Essen alleine in sein Schlafzimmer gehen und in Ruhe kapieren, was passiert ist. Er hat in Mugello im Motorhome übernachtet und ist erst am Montag heimgefahren.»

Noch eine Anekdote von Vergani: «Pramac-Chef Paolo Campinoti ist nach dem Ausfall von Miller und Bagnaia an der Boxenmauer geblieben, um Danilos Triumph zu sehen. Es war dann fast peinlich, hab' ich gehört, denn die Mechaniker haben sich vor der Box für Danilo gefreut, während die Pramac-Fahrer alleine und frustriert in der Box saßen.»

Denn Petrucci fuhr 2017 und 2018 im Pramac-Team und sammelte dorts eine ersten Podestplätze ein, ehe er 2018 nach dem Mugello-GP als Nachfolger von Jorge Lorenzo im Werksteam präsentiert wurde.

Das Mugello-Ergebnis:

1. Petrucci. 2. Márquez. 3. Dovizioso. 4. Rins. 5. Nakagami. 6. Viñales. 7. Pirro. 8. Crutchlow. 9. Pol Espargaró. 10. Quartararo. 11. Aleix Espargaró. 12. Mir. 13. Lorenzo. 14. Abraham. 15. Iannone. 16. Oliveira. 17. Zarco.

Der WM-Stand nach 6 von 19 Rennen:

1. Márquez 115. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 88. 4. Petrucci 82. 5. Rossi 72. 6. Miller 42. 7. Crutchlow 42. 8. Viñales 40. 9. Nakagami 40. 10. Pol Espargaró 38.

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