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Valentino Rossi: «Kenne jede Bodenwelle beim Namen»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi: Am Freitag auf Platz 9

Valentino Rossi: Am Freitag auf Platz 9

Valentino Rossi hat seine Ansprüche reduziert. Ein neunter Rang am Freitag stellt ihn zufrieden. An die vielen Bodenwellen hat er sich gewöhnt, die Rennreifen lassen aber nach 3 von 21 Runden bereits stark nach.

Valentino Rossi sicherte sich in der Freitag-Gesamtwertung beim GP von Brünn den neunten Platzt, er verlor 0,725 Sekunden auf die Bestzeit von Fabio Quartararo, von dem man nicht mehr erwähnen muss, dass er ein 20-jähriger Rookie ist und über identisches Material in einem neu zusammengewürfelten Team verfügt.

Aber Rossi war froh über den das Top-Ten-Ergebnis, denn er hat in dieser Saison schon wesentlich üblere Freitag erlebt, zum Beispiel in Mugello, wo er über Platz 18 nicht hinauskam. «Es war gut nach der langen Pause wieder auf eine GP-Rennstrecke zurückzukehren und die M1 fahren zu dürfen, das war ein gutes Gefühl. Es war wichtig, heute in den Top-Ten zu bleiben, denn morgen müssen wir im FP3 mit Regen rechnen. Die Vorhersagen sind nicht fantastisch. Doch dank Platz 9 können wir in Ruhe schlafen und auf das Wetter in der Früh warten.»

Rossi hatte zu Beginn des FP2 ein Problem mit der Yamaha, sie qualmte deutlich, es sah nach einem Motorschaden aus. «Es war ein alter Motor mit viel Laufzeit auf dem Buckel. Ich denke, es ist etwas kaputt geworden, aber ich weiß nicht genau, was da passiert ist», schilderte der 40-jährige Italiener. «Wir haben im FP2 unterschiedliche Reifen probiert. Meine Pace ist nicht übel, aber wir haben noch viel Arbeit, denn nach einigen Runden fangen die Reifen stark zu rutschen an. Deshalb ist es schwierig, eine konstante Pace beizubehalten. Das ist aber der Schlüssel zum Erfolg für ein gutes Rennen.»

Viele TV-Zuschauer wunderten sich, dass Rossi die kaputte M1 nicht so rasch wie möglich neben der Strecke parkte, weil es aussah, als würde er Öl verlieren. Er fuhr aber die Runde zu Ende bis zur Box, auch wenn er so oft als möglich auf den künstlichen Grünstreifen auswich und sich immer nach hinten vergewisserte, ob er eine Ölspur hinterließ.

Rossi: «Zum Glück habe ich die Kupplung gezogen, bevor der Motor richtig aus dem Leim ging. Denn ich habe gespürt, dass die Leistung weniger wurde. Wenn du die Kupplung schnell genug erwischt, verlierst du normalerweise kein Öl. Ich habe alles gecheckt, links und rechts und hinten, ich sah etwas Rauch, ich sah jedoch kein Öl, trotzdem bin ich ganz weit neben der Ideallinie gefahren. Ich sah auch kein Öl auf meinem beiden Stiefeln, also habe ich die Runde vorsichtig vollendet. Wir haben dann diese Reifen auf das andere Bike montiert und sind wieder losgefahren.»

Die Fahrer klagten in Brünn wie immer über die vielen Bodenwellen. Aber der Streckenbetreiber sieht offenbar keinen Grund, diesen Bodenunebenheiten zu Leibe zu rücken. Rossi: «Die Bodenwellen von Brünn sind berühmt. Ich kenne sie seit 1996, sie sind unverändert an exakt denselben Stellen, ich kann jede einzelne beim Namen nennen. Wir haben sie bei der Einfahrt zu Turn 8 und bei der Einfahrt zu Turn 10, in der Zielkurve und so weiter. Der Zustand des Asphalts wird hier von Jahr zu Jahr schlechter. Aber ich bin daran gewöhnt. Das größere Problem ist das heftige Nachlassen des Hinterreifens. Alle Mischungen haben einen riesigen Drop. Das wird der Schlüssel am Sonntag sein. Man muss versuchen schnell zu sein, ohne den Hinterreifen zu stark zu beanspruchen. Denn der große Drop kommt schon nach drei oder vier der 21 Runden. Und das passiert bei allen drei Mischungen.»

Kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,802 min
2. Marc Márquez, Honda, +0,023 sec
3. Jack Miller, Ducati, +0,269
4. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,269
5. Maverick Vinales, Yamaha, +0,282
6. Alex Rins, Suzuki, +0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,617
8. Cal Crutchlow, Honda, +0,641
9. Valentino Rossi, Yamaha, +0,725
10. Danilo Petrucci, Ducati, +0,791
11. Joan Mir, Suzuki, +0,818
12. Takaaki Nakagami, Honda, +0,860
13. Miguel Oliveira, KTM, +0,930
14. Stefan Bradl, Honda, +1,074
15. Aleix Espargaro, Aprilia, +1,156
16. Tito Rabat, Ducati, +1,255
17. Sylvain Guintoli, Suzuki, +1,296
18. Andrea Iannone, Aprilia, +1,454
19. Hafizh Syahrin, KTM, +1,682
20. Johann Zarco, KTM, +1,694
21. Karel Abraham, Ducati, +1,760
22. Pol Espargaró, KTM, +1,990
23. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,091

Brünn-GP, Ergebnisse FP1:

1. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:56,919
2. Marc Márquez, Honda, + 0,029
3. Maverick Vinales, Yamaha, + 0,063
4. Miguel Oliveira, KTM, + 0,099
5. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 0,452
6. Jack Miller, Ducati, 0,466
7. Hafizh Syahrin, KTM, + 0,807
8. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,844
9. Alex Rins, Suzuki, + 0,890
10. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,908
11. Pol Espargaró, KTM, + 0,915
12. Pecco Bagnaia, Ducati, + 1,031
13. Danilo Petrucci, Ducati, 1,042
14. Tito Rabat, Ducati, + 1,110
15. Cal Crutchlow, Honda, + 1,114
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,133
17. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,182
18. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,327
19. Karel Abraham, Ducati, + 1,368
20. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,452
21. Joan Mir, Suzuki, + 1,581
22. Stefan Bradl, Honda, + 2,049
23. Johann Zarco, KTM, + 2,109.

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