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Stefan Bradl (Honda/16.): «Ich will mehr»

Von Nora Lantschner
Stefan Bradl möchte auf dem Red Bull Ring weiter nach vorne

Stefan Bradl möchte auf dem Red Bull Ring weiter nach vorne

«Hoffentlich haben wir am Samstag mehr Freiheiten», meinte Stefan Bradl am Freitag in Spielberg. Nach Platz 16 schwärmte der Deutsche aber von WM-Leader Marc Márquez und der Zusammenarbeit mit HRC.

«Es war schwierig, weil wir viele Dinge probieren mussten», gab Stefan Bradl zu. Auf der Repsol-Honda des verletzten Jorge Lorenzo beendete der Deutsche den Freitag auf dem Red Bull Ring von Spielberg auf Platz 16. Sein Rückstand auf den Tagesschnellsten Marc Márquez betrug 0,839 sec.

«Diesmal haben wir uns nicht so sehr auf das Chassis konzentriert, es ging mehr um die Schwinge und einige Dinge an der Gabel. Es sind einfach mehrere Teile, die wir uns anzuschauen hatten. Es war ein ziemlich intensiver Tag. Angesichts der verschiedenen Dinge, die ich getestet habe, bin ich mit der Rundenzeit zufrieden. Natürlich ist die Platzierung nicht fantastisch, aber der Abstand zu den Jungs an der Spitze ist nicht so groß. Auf einer Seite bin ich also glücklich, auf der anderen nicht so wirklich», fasste Bradl zusammen.

Wie weit ist der Lorenzo-Ersatz mit seinem Set-up im Hinblick auf das Rennen? «Um ehrlich zu sein, wir haben so viele Dinge getestet, dass ich am Ende von meinem Weg abgekommen bin. Ich wusste am Ende nicht mehr, welche Spezifikation wir haben und welche wir verwenden müssen. Für mich war es heute zu viel», gestand er am Freitagnachmittag. «Ich glaube aber, dass wir am Samstag freier sind, wenn es um das Set-up für das Rennen geht. Ich hoffe, dass das Wetter hält und wir dann einige Positionen gut machen können. Die Rundenzeit ist okay, aber ich kann mehr machen. Ich hoffe, dass sie mir mehr Freiheiten geben.»

«Ich habe einige Kombinationen ausprobiert, die noch nie getestet wurden. Wie ihr wisst, ist ein Testfahrer immer am Testen. Wie gesagt, am Ende des Tages ist die Rundenzeit und der Rückstand okay, aber ich will mehr», fügte der 29-Jährige hinzu.

Marc Márquez denkt unterdessen darüber nach, das neue Chassis, an dessen Entwicklung Bradl maßgeblich beteiligt war, am Sonntag in Rennen einzusetzen. Freut das den Honda-Testfahrer? «Nicht nur das, auch das Feedback, das ich von HRC bekomme, ist sehr gut. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und meine Kommentare sind sehr hilfreich. Ich glaube, dass wir für die Zukunft auf einem guten Weg sind, da müssen wir uns keine Sorgen machen. HRC arbeitet Tag und Nacht, um sich zu verbessern und neue Teile zu bringen. Dieses Carbon-Chassis habe ich schon in Jerez bei meinem Wildcard-Einsatz getestet. Sie verfügen also über viele Daten – und es sieht so aus, als würde sie diese sehr gut nutzen», bestätigte er.

Was sagt Bradl zu seinem Repsol-Honda-Kollegen? «Er ist in der besten Form, in der er je war. Sein Paket und das Selbstvertrauen, das er hat, sind beeindruckend», schwärmte er.

Was macht den WM-Leader so stark? «Es ist nichts Besonderes», schmunzelte der Deutsche. «Er bringt es einfach überall auf den Punkt. Er ist so konstant und so präzise. Das kann man auch im Fernsehen sehen, wie er bremst und in die Kurve einbiegt, wie er die Power des Motorrads einsetzt. Ich glaube, das ist der effizienteste Marc, den wir je gesehen haben. Er holt einfach alle Stärken aus dem Bike heraus und lässt die Schwächen so wenig wie möglich zur Geltung kommen.»

Vor allem im Kurveneingang präsentiert sich der fünffache MotoGP-Champion stark. Er scheint ein einzigartiges Gefühl für die Front zu haben. «Ja, er hat ein Talent dafür, er hat dieses Gefühl. Ich kann mich nur wiederholen, er ist so präzise und hat ein unglaubliches Gefühl für das Limit», unterstrich Bradl. «Natürlich kann man viel von ihm lernen. Im Moment gebe ich HRC viel, wenn es um das Testen und die Informationen geht. Wenn ich etwas zurückbekommen kann, dann kann ich natürlich auch meine Fahrweise verbessern und konkurrenzfähiger sein.»

Spielberg, kombinierte Zeitenliste aus FP1 und FP2:

1. Marc Márquez, Honda, 1:23,916 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,066 sec
3. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,117 sec
4. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,155
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,237
6. Jack Miller, Ducati, + 0,392
7. Miguel Oliveira, KTM, + 0,410
8. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,414
9. Cal Crutchlow, Honda, + 0,420
10. Pol Espargaró, KTM, + 0,502
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,553
12. Alex Rins, Suzuki, + 0,624
13. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,682
14. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,714
15. Johann Zarco, KTM, + 0,754
16. Stefan Bradl, Honda, + 0,839
17. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,949
18. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,087
19. Karel Abraham, Ducati, + 1,233
20. Tito Rabat, Ducati, + 1,317
21. Hafizh Syahrin, KTM, + 1,353

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