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Petrucci (Ducati/8.): «Kann mich nicht verkleinern»

Von Nora Lantschner
Danilo Petrucci will seinen dritten WM-Rang verteidigen

Danilo Petrucci will seinen dritten WM-Rang verteidigen

Der Körperbau von Danilo Petrucci erweist sich auf den Geraden des Red Bull Rings als Nachteil, aber der Ducati-Werksfahrer will die Zeit auf der Bremse gutmachen. Als Favoriten sieht er Márquez und Dovizioso.

«Wir sind in den Top-10, aber Platz 8 ist nicht unbedingt gut, wenn wir um das Podium kämpfen wollen. Das Problem war, dass der weiche Reifen im Vergleich zum Medium keinen allzu großen Unterschied ausgemacht hat, wir müssen das Motorrad also sehr, sehr gut abstimmen», fasste Danilo Petrucci am Freitag in Spielberg zusammen.

Dass der Red Bull Ring dem Neuzugang im Ducati-Werksteam nicht entgegenkommt, ist dabei keine Überraschung. Immerhin ist Petrucci 1,81 m groß: «Für mich war es auf dieser Strecke immer schon ziemlich schwierig, weil ich Extra-Gewicht mitführe. Dieses Gewicht zu stoppen und zu bewegen, ist ziemlich schwierig, aber daran kann ich nichts ändern. Ich kann ja kaum meine Schultern abschaben, um kleiner zu werden. Ich kann nur versuchen, die Stabilität des Motorrad zu verbessern und später und härter zu bremsen.»

«Petrux» kennt das Problem – und will darauf reagieren: «Leider ist meine Höchstgeschwindigkeit nicht so gut, ich verliere im vierten und fünften Gang aus Aerodynamik-Gründen einige Zehntel, also muss ich die Zeit auf der Bremse wieder gut machen. Auf der Bremse läuft es schon gut, aber ich muss versuchen, noch später zu bremsen, wenn ich mit den Top-Jungs mithalten will. Ich muss einfach härter bremsen, um das Bike – mit mir drauf – zu stoppen», schmunzelte er.

«Natürlich ist es nicht die beste Voraussetzung, weil du auf den Geraden nichts riskiert, während auf der Bremse, vor allem hier in den engen Kurven, das Risiko ziemlich groß ist, weit zu gehen. Ich wusste aber, das es hier so ist. Es war nie eine Strecke, die mir sehr entgegenkommen ist», so der 28-jährige Italiener. «Ich bin aber ziemlich glücklich über den Freitag und die Pace auf gebrauchten Reifen. Es wird sicher hart, aber wir wollen unbedingt um die Top-5 kämpfen, um meinen direkten Gegner in der WM-Tabelle, Rins, Viñales und auch Rossi, Punkte abzunehmen.»

Der Brünn-Test erwies sich nach dem enttäuschenden achten Rang im Rennen am vergangenen Sonntag als hilfreich, aber es sei noch nicht genug, betonte der Ducati-Werksfahrer: «Wir haben am Freitagmorgen mit dem Set-up begonnen, das wir am Montag in Brünn ausprobiert hatten. Das war eine Abkürzung, wir haben weniger lang gebraucht und am Nachmittag waren wir von Anfang an ziemlich schnell. Im zweiten Run war ich auf gebrauchten Reifen ziemlich schnell. Natürlich, wenn wir uns die Pace von Márquez anschauen, dann sind wir fast eine halbe Sekunde weg. Das ist ein ziemlich großer Abstand, aber wir müssen weiter dran bleiben und versuchen, unser Motorrad zu verbessern.»

«Das Ziel ist, am Samstag direkt in das Q2 einzuziehen und dann in die ersten zwei Reihen zu fahren, um mit einem guten Start zumindest zu versuchen, Marc so gut wie möglich zu stoppen. Das wird aber sehr, sehr hart, wenn man sich die Rundenzeiten des Freitags anschaut», weiß Petrux, der glaubt, die Favoriten zu kennen: «Dovi war in seinem zweiten Run auf gebrauchten Reifen sehr, sehr schnell, ich glaube, dass er und Marc sich das ausmachen werden».

Dass der Red Bull Ring bisher fest in Ducati-Hand war, spielt dabei keine Rolle. «Es gibt keine Strecke, auf der Márquez harmlos ist», weiß der Italiener. «Auch im Vorjahr, als er vom Motor her benachteiligt war, hat er bis zum Finish um den Sieg gekämpft. Wir haben am Freitag auch gesehen, dass Nakagami und Crutchlow stark waren. Wir sagen es schon länger, dass wir in Sachen Motor nicht mehr diesen Vorteil haben, aber klarerweise haben wir andere Stärken, die wir nutzen müssen – dazu gehört für mich die Bremsphase. Dass ich sperriger bin, ist für die Aerodynamik ein Nachteil, aber auf der Bremse kann ich das Motorrad besser stoppen. Eine Bremsphase sind allerdings nur ein oder zwei Sekunden, während die Beschleunigung zehn entspricht... Es hilft aber nichts, wenn ich mich darüber beklage, ich muss einfach versuchen, das Set-up anzupassen», gab sich Petrucci kämpferisch.

Spielberg, kombinierte Zeitenliste aus FP1 und FP2:

1. Marc Márquez, Honda, 1:23,916 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,066 sec
3. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,117 sec
4. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,155
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,237
6. Jack Miller, Ducati, + 0,392
7. Miguel Oliveira, KTM, + 0,410
8. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,414
9. Cal Crutchlow, Honda, + 0,420
10. Pol Espargaró, KTM, + 0,502
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,553
12. Alex Rins, Suzuki, + 0,624
13. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,682
14. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,714
15. Johann Zarco, KTM, + 0,754
16. Stefan Bradl, Honda, + 0,839
17. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,949
18. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,087
19. Karel Abraham, Ducati, + 1,233
20. Tito Rabat, Ducati, + 1,317
21. Hafizh Syahrin, KTM, + 1,353

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