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Valentino Rossi: «Man muss auch an morgen denken»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi in Aragón

Valentino Rossi in Aragón

Valentino Rossi hat die Saison 2019 schon abgeschrieben, er liegt hoffnungslos zurück. Deshalb kümmert er sich bei der M1-Entwicklung um die Zukunft, um 2020. Er lässt durchblicken: Viñales denkt nur an die Gegenwart.

Valentino Rossi macht sich auch beim Aragón-GP Hoffnungen auf einen Podestplatz, obwohl er seit dem Texas-GP (Platz 2) keinen Top-3-Platz mehr errungen hat. Doch mit dem sechsten Startplatz schaffte sich der Yamaha-Star eine tadellose Ausgangsposition für den GP von Aragonien, den 14. von 19. WM-Läufen in der Saison 2019.

«Unsere positiven Verbesserungen haben mehr mit der Entwicklung von Yamaha zu tun als mit den 2019-Michelin-Reifen», stellte Rossi fest. «Wir haben mit der M1 nichts Verrücktes angestellt, wir haben das Motorrad nicht auf den Kopf gestellt. Wir arbeiten einfach besser, die Entwicklung wird mit neuen Kräften sinnvoll vorangetrieben, das wirkt sich positiv aus. Ich sehe, dass sich Yamaha mehr anstrengt. Die Ingenieure arbeiten schlauer, dadurch treten die Verbesserungen zutage. Ich hoffe, wir können in dieser. Richtung weitermachen und bald wieder soweit kommen, dass wir im GP-Siege kämpfen können.»

Im Werksteam werden aber die neuen Teile von Rossi und Viñales oft sehr unterschiedlich bewertet, deshalb müssen oft unterschiedliche Richtungen eingeschlagen werden. Rossi: «Ich kann nicht genau beurteilen, was Maverick macht. Ich kenne nur meine Situation sehr gut. Ich habe sehr viel Erfahrung, und normalerweise habe ich bei der Entwicklung von Rennmotorrädern ein gutes Gespür. Also schlage ich die Richtung ein, die ich für gut befinde. Ich halte es für erfreulich, wenn Yamaha etwas Interessantes bringt, auch wenn man damit zuerst arbeiten und das Teil weiterentwickeln muss. Denn wir müssen auch an die Zukunft denken, nicht nur an morgen und den nächsten Tag. Deshalb kommt es oft vor, dass neue Komponenten noch Arbeit verlangen, bis sie eine echte Verbesserung bewirken. Das ist meine Methode. Aber Maverick ist sehr, sehr schnell, er ist in großartiger Form, er hat 2019 schon einige Podestplätze erzielt und ein Rennen gewonnen.»

Aber zwischen den Zeilen lässt Rossi da durchblicken, sein Teamkollege sei etwas arbeitsscheu und denke nicht an morgen. Wenn Yamaha aber wieder Weltmeister werden will, zuletzt gelang das 2015 mit Jorge Lorenzo, dann muss die M1 dauerhaft Siege einfahren, und dazu reicht die Qualität heute noch nicht. Also arbeitet Rossi bereits im Hinblick auf die Saison 2020.«

Rossi: «Jeder Fahrer geht den Weg, den er für richtig hält.»

Welches Motorrad ist für Rossi momentan das beste Paket? Rossi: «Manchmal ist das schwer zu beurteilen. Manche Journalisten wundern sich, dass Ducati in Österreich gewonnen hat und in Silverstone und Misano kaum zur Geltung kam. Auch bei Rins und Suzuki sind die Leistungen unterschiedlich. Er war in England fantastisch – und langsam in Misano. Schwer zu verstehen. Deshalb ist es mühsam, eine Reihenfolge zu machen. Aber gut ist, dass wir bei Yamaha keine Wunderdinge vollbringen, aber seit Brünn immer konkurrenzfähig sind. Die Elektronik funktioniert besser, dadurch sind wir beim Beschleunigen stärker geworden. Die Yamaha hat viel Potenzial. Das macht mich happy.»

Übrigens: In der Früh zwischen 7 und 8 Uhr tröpfelte es in Aragón mehrmals. Ob die Piste im Warm-up ab 9.20 Uhr wieder trocken wird, ist fraglich.

MotoGP-Ergebnisse, Aragón, Q2:

1. Márquez, 1:47,009 min
2. Quartararo, + 0,327 sec
3. Viñales, + 0,463
4. Miller, + 0,649
5. Aleix Espargaró, + 0,724
6. Rossi, + 1,006
7. Crutchlow, + 1,313
8. Morbidelli, + 1,363
9. Mir, + 1,449
10. Dovizioso, + 1,599
11. Iannone, + 2,231
NC Pol Espargaró

Die weitere Startaufstellung:

13. Rins
14. Nakagami
15. Petrucci
16. Bagnaia
17. Oliveira
18. Rabat
19. Kallio
20. Lorenzo
21. Syahrin
22. Abraham
23. Smith

MotoGP, Aragón, Q1:

1. Morbidelli, 1:48,292 min
2. Iannone, + 0,038 sec
3. Rins, + 0,157
4. Nakagami, + 0,185
5. Petrucci, + 0,390
6. Bagnaia, + 0,456
7. Oliveira, + 0,535
8. Rabat, + 0,624
9. Kallio, + 0,793
10. Lorenzo, + 0,990
11. Syahrin, + 1,023
12. Abraham, + 1,225
13. Smith, + 1,464

WM-Stand nach 13 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 275. 2. Dovizioso 182. 3. Petrucci 151. 4. Rins 149. 5. Viñales 134. 6. Rossi 129. 7. Quartararo 112. 8. Miller 101. 9. Crutchlow 88. 10. Morbidelli 80. 11. Pol Espargaró 77. 12. Nakagami 62. 13. Mir 47. 14. Aleix Espargaró 37. 15. Bagnaia 29. 16. Iannone 27. 17. Zarco 27. 18. Oliveira 26. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 17. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5.

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